Zuletzt aktualisiert am 1. Februar 2024 um 18:20

Das Wetter war mehr als gnädig am vorletzten Tag meiner wunderschönen Reise mit der MS Thurgau Prestige über die Donau. Ybbs an der Donau mit Ausflug nach Melk in das weltberühmte Stift, so lautete das Tagesprogramm. Obwohl ich schon mehrfach in Melk war, aber diesen monumentalen Barockbau hoch über der Donau darf man sich nicht entgehen lassen.

Doch nach der Ankunft, nachdem wir frühmorgens durch die Wachau gefahren waren, wollte ich mir die kleine Stadt Ybbs näher ansehen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dort jemals zu Besuch gewesen wäre. Ja, irgendwann mit dem Auto durchgefahren, als auf der Autobahn viel Verkehr war, aber ein Stopp war eher nicht am Programm.

Ybbs, Kleinod an der Donau

Umso überraschender, welch Kleinod sich da am Donauufer am Ausgang des Strudengaus unweit des großen Kraftwerkes Ybbs-Persenbeug befindet. Ybbs war in vergangenen Zeiten ein wichtiger Hafen entlang des West-Ost-Handelsweges. Salz aus Gmunden und Erz vom Erzberg wurde hier verladen und Maut eingehoben, was der Stadt einigen Reichtum brachte.

Es zahlt sich aus, während des kurzen Aufenthaltes von Bord zu gehen, und durch die kleine Stadt zu spazieren. Ybbs hat nur wenig mehr als 5000 Einwohner. Am besten wandert man entlang des Uferweges in Stromrichtung und nimmt einen der zahlreichen Durchgänge, um in die Altstadt zu gelangen. Zu sehen gibt es einen historischen Pulverturm, das Schiffsmannhaus oder den Passauer Kasten. Ein Abstecher in die Pfarrkirche geht sich auf alle Fälle aus.

Nach dem Lunch geht es nach Melk

Nach der Stadtrunde ging es wieder retour an Bord der MS Thurgau Prestige zu einem kleinen Lunch. Gut gestärkt machten sich die Ausflügler mit dem Reisebus auf Richtung Stift Melk. Auch wenn man nicht gerade mit einem Flusskreuzschiff in der Nähe ist, so kann ich zu einem Besuch dieses sakralen Baues sehr raten, wenn man Weg von Salzburg nach Wien oder retour ist.

Stift Melk – Weltkulturerbe

Schon bei der Ankunft am schönnbrunnergelben Weltkulturerbe Bau ist man schlicht überwältigt. Noch heute leben dort Mönche des Benediktinerordens und in einem großen Teil des Gebäudekomplexes ist ein Gymnasium untergebracht.

Bei einem geführten Rundgang kann man das Museum, die Stiftskirche und die berühmte Bibliothek besuchen. Bei dieser Führung hat man auch eine Gelegenheit über das Donautal zu schauen.

Sehenswert, der Stiftspark und der Pavillon

Es blieb dann noch genug Zeit, um auch alleine auf Entdeckungsreise zu gehen. Ich bin durch den Stiftspark gewandert und habe dem entzückenden Gartenpavillon einen Besuch abgestattet. Besonders die Fresken von Johann W. Bergel, die exotische Tiere darstellen, haben es mir angetan. Falls man eine kleine Jause zu sich nehmen möchte, bei Schönwetter ist dies auf der Terrasse möglich. Ein idealer Ort um eine Pause einzulegen und die gesamte Anlage auf sich wirken zu lassen.

Historischer Rückblick

Stift Melk war ursprünglich eine Burg und wurde Leopold ll. wandelte diese in ein Kloster um. Nachdem dort schon einige ehemalige österreichische Herrscher begraben waren. Seit 1089 wirken bereits Benediktiner in Melk. Übrigens gibt es ein Schriftstück in der Bibliothek, das über 1000 Jahre alt ist und aus dem Kloster Lambach stammt, dem Heimatkloster der Melker Mönche.

Nach einem Auf und Ab in den folgenden Jahrhunderten gewann das Kloster in der Barockzeit wieder mehr Bedeutung. Auch die Wissenschaft zog in Melk ein. Der Sohn Maria Theresias, Joseph ll. sorgte für große Einschnitte in der klerikalen Welt. Allerdings wurden nach seinem Tod viele Verordnungen wieder aufgehoben.

Der letzte große Einschnitt sollte 1938 erfolgen, als das Kloster durch die Nazis fast vor dem Aus stand. Nach dem Krieg begann langsam eine touristische Verwendung und vor allem wurde gegen Ende des 20. Jahrhunderts mit einer großen Generalsanierung begonnen, die das Stift heute in seinem großartigen Aussehen erstrahlen lässt.

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Letzter Abend auf der MS Thurgau

Nach der Rückkehr auf die MS Thurgau hieß es langsam Koffer packen und sich auf den letzten Abend vorbereiten. Am Freitagmorgen war bereits um 8 Uhr Ausschiffung. Doch davor gab es nochmals ein wunderbares Dinner.

Mein Fazit zur Reise mit der MS Thurgau:

Wenn ich mich nicht verzählt habe, dann war meine Reise mit der MS Thurgau Prestige von Linz nach Budapest und retour schon meine sechste Flusskreuzfahrt. Ich habe es mehrfach erwähnt, dass ich mir bis vor ein paar Jahren nicht vorstellen konnte, mit einem Flussschiff zu reisen. Die Vorstellung, dass auf derartigen Schiffen nur Senioren höheren Alters unterwegs wären, war für mich keine Option.

Doch seit meiner ersten River Cruise bin ich eines Besseren belehrt worden. Es sind nicht nur Rentner an Bord, im Gegenteil, ich bin auch schon vielen Familien begegnet. Und ein besonders schöner Aspekt ist für mich, dass Flussreisende alle sehr kunst-, kultur- und architekturbegeistert sind. Flusskreuzfahrt bedeutet, dass das Hotel mitreist und, dass man in kurzer Zeit wirklich viel sieht und sich viele erste Eindrücke von neuen Orten holen kann.

Auf dieser Reise war ich zum Beispiel zum ersten Mal in Bratislava und da möchte ich unbedingt wieder hin. Auch der kurze Spaziergang durch Ybbs war eine Premiere.

Die MS Thurgau Prestige ist ein Schiff der 5-Sterne-Kategorie und vor allem beim Essen und der Freundlichkeit bestätigt sich das sehr. Das Publikum ist tatsächlich etwas älter und vorwiegend aus der Schweiz und Liechtenstein. Dabei wäre der Abfahrtshafen Linz ideal für Österreicher und Gäste aus Bayern.

Sehr begeistert hat mich die Suite, die für ein Flussschiff außergewöhnlich groß ist. Auch wenn man sich wenig in seinen eigenen vier Wänden aufhält, mir kam das sehr entgegen, weil ich ungestört arbeiten konnte.

Die Ausstattung ist gediegen, elegant, mit etwas Retrocharme. Jedenfalls war das eine Reise ganz nach meinem Geschmack.

Noch mehr MS Thurgau Prestige

Dieser Beitrag wurde unterstützt von Thurgau Travel. Der Inhalt entspricht wie immer meiner persönlichen Meinung und ist unbeeinflusst.

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