Zuletzt aktualisiert am 29. Januar 2024 um 13:22

Vor wenigen Tagen war ich für einen Kurzurlaub in die AREA 47 am Eingang des Tiroler Ötztales eingeladen. Eigentlich bin ich ja eher für Städtereisen, Kulturtrips und Wellness-Urlaube zu begeistern. Aber ich bin immer offen für Neues. So war es eine große Überraschung, dass mich die Marketingabteilung der AREA 47 nach einem ersten Beschnuppern auf einem Bloggerevent kontaktierte und mich fragte, ob ich Lust auf Abenteuer hätte. Ja, natürlich springe ich bei dem Wort Abenteuer gleich an.

ZU VIEL GEPÄCK

Am letzten Sonntag war es dann so weit, mit viel zu viel Gepäck und unsinnigerweise , dem Laptop in Schlepptau, habe mich ganz zeitig mit dem Zug ins Ötztal gemacht. Über die Anlage und all seinen Angeboten möchte ich getrennt erzählen. Heute konzentriere ich mich auf diese für mich unglaubliche Rafting-Tour.
Das war meine Rafting-Premiere. Bisher stand diese sportliche Betätigung nicht auf meinem Plan. Entweder bot sich nie die Möglichkeit oder es fehlte mir irgendwie am Interesse. Ich sollte mich ja im Vorfeld für die eine oder andere Aktivität in der AREA 47 entscheiden, wofür ich mich außer Rafting noch erwärmen ließ und was tatsächlich daraus wurde, das heben ich mir noch auf.

RAFTING PREMIERE

Am Montag war es dann so weit. Eine Gopro hatte ich bereits am Vortag ausgeliehen und einen neuen Badeanzug hatte ich im Gepäck. Rot-weiß, sportlich dynamisch gestreift. In diesem wunderbaren Teil, einer Short und Flipflops machte ich mich auf zum Rafting Treffpunkt. Dort sammelten sich außer Rafting Beginnern, die fortgeschrittenen Rafter und Menschen, die sich in Schluchten stürzen. Ich bereute kurzfristig, dass ich mich nicht gleich für das Angebot *Rafting für Kinder* gemeldet hatte.
Aber nun war es fast zu spät und ich holte mir bei der Kleiderausgabe mein sportliches Outfit. Einen Neoprenanzug, der meine eigentlich schlanke Figur in eine Knackwurst verwandelte, passende Schuhe und eine Schwimmweste. Nicht zu vergessen der fesche Helm, auf dem ich meine Gopro montieren konnte. Ich kenne mich übrigens noch immer nicht ganz mit der Bedienung dieser Kamera aus. Aber irgendwie würde ich das gerne mehr verinnerlichen.

TROCKENTRAINING

Ein großer Bus brachte uns an den Inn zur Imster Schlucht, Ja, Schlucht! Mein Respekt vor dem Unternehmen stieg mit jeder Minute. Angekommen, warteten schon die Schlauchboote auf uns. Dann gab es ein Trockentraining, bei dem wir auch erfuhren, wie man sich verhalten soll, wenn man über Bord geht und eventuell unter dem Boot landet. DAS hatte ich alles nicht vor und ich erwog kurz, die Unternehmung abzubrechen. Die Neugierde und der Ehrgeiz hatten aber Oberhand.
Wenig später schleppten wir das Boot zum Ufer. Bevor ich elegant hineinspringen wollte, hieß es jedoch ins Wasser. Ja, bei 8 Grad in den reißenden Inn! Okay, reißend ist jetzt doch ein wenig übertrieben. Ich muss dazu sagen, dass meine vielzähligen Narben mit kaltem Wasser nicht gut zurechtkommen. Aber auch hier wollte ich keine Schwäche zeigen. Also tauchte ich kurz in den Fluss und stellte mit Erstaunen fest, dass das überhaupt nicht dramatisch ist.

AB IN DEN INN

Dann ging es endlich ins Boot und wir durften unsere Paddelkünste unter Beweis stellen. Die eben erlernten Kommandos wurden geübt. Alles easy going, wunderbare Landschaft , blauer Himmel. Bis zu dem Augenblick, in dem es hieß, wir würden nun den Ernstfall üben, in dem wir jeweils zu dritt ins Wasser gleiten sollten, um danach wieder ins Boot zurückzukehren. Ich fragte mich kurz, warum ich mich für diesen Wahnsinn entschieden hatte. Ich hatte eine schwere Krebserkrankung überlebt und sollte nun in einem eiskalten Bergfluss schwimmen! Wie idiotisch. Der Gruppenzwang trieb mich aber in die Fluten. Und, wie Wunder, es war überhaupt nicht tragisch, im Gegenteil. Denn was dann geschah, das nenne ich emotionalen Ausbruch.

FREUDENTRÄNEN

Eine der Kolleginnen war mir beim Erklimmen des Schlauchbootes behilflich und ich landete tropfnass und wohlbehalten im Boot. Ich hatte meine Angst besiegt und war umringt von einer unfassbar schönen Landschaft und einem blitzblauen Himmel. Wir trieben auf den Wellen dahin und das Ufer zog an uns vorüber. Ich weiß nicht genau warum, aber die Tränen liefen mir leise über die Wangen, weil ich so ein überwältigendes Glücksgefühl empfand.
Eineinhalb Stunden dauerte diese wunderbare Reise auf dem Inn. Am Ende durften wir noch die Boote über eine doch relativ steile Böschung tragen.

Mein ganz persönliches Fazit: es hat sich ausgezahlt, den kleinen, inneren Schweinehund nicht groß werden zu lassen. Ich bin unheimlich glücklich, dass ich all die Momente, in denen ich umkehren wollte, bewältigen konnte. Trotz meiner körperlichen Einschränkungen konnte ich an dieser Fahrt teilnehmen, aber ohne die Unterstützung der anderen Bootsinsassen und vor allem der Bootsführerin, wäre es wohl nicht möglich gewesen. Es ist wichtig, ein wenig an seine Grenzen zu gehen. Dass dies nicht immer möglich ist, das erzähle ich euch das nächste Mal.

Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Area 47. Der Inhalt entspricht meiner persönlichen Meinung und ist unbeeinflusst.