Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:14
Ganz ehrlich, ich hatte schlicht vergessen, welche Bedeutung die Römer auch in Oberösterreich hatten. Wahrscheinlich hat sich der Geschichtsunterricht in meiner Schulzeit auch mehr auf Salzburg bezogen. auch was die römische Vergangenheit bezog.
Auf meiner Reise im September von Regensburg bis nach Enns wurde mir das wieder bewusst. Über den Donaulimes im bayrischen Raum habe ich bereits erzählt. aber auch nach Passau, gibt es die Donau abwärts noch zahlreiche Ausgrabungen und Museen zu entdecken.
Der Römerburgus in Oberranna
Gar nicht weit entfernt von Passau stößt man direkt am Donauufer auf eine ausgedehnte Ausgrabungsstätte eines römischen Burgus in Oberranna. Von außen ein eher sehr schlichter Holzbau, der mehr an eine Sportstätte erinnert, findet man im Inneren eine großartiges Fundament eines Befestigungsbaues. dort sind auch noch viele Details erhalten geblieben, obwohl man in der Vergangenheit nicht sehr pfleglich mit den Mauerresten umgegangen ist. So wurde etwa ein Teil als Getränke- und Partykeller eines Gasthauses verwendet.
Dass man heute dieses wichtige Relikt aus vergangenen Zeiten besichtigen kann, ist auch dem Umstand geschuldet, dass eine oberösterreichische Landesausstellung dafür sorgte, dass auch einmal die Archäologen eine größeres Budget zur Verfügung hatten, was sonst kaum der Fall ist.
Römerbad und Römerpark in Schlögen
Ich würde behaupten die Schlögener Schlinge ist fast jedem ein Begriff. Das ist eine große Flussschlinge der Donau, bei der die Donau fast eine Kehrtwende macht. Interessant übrigens, dass man diesen Verlauf am Schiff kaum wahrnimmt. Neben diesem fantastischen Naturdenkmal gibt es in Schlögen auch noch wichtige römische Ausgrabungen. So kann man dort noch Teile eines römischen Badehauses besichtigen und den Römerpark, der Spuren von einem Kastell zeigt.
Linz, das römische Kastell Lentia
Wer sich in Linz große Ausgrabungen erwartet, der wird ein wenig enttäuscht sein. Viele römische Überreste liegen unter der Stadt begraben. Dafür kann man im Linzer Schlossmuseum Stunden in der archäologischen Abteilung verbringen, denn dort gibt es zahlreiche, römische Schätze zu besichtigen. Es zahlt sich auf alle Fälle aus, einen Abstecher zur Martinskirche auf den Römerberg zu machen, der nicht umsonst seinen Namen trägt.
Letzter Stop in Enns, Lauriacum
So eine kleine, beschauliche Stadt Enns heute ist, so wichtig war sie zu Römerzeiten unter dem Namen Lauriacum. Die Ansiedlung war einer der wichtigsten Handels- und Militärstützpunkte an der Nordgrenze des Reiches. Davon zeugt auch die umfangreiche Sammlung im Museum Lauriacum am Ennser Stadtplatz. Ein Hauptthema in diesem Haus ist der Alltag im Legionslager und in einer ausgedehnten Siedlung. Viele Originalfunde findet man in der dortigen Sammlung.
Meine Tipps für einen zweitägigen Ausflug zu den Römern in Oberösterreich.
Es zahlt sich durchaus aus eine Nacht in Linz zu verbringen. Das Hotel zum schwarzen Bären ist ein guter Ausgangpunkt und bietet noch dazu eine coole Rooftop Bar.
Gut essen in Linz kann man in der Stadtliebe.
Wer außer in die römische Vergangenheit auch ein wenig in die Zukunft blicken will, der sollte unbedingt das Ars Electronica Center besuchen.
Hilfreiche App zu den Römerspuren.
Mehr Infos zu Linz.
Dieser Beitrag erfolgte im Rahmen einer Einladung durch Straße der Kaiser und Könige. Meine Meinung ist wie immer unbeeinflusst.