Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:13
Es muss nicht ständig ein Luxusrestaurant sein. Für viele Menschen sind Besuche in Hauben und Sterne Restaurants ohnedies eher die Ausnahme. Viel wichtiger ist oftmals das beliebte Wirtshaus ums Eck, im Grätzl oder im Kiez. Wirtshäuser sind mitunter soziale Einrichtungen. Dort trifft man Menschen aus seiner nahen Umgebung, macht sich Dates mit Freunden aus oder feiert Familienfeste. Vereine halten ihre Treffen ab und Stammtische fördern die Gemeinschaft. Das gilt nicht nur für ländliche Gegenden. Wo man aber leider erschreckender Weise oft keine Gaststätten mehr in kleineren Orten zu findet.
Das Wirtshaus als soziale Einrichtung
Auch im städtischen Bereich fehlt es in manchen Vierteln an echten, bodenständigen Gastwirtschaften. Dabei ist der Erhalt solcher gastronomischen Betriebe so wichtig. Der Mensch tendiert leider inzwischen allzu oft zur schnellen Nahrungsaufnahme. Das ist auf Dauer nicht nur ungesund, sondern verhindert auch soziales Verhalten, wie etwa Kommunikation.
Damit Hausmannskost nicht in Vergessenheit gerät
In Wirtshäusern wird oftmals auch noch bodenständige, traditionelle Hausmannskost hoch gehalten. Nicht jeder, will immer und ausschließlich nur international oder nach anderen Kriterien essen. Zuhause wird ohnedies in vielen Fällen gar nicht mehr gekocht, oder alte Familienrezepte geraten in Vergessenheit. Da kommen dann die Wirtshäuser ins Spiel. Wer Omas Gerichte genießen möchte, der wird dort oft fündig. Egal ob in Norddeutschland oder mitten in den Alpen.
Der Wirt ums Eck ist Kulturgut.
Der Wastlwirt im alten Gewand mit neuen Wirten
Maxglan ist nicht ganz mein Wohnviertel, trotzdem bin ich in keinen 10 Minuten zu Fuß beim Wastlwirt in der Rochusgasse. Die Gaststätte war immer schon ein Begegnungsort für die Maxglaner. Besonders auch im Sommer , wegen des schönen, schattigen Gastgartens. Einfache Kost, urige Wirtsstuben, das hat den Wastlwirt schon seit Jahrzehnten ausgezeichnet.
Max und Philippe, die neuen Wirte
Ich kann jetzt gar nicht sagen, wann das Gasthaus im vorigen Jahr vorübergehend die Tore geschlossen hat. Jedenfalls war ich ziemlich überrascht, wenn nicht so gar verzückt, als ich in meiner Facebook Timeline las, dass Philippe Sommersberger gemeinsam mit Max Altweger im Februar diese Jahres das Haus neu bespielen wollten.
Philippe kenne ich schon lange, denn er hat bislang als Küchenchef im Gasthof Goldgasse in der Salzburger Innenstadt fungiert. Und dort war ich immer perfekt aufgehoben. Ich musste nur in der Küche Bescheid geben, und schon wurde für mich immer extra gekocht. er hat es tatsächlich einmal geschafft, dass ich ein Stück Schweinsbraten verkosten konnte.
Max hingegen war längere Zeit Geschäftsführer von mehreren bekannten Salzburger Gastrobetrieben, etwa der Andreas Hofer Weinstube in der Steingasse. An der seit Jahrzehnten kein Student vorbeikommt.
Weiterhin bodenständig, nix mit chic!
Die Gasträume wurden ordentlich gereinigt, neu ausgemalt, so manches verschönert und hergerichtet. Aber immer noch ist das Ambiente urig und einem Vorstadtwirtshaus entsprechend. Nix mit chic sozusagen. Trotzdem tummeln sich natürlich zwischen all den alteingesessenen Maxglanern die stadtbekannten Neugierigen, die man bei jeder Gastroübernahme antrifft.
Wohlbekanntes und auch Neues auf der Karte
Auf der Karte findet man viele österreichische Speisen. Surschnitzel, Wiener Schnitzel vom Kalb oder Backhendl. Kasnocken oder Krautfleckerl als fleischlose Gerichte. Mich persönlich springt natürlich ein Beef Tatar an. Auch Bries kann ich gut essen, aber ein besonderes Highlight ist tatsächlich Geröstetes Ochsen Mark & Brûlée. Für meine Begriffe gibt es viel zu selten Markknochen auf Speiskarten. Die Variante im Wastlwirt ist für Markliebhaber ein echter Genuss. auch zu finden, Omas Hendlsuppe. auch die bekommt man sonst kaum.
Österreichische Nachspeisen
Kaiserschmarren, Milchreis und gebackene Apfelradln finden sich auf der Karte. Ich muss gestehen, probiert habe ich noch nichts, weil bei meinen Besuchen kein Platz mehr nach den ausgiebigen Vor und Hauptspeisen war. Aber was so an mir vorbeigetragen wurde, hat Bände gesprochen.
Wastlwirt in Maxglan
Rochusgasse 15
5020 Salzburg
Dieser Beitrag wurde weder beauftragt, noch honoriert, sondern kommt von Herzen.