Fast zwei Monate sind seit meiner ausgedehnten Reise durch Slowenien vergangen. Und beinahe hätte ich auf meinen Ausflug nach Ptuj, der ältesten Stadt in Slowenien vergessen. Dabei hatte es mir diese beschauliche Stadt besonders angetan. Einziger Wermutstropfen an diesem Tag, es schüttete wie aus Schaffeln, wie wir Menschen in Österreich sagen, weshalb die Fotoqualität nicht sehr berauschend ist.

Ptuj, wichtige Römerstadt und später Teil des Habsburgerreiches

Ptuj hieß früher einmal Pettau und gehörte zum Herzogtum Steiermark. Schon zur Römerzeit hatte die Stadt eine große Bedeutung und wie ich hörte, war Petovio größer als das damalige London. Irgendwann ab dem 9. Jahrhundert war die Stadt ein Teil des Erzbistums Salzburg. Danach folgte eine wechselvolle Geschichte.

Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges hatten die Habsburger das Sagen. Pettau sollte danach zu Deutschösterreich kommen, wurde aber ohne Abstimmung an Jugoslawien angegliedert. An vielen Orten wird man an diese lange österreichische Zugehörigkeit erinnert, obwohl, seit 1945 fast nur Slowenen in Ptuj ansässig sind.

Unsere kleine Gruppe hat nur ein paar Stunden Zeit, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Mich haben zwei Plätze besonders fasziniert, das Dominikanerkloster und das Schloss.

Das ehemalige Dominikanerkloster in Ptuj

Mit nassen Regenschirmen in der Hand betraten wir die Gemäuer aus dem 13. Jahrhundert, das im Herzen der Stadt liegt. Bis Ende des 18. Jahrhunderts diente der Bau im gotischen und barocken Stil als Kloster, danach als Kaserne. Schon seit vielen Jahren wird das ehemalige Dominikanerkloster renoviert und instand gesetzt. Heute dient es teils als Museum und was ich wesentlich spannender finde, als Veranstaltungsort. So wurde etwa der frühere Kirchenraum in einen Konzertsaal verwandelt. Im mystischen Kreuzgang finden regelmäßig Food Events statt. Das wäre ein Grund, bald wieder nach Ptuj zu fahren.

Wein und Pralinen

Apropos Food! Bei unserem Ausflug wurde auch Wein verkostet. Ich habe mich mit Zusehen begnügt, weil ich ja keinen Alkohol trinke. Die wohlwollenden Statements meiner Mitreisenden vermitteln mir jedoch, dass der Wein des Weingutes Kobal sehr süffig wäre. Verkostet wurde übrigens im ältesten Haus von Ptuj.

Ich wurde dafür fast nebenan für meine Enthaltsamkeit entschädigt, denn es ging zur Pralinenverkostung. Ich mache es selten, dass ich Lebensmittel von meinen Riesen mit nach Hause nehme, aber da konnte ich nicht widerstehen. Die wundervollen handgemachten, süßen Verführungen namens Xococ stammen von Matevž Božič, der lange Zeit als Koch in einem Sternerestaurant tätig war.

Gostilna Ribic – tolles Essen mit Blick auf die Drau

Zwischen all diesen kleinen Stippvisiten haben wir natürlich auch Hunger bekommen. Den wir noch vor dem Besuch des Schlosses gestillt haben. Ehrlich gesagt, war ich ein wenig besorgt, als wir am Gasthaus Ribič ankamen, denn der erste Eindruck von außen ist nicht sonderlich ansprechend. Das änderte sich schnell, als wir über die Terrasse, erst in den Weinshop gelangten und dann in das Restaurant, das direkt an der Drau liegt. Für uns wurde ein Menü vorbereitet. Ein Teil davon war leider für meine Bedürfnisse nicht geeignet, aber so schnell konnte ich gar nicht schauen, wurde für mich extra eine exzellente und sehr dekorative Ceviche serviert. Das Haus ist eine absolute Empfehlung bei einem Besuch in Ptuj.

Schloss Ptuj erzählt die Geschichte der Stadt

Gut gestärkt und immer noch mit Regenschirmen ausgestattet ging das hinauf zum Schloss, das aus dem 12. Jahrhundert stammt und zu den besterhaltenen mittelalterlichen Schlössern in Slowenien zählt. Seit 1945 dient es als Museum. Nach einer sehr wechselhaften Geschichte kam es 1873 in den Besitz der bekannten Grafen Herberstein, die mit Ende des Zweiten Weltkrieg enteignet wurden. Viele Einrichtungsgegenstände erinnern noch an die letzten Besitzer, die im Rahmen des Regionalen Museums Ptuj-Ormož.

Interessant ist auch die Instrumentensammlung, inklusive einer seltenen römischen Doppelflöte.

Der Ausblick vom Schlossberg aus über die gesamte Stadt ist auch bei Regenwetter nicht zu verachten. Wir haben den Zugang zum Schloss über den Fußweg gewählt. Der dauert nicht allzu lange und führt durch hübsche schmale Gassen.

Kurent – gelebte Tradition

Zu guter Letzt möchte ich noch auf eine große Tradition hinweisen, der sogar ein ganzes Museum gewidmet ist. Der Kurent ist ein mystisches Wesen, das den Winter ausreiben soll. Zwischen Maria Lichtmess und Aschermittwoch gibt es zahlreiche gibt es zahlreiche Tür zu Tür runden, die sogar als UNESCO immateriellen Kulturerbes der Menschheit gelten. Je nach Ausstattung kann man erkennen, aus welchen Ort eine derartige Figur stammt.

Terme Ptuj – Sava Hotels & Resorts

Nach so vielen Eindrücken und einigen tausend Schritten war Entspannung und Relax angesagt. In Ptuj gibt es auch eine Therme, die haben wir nicht besucht, aber wir haben in einem der zahlreichen Thermenhotels genächtigt. Das Grand Hotel Primus bietet einen eigenen Thermal-Bereich mit einem sehr umfangreichen Spa- und Wellnessprogramm. Ich habe mir vor dem Abendessen eine wohlverdiente Massage gegönnt. Das gesamte Konzept des Hauses beruht auf den römischen Wurzeln von Ptuj.

Der Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise, organisiert von MGM Media Optima, in Zusammenarbeit mit I feel Slovenia. Der Beitrag enspricht meiner persönlichen Wahrnehmung.


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