Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:14
Heute nehme ich euch mit in meine Geburtsstadt Hallein, die rund 15 km südlich von Salzburg liegt. Die Bezirkshauptstadt des Tennengaues ist eine klassische, kleine Industriestadt, hat aber eine große historische Bedeutung. Hallein, das ist das kleine Salz, und der vermutlich keltische Ursprung des Namen erklärt die Wichtigkeit des Ortes in der Vergangenheit. Das Salz stammte vom Dürrnberg, oberhalb von Hallein.
Die Kelten am Dürrnberg
Und eben auf diesem Dürnberg befand sich eine große Keltensiedlung. Schon im 19. Jahrhundert begann man mit Ausgrabungen. Später dann war Ernst Penninger einer der maßgeblichen Persönlichkeiten rund um die Grabungen am Keltenfeld. Das hat meine Kindheit in den 70ern geprägt. Man konnte damals in den Ferien bei den Arbeiten mithelfen. Ich war lange Zeit zu jung, als ich dann endlich alt genug war, hatten sich meine Interessen verlagert. Trotzdem ist diese Zeit für mich immer noch präsent. Die Eröffnung des Keltenmuseums, die unzähligen Besuche des selbigen und dann als wohl absoluter Höhepunkt in meinem schulischen Leben, die Maturafeier mit der Übergabe der Reifezeugnisse im damaligen Veranstaltungsraum des Keltenmuseums. Ich würde behaupten, dass die laufende Ausstellung *Die Himmelsscheibe von Nebra* genau in jenen Räumlichkeiten zu sehen ist.
Sonderausstellung im Erdgeschoss
So oft ich in meiner Schulzeit das Museum besucht habe, so selten komme ich heute dort hin. Was sehr bedauerlich ist, weil sich viel getan hat in den letzten Jahren. Es wurde nicht nur das Haus saniert und in einen Top Zustand versetzt. Es wurde auch ein neues Stiegenhaus gebaut und der Eingang erneuert und ein architektonisch sehr gelungenes Entree geschaffen.
Bei meinem Besuch vor wenigen Tagen konnte ich die neue Ausstellung begutachten, die sich über das Erdgeschoss zieht und sich nicht nur der Himmelsscheibe von Nebra allein widmet, sondern auch dem Bergbau im Mitterberger Kupferabbau Gebiet. Mich erstaunt immer wieder, was Menschen in grauer Vorzeit mit nur äußerst beschränkten technischen Hilfsmitteln zu Stande brachten. Sehr interessant ist in dieser Sonderausstellung die Geschichte der Himmelsscheibe, die erst Ende des letzten Jahrhunderts von Grabräubern gefunden wurde und über verzweigte, kriminelle Wege an die Öffentlichkeit kam. Neben den Erläuterungen zum Bergbau finden sich noch andere Fundstücke.
Kelten, Salz und die Schnabelkanne
Im ersten Stock des Keltenmuseums, dreht es sich um den Salzabbau und die Ausgrabungen am Dürnberg. Eine Ecke ist dem berühmten Mann im Salz gewidmet. Chroniken berichten von Leichenfunden in den Stollen, die fast unversehrte, konservierte Mumien zu Tage brachten. Die jedoch an der frischen Luft binnen kurzer Zeit zerfielen. Da hat mich damals als Kind schon fasziniert.
Und ein ganz besonderes Fundstück kann man dieser Abteilung noch bestaunen. Die berühmte Schnabelkanne vom Dürrnberg, die 1932 von Oliver Klose und seiner Assistentin Nora Wattek gefunden wurde. Lange Zeit stand sie im Salzburg Museum, bis sie 2012 endlich nach Hallein ins Keltenmuseum übersiedelte.
Im zweiten Stock kann man noch Prunkräume aus er Zeit der Erzbischöfe besichtigen. Dafür blieb mir dieses Mal keine Zeit. Ein Grund, um bald wieder nach Hallein zu fahren. Das nächste Mal dann mit dem Enkelprinz, denn im Museum ist auch KUrt anzutreffen, der hilft den kleineren Besuchern, das Museum zu erkunden.
Keltenmuseum in Hallein
Pflegerplatz 5
5400 Hallein
T +43 (0)6245 80783
www.keltenmuseum.at
keltenmuseum@keltenmuseum.at