Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:09

Beinahe traue ich mich nicht zu sagen, dass 2020 für mich persönlich und mein Umfeld nicht das Schlechteste war. Ja, ich weiß, weltweit gesehen, ist die Situation eine ganz andere. Ich kann die Angst um Gesundheit und wirtschaftlichen Verlust sehr gut nachvollziehen, weil ich beides am eigenen Leib nicht in den letzten , aber in vergangenen Jahren massiv erlebt habe. Das ist nicht schön. Trotz vieler Einschränkungen, was die Bewegungsfreiheit anbelangt, doch es war ein gutes Jahr.

Lockdown eins als Familien-WG

Wir haben den ersten Lockdown als Familien WG gemeistert. Beide Söhne und eine Schwiegertochter haben bis Juni bei uns gelebt. Wir verstehen uns zum Glück sehr gut, somit verliefen die Wochen sehr harmonisch und Meinungsverschiedenheiten waren nicht erwähnenswert. Im Juni dann sind die Kinder ausgezogen und für meinen Mann und mich begann eine doch reiseintensive Periode über den Sommer. Fast sofort nach den Lockerungen waren wir im wunderschönen Hotel Post in Lermoos. Das fühlte sich so besonders an, wie etwa, endlich Sonne nach einem langen, dunkeln und kalten Winter.

Reisen im Corona Sommer

Dann ging es es Schlag auf Schlag. Ein paar grandiose Tage in Südtirol. Zuerst ging es nach Völs am Schlern in das außergewöhnliche Romantikhotel Turm. Wenn man sich außer für gutes Essen und Wellness in einem historischen Ambiente auch für Kunst und Kultur begeistert, dann kann ich das Haus ans Herz legen. Fast ein wenig konträr und nicht minder luxuriös ist das Park Hotel Mignon in Meran, das ich gleich danach besuchte.

Im August ging es wieder einmal in meine Lieblingstherme, ins Rogner Bad Blumau, das war sozusagen der Meerersatz in diesem eigenartigen Jahr. Im September hätte es nicht gegensätzlicher verlaufen können. Mitte des Monats ein wunderschöner Aufenthalt im Hotel Postillion. Ich bin tatsächlich bei 24 Grad im Neoprenanzug quer durch den Millstättersee geschwommen. So verrückt, wie das ganze Jahr 2020. Und nur wenig später bin ich das erste Mal am Katschberg durch Schnee spaziert. Die kleine Auszeit im Hotel Lärchenhof sollte dann die letzte Reise für 2020 sein.

Sonnenterrasse im Hotel Post in Lermoos
Blick auf das Bergpanorama auf der Sonnenterrasse im Hotel Post in Lermoos
Hotel _Turm Black Pool
Historisches Romantikhotel Turm mit schwarzem Pool in Völs am Schlern
Saunahaus
Das asiatische Saunahaus im Park Hotel Mignon in Meran
Rogner Bad Bluma Hundertwasser Therme
Außenansicht des Rogner Bad Blumau, gestaltet von Friedensreich Hundertwasser
Claudia Braunstein
Vor der Seedurchquerung am Millstättersee am Badesteg im Hotel Postillion
Kamin im Hotel Lärchenhof
Winterliche Stimmung am Kamin im Hotel Lärchenhof am Katschberg

Versäumte Reisen später nachholen

Viele geplante Trips wurden abgesagt, nein besser gesagt in die Zukunft verlegt. Bad Kleinkirchheim, Jesolo, Venedig, Seefeld, Böhmen, um nur einige zu nennen, alle sind dem Virus zum Opfer gefallen. Und nein, ich jammere nicht. Ich bin dankbar, dass ich trotz allem unterwegs sein konnte und bin mir sicher, dass ich in absehbarer Zeit diese Reisen nachholen kann. Reisen während der Pandemie war im Sommer durchaus möglich. Man musste sich nur an Regeln halten, um weder sich, noch andere zu gefährden.

Mir ist auch die restliche Zeit nie langweilig gewesen. Anfang des Jahres durfte ich in Berlin am Deutschen Krebskongress als Speakerin vor einem großen Publikum auftreten. Daraus resultierten ein paar spannende Kooperationen rund um mein Kernthema Dysphagie, das ich auf meinem Food Blog intensiv behandle. Im Sommer gab es ein Fotoshooting für den Stilguide von Susanne Ackstaller, der im Februar erscheint.

Brunchen und Wandern

Über die Sommermonate haben viele Salzburger Lokale Brunch und Frühstück neu ins Programm genommen. Es haben trotz Krise neue Gastrobetriebe eröffnet, das bedeutete, dass ich wieder viel aus meiner geliebten Heimatstadt berichten konnte. Alternativ zu Reisen in nah und fern, bin ich viel wandern gegangen. Mit meinem Mann, der Familie oder Freunden. Es ist ein glück dort leben zu dürfen, wohin andere auf Urlaub fahren.

Ein wenig leid tut mir, dass ich heuer tatsächlich nicht eine einzige Festspielaufführung besucht habe. Zum einen waren die Presseangebote sehr heruntergeschraubt, es gab auch keine Terrassentalks und ich war mir ehrlich nicht sicher, ob ich mich da nicht doch in Gefahr begeben könnte. Zum Glück hat das bedeutende Klassik Festival stattgefunden, gekürzt und abgespeckt und es hat keinerlei Vorfälle gegeben.

Verschobene Hochzeit; überstandene Krankheit und andere private Angelegenheiten

Und privat so? Die Hochzeit meiner jüngeren Tochter musste aus bekannten Gründen verschoben werden. Wenn nicht wieder etwas dazwischen kommt, dann werden wir 2021 feiern. Im Spätherbst konnten wir endlich den Vertrag für unsere neue Wohnung unterschreiben und die kommenden Monate werde ich sicher hier am Blog viel darüber erzählen. Achja, ich werde wieder ein Buch schreiben. Was heißt werde, ich bereite schon seit Wochen alles für die eigentliche Schreibarbeit vor. So viel sei verraten, es wird kein Kochbuch, es geht viel mehr um eines meiner Lieblingsthemen, nämlich Salzburg.

Nicht alles war ganz rosig 2020, wenn man vor allem auch die Pandemie außer Acht lässt. Es gab in meinem ganz engen Familienkreis eine Krebsdiagnose, die zum Glück ein gutes Ende genommen hat. Und zwar sehr, sehr knapp. Ich kann nur sagen, Leute geht zur Darmkrebvorsorge und zwar nicht erst, wenn spürbare Symptome auftreten.

Ganz ehrlich, wäre da nicht dieser Virus, der inzwischen auch mich schon, trotz aller Gelassenheit, nervt, dann wäre 2020 nicht nur ein gutes, sondern ein fulminantes Jahr gewesen.