Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:09

Eigentlich habe ich mir vorgenommen zu diesem allseits präsenten Thema mich nicht mehr zu äußern. Man kann Corona ja nicht wegleugnen, man muss der Pandemie jedoch auch nicht rund um die Uhr Aufmerksamkeit schenken. Ich habe es mir angewöhnt, nicht jede Nachrichtensendung zu verfolgen, wie ich es noch im Frühling gemacht habe. Nein, ich möchte ehrlich nicht mehr mehrmals am Tag nachlesen, wie hoch die aktuellen Zahlen sind. Das Wissen darüber ändert meine persönliche Situation keinesfalls, aber es schlägt mir aufs Gemüt, wenn ich mich ständig damit beschäftige. Also, habe ich beschlossen, die Informationsflut einzuschränken und wieder schönen Dinge mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Lockdown eins als Familie

Seit Sommer leben mein Mann und ich wieder in trauter Zweisamkeit, nachdem ja unsere Söhne und eine Schwiegertochter vorübergehend bei uns lebten. Das hatte gerade während des ersten Lockdowns große Vorteile. Vor allem ist es zu fünft wesentlich unterhaltsamer, vorausgesetzt, man versteht sich gut. Das hat in unserem Fall sehr gut funktioniert. Auch den Einkauf hatte mein älterer Sohn übernommen, so , dass wir Eltern tatsächlich null Kontakt zu fremden Personen hatten.

Lockdown zwei als Paar

Das ist nun im zweiten Lockdown etwas anderes. Nein, mir ist mit meinem Mann nicht langweilig, im Gegenteil. Es erweist sich als großes Glück in einer langjährigen, gut funktionierenden Beziehung zu leben. Mein Mann hat noch dazu sehr spät berufen, seine Liebe zum Kochen entdeckt. Das finde ich persönlich wirklich großartig, denn ich habe ehrlich nicht täglich Lust auf großartige Kochereien. Das mag auch daran liegen, dass ich in den letzten Jahren wegen meines Food Blogs und der Kochbücher unzählige Zeiten in der Küche verbracht habe.

Gesundes essen, gerne auch als Take away

Essen ist für mich, trotz meiner Ess-Einschränkung ein großer Faktor, um fit zu bleiben. Gerade nach einer schweren Krebserkrankung mit all den leidvollen Therapien ist es wichtig, auf Ernährung zu achten. Frisch kochen mit gesunden Zutaten ist da sehr wichtig. Trotzdem leisten wir uns gerade jetzt auch ein bis zweimal den Luxus von Lieferservice oder Take Away. Das sind dann nette Abwechselungen, im doch eher monotonen Lockdown Alltag. Ich achte dabei, dass das gelieferte Essen von hoher Qualität ist.

Frischluft so oft es geht

Mein größter Fitfaktor ist frische Luft. Auch wenn ich in der kalten Jahreszeit nur sehr ungern außer Haus gehe, so versuche ich zumindest ein paar hundert Meter täglich zu Fuß zu gehen. Bei feuchter Kälte verzichte ich darauf, weil meine ganzen Operationsnarben da verrückt spielen. Aber bei moderatem Wetter bin ich viel im Freien unterwegs. Ich bin eine flotte Geherin, und somit ist so ein Spaziergang durchaus einer sportlichen Betätigung gleich zu setzen.

Indoorsport in Maßen

Ich gestehe, ich bin im zweiten Lockdown nachlässig geworden. Zumindest 10 bis 15 Minuten widme ich Dehnübungen und ein paar Yoga Elementen. Die große Ambition vom Frühling ist jedoch nicht mehr da. Wobei ich sagen muss, dass ich in den Wintermonaten generell wenig aktiv bin.

Rund um die Gesundheit

Ich bin kein großer Fan von Nahrungsergänzungsmitteln. Ich habe über die Jahre hinweg immer wieder Versuche gestartet, dieses oder jenes auszuprobieren. Jedoch habe ich nie eine großartige Verbesserung bemerkt. Seit Jahren habe ich eine Schilddrüsenunterfunktion, die vermutlich auch mit den vorangegangenen Krebstherapien zusammenhängt und meinen Alltag nicht gerade erleichtert. Dafür habe ich Tabletten, die ich dann und wann auch vergesse. Die Auswirkungen zeigen sich oft erst Tage später. Müdigkeit, unkonzentriert, antriebslos und schlapp. Zudem leide ich seit einigen Jahren auch unter diversen Allergien, samt dazugehörigen Kreuzallergien. Nicht lustig, sag ich da nur. Darum lasse ich mich seit Wochen einmal wöchentlich hyposensibilisieren. Verständlich, dass ich dann außer Vitamin D keine weiteren Substanzen zu mir nehmen möchte.

Mentale Gesundheit

Wenn mich meine ehemalige Krebserkrankung etwas gelehrt hat, dann sind es Gelassenheit und eine positive Lebenseinstellung.

Davon profitiere ich in schwierigen Phasen, wie einem Lockdown, sehr. Ich suche mir immer die positiven Aspekte, die gibt es auch in negativen Lebensabschnitten. Man muss nur seinen Blick dorthin wenden und nicht ausschließlich Negativem den Vortritt lassen. So habe ich etwa begonnen Netflix Serien zu schauen. das mag sehr trivial klingen, ist aber eine wunderbare Ablenkung, nachdem ich sonst eigentlich sehr selten TV schaue. Eigentlich würde ich gerne wieder mehr lesen, aber das funktioniert, dank meinem Chemobrain leider nicht.

Virtueller Kontakt mit Familie und Freuden

Natürlich würde auch ich viel lieber reale Kontakte pflegen. Aber seine wir doch ehrlich, wir haben unzählige Möglichkeiten , um uns virtuell auszutauschen. Ich würde sagen, dass ich in den letzten Wochen mindestens fünf bis sechs Plattformen benützt habe, um mich mit anderen Menschen zu unterhalten. Privat wie geschäftlich. Ich habe ein Radiointerview und mehrere Interviews für andere Medien geben, an einem Barcamp teilgenommen, viel Kaffeekränzchen abgehalten, Workshops besucht, einige Onlinekurse belegt. Nein, langweilig ist mir tatsächlich nie.

Bleib gesund!