Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:10

Im Juni war ich für einige Tage am Bodensee. Das Thema lautete Gartenjahr am Bodensee. Von den schönen Gartenschauen und meinem Besuch auf der Insel Mainau habe ich schon erzählt. Doch meine Reise ging noch weiter bis in die Schweiz, genaugenommen in den Kanton Thurgau. Der Zielpunkte standen am Programm, allesamt hatten sie als Verbindung Gartenbau. Von zwei Orten möchte ich dir heute erzählen.

Selbsterhaltergarten in Gündelhart

Unser erster Stopp war im kleinen Weiler Gündelhart, der zur Gemeinde Hörhausen gehört. Nur rund 50 Einwohner zählt die kleine Siedlung, aber immerhin gibt es ein schloss, eine schöne Pfarrkirche mit Zwiebelturm und ein großzügiges Pfarrhaus. Und dann kann man dort noch den Selbstversorgergarten, dessen Basis Permakultur darstellt, von Ursula Schweizer besuchen. Dieser Garten, der mit viel Liebe und Leidenschaft und großem Fachwissen von der Hausbesitzerin und ihrem Gatten über Jahrzehnte entstand ist mitunter ein Teil der Bodenseegärten.

Der Garten von Frau Schweizer

Es ist fast unglaublich, dass sich die Schweizers fast ausschließlich aus diesem Garten ernähren. Zusätzlich gibt es noch Schafe und Hühner und es wird in der Umgebung gefischt. Produkte, die nicht aus dem eigenen Umfeld stammen, werden von Nachbarn oder Freuden bezogen. Außerdem beschäftigt sich Ursula Schweizer mit der Zucht von Samen, die dem Sortenerhalt dienen. Von außen ist der Garten das ganze Jahr zu besichtigen. Auf Anfrage kann man Führungen ab 2 Personen buchen. Alleine wegen der sympathischen Art von Frau Schweizer kann ich einen Besuch dort sehr empfehlen.

Bauerngarten von Frau Schweizer in Gündelhart
Pfarrkirche in Gündelhart
Schafherde in Gündelhart im Thurgau
Hühnerhaus im Bauerngarten von Frau Schweizer
Terrasse am Bauerngarten
Ursula Schweizer mit ihrem Bauerngarten in Gündelhart
Wilder Mohn im Bauerngarten

Arenenberg, einst Wohnsitz von Kaiser Napoleon III.

Ganz ehrlich, wer denkt bei Napoleon an den Schweizer Teil des Bodensees? Dabei verbrachte Napoleon der Dritte einen großen Teil seiner Kindheit im Schloss Arenenberg. Zwischenzeitlich musste er das Anwesen abtreten, um es ein gutes Jahrzehnt später, im Jahr 1855 wieder zurückkaufen konnte.

Gartenkultur seit 600 Jahren

Die Gartenkultur am Arnenberg reicht jedoch wesentlich weiter zurück. Schon vor 600 Jahren gab es auf dem Areal ein Landgut mit Lustgarten. Noch heute kann man einen kleinen Patriziergarten besichtigen, um sich ein Bild zu machen, wie ein Garten im Mittelalter angelegt wurde. Die Mutter von Napoleon III. Hortense de Beauharnais hieß zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen großzügigen Park anlegen, der teils wieder verschwand und heute wieder rekonstruiert wird.

Freier Zugang zu Park und Schulgarten

Arenenberg beherbergt nicht nur das Napoleonmuseum und ein Hotel mit Restaurant, sondern auch eine Landwirtschaftsschule mit großem modernen Schulgarten. Man kann den Park und den Schulgarten ganzjährig kostenfrei besuchen, es sind aber auch Führungen möglich.

Mein Tipp für den Arenenberg: Sonnenuntergang über dem Bodensee, ein unvergessliches Erlebnis.

Patriziergarten Arenenberg
Alte Rosensorte
Schulgarten der Landwirtschaftsschule
Parkanlage am Arenenberg
Sonnenuntergang am Bodensee
Brunnen und Kapelle am Arenenberg

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise zum Gartenjahr am Bodensee 2021. Der Inhalt wurde weder beauftragt, noch honoriert und entspricht meiner persönlichen Wahrnehmung.