Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 20:56
Eine Woche ohne Blogbeitrag, das gab es schon lange nicht mehr.
Ich gebe zu, ich bin müde und mein Kopf ist ein wenig leer. Unzählige Faktoren führen vermutlich zu diesem Zustand. Es liegt nicht an der Ideenlosigkeit, ganz im Gegenteil, es stauen sich sogar einige begonnene Themen in den Entwürfen. Aber die dazugehörigen Fotos bearbeiten sich nicht von alleine und im Moment fehlt mir einfach der kreative Elan dazu.
Die Welt wird sich vermutlich weiterdrehen, wenn ich einmal für ein paar Tage keinerlei Geschreibsel veröffentliche.
RUHE VOR DEM PRALL GEFÜLLTEN SOMMER
Vielleicht benötige ich auch nur ein wenig Ruhe, denn in den nächsten Wochen geht es rund. Schon am Wochenende treibt es mich in die Ötztaler Bergwelt auf ein paar abenteuerliche Tage. Danach geht es endlich wieder in den Osten Österreichs zu meinem kleinen Enkelprinz. Zurück nach Salzburg und Mitte Juli mache ich mich auf nach Tschechien. Und so geht es dann den ganzen Sommer weiter.
ATEMNOT UND ÄRZTEMARATHON
Ein wirklich großer Grund für meine Müdigkeit liegt jedoch vermutlich in meiner Atemnot. Ein ganzer Ärztemarathon liegt hinter mir, weil ich seit Wochen akute Atemprobleme habe. Ich kenne das sonst nur aus den kalten Wintermonaten, wenn sich die großen Narben rund um den Hals zusammenziehen und für schwere Atmung sorgen. Im Sommer bin ich bislang davon verschont geblieben. Atemnot hat natürlich auch ein wenig Bedrohliches an sich. Es ist ja nicht gerade sehr angenehm, wenn man das Gefühl hat, man könne nur bis knapp in den Rachen Luft holen. Ich weiß ja, dass ich nicht ersticke, aber diese Einschränkung macht tatsächlich sehr müde und behindert den ohnedies schon eingeschränkten Tagesablauf.
Kieferchirurgie, HNO, Lungenfacharzt, Hausarzt, Zahnarzt, alle waren in den Untersuchungsablauf eingebunden. Letztendlich wurde eine kleine Ungenauigkeit der Stimmbänder festgestellt. Das Wort Stimmbandlähmung stand im Raum. Das ist jedoch mehr kosmetischer Natur.
Eine große Baustelle, die ziemlich staubt, direkt vor unserem Haus liegt und noch bis Ende nächsten Jahres vorhanden sein wird, spielt eine Rolle. Feinstaub in Reinkultur.
SPÄTFOLGEN DER KREBSTHERAPIE
Das wirkliche Problem liegt aber leider in den Spätfolgen meiner Krebstherapien. Zum einen wurde bei der Entfernung der Lymphknoten im Halsbereich viel Gewebe zerstört und es blieb als Erinnerung eine große Narbe rund um den halben Hals und bis zur Schulter. Zum anderen hat die Strahlentherapie massive Schäden hinterlassen, die sich offenbar nicht vermindern, sondern eher verstärken.
Ich leide ja unter vermehrter Speichel- und Schleimproduktion, trotz einer fehlenden Speicheldrüse, und das dürfte der Hauptgrund für die Atemnot sein.
Das ist zwar irgendwie nicht charmant und auch ziemlich unabänderlich. Aber, ich bin trotzdem dankbar, denn es hätte ganz andere Gründe geben können. Auch wenn ich die magische 5-Jahresgrenze nach der Krebsdiagnose hinter mir gelassen habe, ein kleines Damoklesschwert schwebt imaginär immer über meinem Kopf, denn Zungenkrebs ist leider sehr rezidivanfällig. Und nein, diese Tatsache beeinträchtigt mein Leben nicht. Nur etwas mehr Lebensgeister und Energie würde ich mir im Moment wünschen. Die Tiroler Bergluft wird da hoffentlich behilflich sein.