Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 20:59

Je mehr ich aus meinem persönlichen Alltag erzähle, desto öfter kommen kuriose Fragen auf mich zu. In letzter Zeit fällt mir ganz besonders auf, dass sich relativ viele Menschen für meinen Beziehungsstatus interessieren. Nicht nur virtuell, sondern auch real. Und nein, es sind nicht alleinstehende Männer auf der Suche nach dem späten Glück. Hauptsächlich Frauen fragen danach. Solche die mich nur aus dem Netz kennen, oder auch einige, die ich schon sehr lange nicht mehr getroffen habe. Es ist nicht immer die erste Frage, die gestellt wird, aber in vielen Gesprächen wird dann irgendwann ganz dezent nachgehakt. Von „Hast du eigentlich einen Partner?“ bis „Bist du eigentlich noch verheiratet?“ ist da alles vorhanden. Meist gehen die Menschen tatsächlich davon aus, dass ich alleine durch meinen echten Alltag gehen würde. Das stimmt bedingt, ich reise sehr viel alleine, denn mein Mann ist mehr der Wellness-Typ und kann sich an meinen kulturellen Ausflügen nicht sonderlich erfreuen. Nach 34 Jahren Zweisamkeit und vier gemeinsamen Kindern sehen wir auch nicht unbedingt den Zwang ständig alles gemeinsam tun zu müssen. Nur weil man ewig verheiratet ist, besteht kein Grund eine 24/7 Partnerschaft zu führen. Im Gegenteil, ich glaube Freiheiten in einer Beziehung sind oft ein Grundstock für eine gut funktionierende Ehe, Garant sind sie vermutlich keiner.

MEIN BLOG; MEINE GESCHICHTEN

Warum mein Mann nur im Hintergrund erkennbar ist, genauso wie der Rest meiner Familie, hat auch den Grund, dass keiner von ihnen Interesse an einer öffentlichen Darstellung der eigenen Person hat. Das respektiere ich in jeder Hinsicht und gehe sogar soweit, dass ich nachfrage, wenn ich Teile unseres persönlichen Wohnbereiches abbilden möchte. Es ist mein Blog und es sind meine Geschichten von unterwegs, die ich virtuell darstelle. Und trotzdem möchte so mancher Follower offenbar noch viel mehr erfahren, als ich ohnedies schon preisgebe. Wenn jemand aus meinem persönlichen Umfeld Lust hat, auf einem Bild zu erscheinen und erwähnt zu werden, so wie etwa meine Mami, dann freue ich mich sehr. Natürlich würde ich gerne manchmal ein Foto von meinem kleinen Enkelprinzen zeigen, weil er einfach ein echter Schatz ist. Wie vermutlich fast jedes Enkelkind für fast jede Omi. Auch wenn seine Mama das gestatten würde, letztlich würde es über seinen Kopf entschieden werden. Ich meine inzwischen, dass die öffentliche Darstellung von Kleinkindern auf sämtlichen Social Media Kanälen in allen Lebenslagen etwas bedenklich ist.

VIRTUELLE WAHRNEHMUNG; REALES LEBEN

Ich finde es aber wirklich sehr interessant, welches Bild sich die Leserschaft über mich macht. Ich lese und höre tatsächlich sehr oft, die Mutmaßung, dass ich partnerlos wäre. Genauso, wie viele den Eindruck haben, mein Leben würde nur aus Reisen und auswärts essen bestehen. Ich denke, kein Mensch möchte wirklich wissen, wie mein tatsächlicher Alltag aussieht. Der ist nämlich für meine Begriffe, obwohl ich sehr viel unterwegs bin, oft ziemlich langweilig, weil ich ja nur nebenberuflich berufstätig bin und auch durch meine Einschränkungen viele Ruhephasen benötige. Ich würde es nur ziemlich befremdlich finden, wenn ich darüber berichten würde, wie mein Leben  Zuhause in ausgeleierten Jogginghosen aussieht, das wäre dann doch zu alltäglich.