Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:10

Mehr als zwei Wochen sind nun schon seit dem Ende der 99. Salzburger Festspiele vergangen und ein intensiver Festspielsommer liegt hinter mir.

Fest zur Eröffenung der Salzburger Festspiele

Begonnen hat meine persönliche Festspielsaison mit dem Fest zur Eröffnung der Salzburger Festspiele, bei dem seit vielen Jahren über zwei Tage die Bevölkerung und die Gäste der Stadt zu unzähligen Veranstaltungen eingeladen werden. Ich durfte einer Lesung von Marvie Hörbiger im Festspielhaus lauschen. Als Höhepunkt gilt der Salzburger Fackeltanz, der jeweils am Samstag spät abends vor dem Dom am Residenzplatz aufgeführt wird.

Wie in den vergangene Jahren habe ich auch 2019 einige musikalische Aufführungen besucht. Mein Highlight war diesbezüglich Cherubinis Médée in einer modernen Fassung.

Heuer wollte ich meinen Schwerpunkt auch auf Schauspiel verlagern. Leider habe ich Gorkis Sommergäste versäumt, dabei hatte der vorangegangene Terrassentalk mein Interesse geweckt.

Jugend ohne Gott im Landestheater

Dafür bin ich in den Genuss von Jugend ohne Gott von Ödön von Horváth gekommen, das im Salzburger Landestheater aufgeführt wurde. Das Stück stammt aus den 30er Jahren und könnte in vieler Hinsicht nicht aktueller sein. Es beschreibt den Zusammenbruch von Zivilgesellschaft und Demokratie und wurde 1937 in einem Exilverlag in Amsterdam veröffentlicht.

Schauspielerisch hat mich das Stück sehr überzeugt, allen voran Jörg Hartmann. Ihn kennt man aus der TV-Serie Tatort, als verschrobenen Komissar Farber. Seine Darstellung des Lehrer der in einen ideologischen Konflikt und trotzdem aus Angst nicht kritisiert, hat mich überzeugt. Ich freue mich übrigens Herrn Hartmann im Oktober in kleiner Runde im Hotel Ronacher in Bad Kleinkirchheim wieder zu sehen.

Liliom auf der Pernerinsel

Mein zweiter Ausflug in die Schauspielwelt der Festspiele führte mich in meine Geburtsstadt Hallein. Genau gesagt in die Spielstätte Pernerinsel. auch hier war es wieder ein Terrassentalk der mir Lust auf das Stück Liliom von Ferenc Molnár machte.

Vorstadtlegende in sieben Bildern nennt Regisseur Kornél Mundruczó das Stück, indem Liliom der Rummelplatzansager sein Leben viele Jahre nach seinem Tod nochmals Revue passieren lässt.

Die Pernerinsel ist ohnedies schon ein sehr außergewöhnlicher Spielort. An diesem Abend war es noch dazu sehr warm Ein nicht geplanter, relativ spektakulärer Zwischenfall setzte für mich ein abruptes Ende mitten in der Schlussszene.

Ungeplante, dramatische Szene

Plötzlich verstummten die Schauspieler, im Publikum merkte man eine gewisse Beklemmung und die Sanitäter und Feuerwehrmänner liefen die Treppen hinunter. Es war irgendwie nicht ganz klar, ob diese Szene Teil des Stückes war oder ein wirklicher Ernstfall. Gut 10 Minuten dauerte die Unterbrechung, viele Zuseher gingen durch die inzwischen geöffneten Türen hinaus ins Freie. Dann wurde mitgeteilt, dass eine Person im Publikum kollabiert wäre und ins Krankenhaus gefahren wurde.

Mir war es auf Grund dieses Vorfalles nicht mehr möglich in den Zuschauerraum zurück zu kehren. Und so erlebte ich das Ende des Stückes von draußen.

Herzlichen Dank an die Salzburger Festspiele für den Fotocredit © SF/Matthias Horn

Ich konnte die Aufführungen im Rahmen von Presseeinladungen besuchen, auch dafür gilt mein Dank.