Zuletzt aktualisiert am 24. Januar 2024 um 15:53
Immer noch bin ich in Asien, verbringe noch einige Tage hier auf Koh Tao und freue über das kleine Familienleben fern ab der Heimat. Leider ist das WLan im Hotel so instabil, dass es kaum möglich ist Fotos hoch zu laden. Darum erzähle ich euch heute ein wenig aus meinem Blogger-Nähkästchen.
Schon lange kommuniziere ich, dass ich meine beiden Blogs teils kommerziell betreibe. Diese Offenlegenung fordert zum einen das Gesetz, zum anderen darf und soll meine Leserschaft auch wissen, dass all diese wunderbaren Reisen nicht einfach vom Himmel fallen, sondern mit leidenschaftlicher Arbeit verbunden sind.
Viele Reisen könnte ich ohne Unterstützung von Partnern auch gar nicht unternehmen. Für Blogger wird es zunehmend schwieriger gute Kooperationen zu finden, weil es auch schwarze Schafe unter den Kollegen gibt und weil auch manche Partner unprofessionell handeln. Aber das soll nicht der Inhalt meiner heutigen Geschichte von unterwegs sein.
Nischenblog
Ich habe den großen Vorteil, dass ich sozusagen in mehreren Nischen unterwegs bin. Alleinreisende Frauen in meinem Alter im hochwertigen Segment sind eher rar und Menschen mit Behinderung sind offenbar in der Bloggerszene selten anzutreffen. Mit Dysphagie, meiner Esseinschränkung, wahrscheinlich gar niemand. Ich traue mich zu behaupten, das macht viele Kooperationspartner auch sehr neugierig. Ja, ich kann sogar sagen, dass es doch jede Menge Menschen, Leser, wie Partner gibt, die meine Reisetätigkeit als mutig ansehen. Auch meine Krebsgeschichte trägt dazu bei. Oft sind es Menschen, die ähnliche Erfahrungen in ihrem Umfeld gerade aktuell machen, und deshalb sehr offen für meine Vorschläge sind.
Meistens kommen Partner auf mich zu. Ich nehme nicht jedes Angebot wahr. Nur solche, bei denen ich mir im Voraus sicher bin, dass sie zu mir passen und auch Freude bereiten und worüber ich verlässlich positiv berichten kann. Kritik bringe ich, wenn überhaupt, bei einem Partner an, um ihm Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ich bin keine Testbloggerin, deshalb möchte ich auch nicht werten.
Aktiv auf Kooperationspartnersuche
Manchmal gehe ich auch aktiv auf Kooperationspartner zu. Wenn mir eine Destination sehr gut gefällt, oder ein Produkt gut zu meinen Themen passt. Ich denke, dass ich da immer sehr professionell agiere. Ich erkläre sehr ausführlich, warum ich mich interessiere und versuche zu vermitteln, weshalb der Partner für meine Leser interessant sein könnte und umgekehrt. In vielen Fällen kommt es auch tatsächlich zu einer Zusammenarbeit.
Und nun ist mir im letzten November so ein großer Fauxpas passiert, dass ich heute noch am liebsten auf meine verstümmelte Zunge beißen würde. Was übrigens sehr schwierig ist.
Ein großer Fauxpas
Ich war am Reisesalon in Wien als Speakerin in der Bloggerlounge engagiert. In der Zeit zwischen den Vorträgen wanderte ich von Aussteller zu Aussteller, oder zumindest zu jenen, die ich kannte oder die interessante Destinationen anboten. Ich muss dazu erwähnen, dass Publikumsmessen für Blogger für Aquise eher ungeeignet sind. So ist zumindest meine Erfahrung. Zum Gustieren aber sehr ergiebig.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon sehr konkrete Pläne, dass ich im Spätwinter zu meinem Sohn nach Thailand fliegen wollte. Sogar die Flüge mit Qatar Airways waren schon in Planung und mussten nur gebucht werden.
Rasa Hospitality, mein Magnet
Und da war er nun, dieser türkisfarbene Stand von Rasa Hospitality, der mich wie ein Magnet anzog. Wissend, dass ich dort maximal die Angebote anschauen würde. Ein Herr mit blauem Blazer trat auf mich zu und fragte in perfektem Englisch, ob er mir helfen könnte. Und dann passierte mir dieser unglaubliche Satz, den ich sofort wieder verschlucken wollte. Ich antwortete tatsächlich mit meinem grauenhaften Englisch und meinem sexy Sprachfehler, dass ich keine normale Kundin wäre, sondern Travelbloggerin und nur an Kooperationen interessiert wäre. So eine Chuzpe muss man sich einmal vorstellen!
Mister Michael schmunzelte sehr und half mir schnell aus der Patsche und fragte nach, wie ich das denn meinen würde. Großes Aufatmen, der Mann hatte mich trotz meiner kecken Ansage nicht sofort des Standes verwiesen, sondern zeigte großes Interesse an meiner ganzen Geschichte. Wir wechselten unsere Visitkarten und ich verliess nach gut 20 Minuten den Stand mit dem Versprechen, Michael würde sich bei mir melden. Ganz wollte ich dem nicht trauen. So etwas ist ja schnell dahingesagt.
Am kommenden Tag schlenderte ich morgens bei Buri Rasa Hospitality vorbei und Michael bekundete, das er sich bei mir melden würde. Allein, glauben wollte ich es nicht so ganz.
Ein elektronischer Brief aus Bangkok
Zwei Tage darauf, ich war im Zug auf dem Weg nach Hause, öffnete ich meine Mailbox und tatsächlich befand sich dort eine virtuelle Nachricht aus Bangkok, die mit einer Einladung, Arbeitsauftrag sage ich so ungern, nach Koh Phangan versehen war. Wieder einmal ein Grund, um in der Öffentlichkeit hemmungslos in Tränen auszubrechen.
Was ich auf Koh Phangan erlebt habe, und das war ziemlich viel, das erzähle ich, sobald meine Fotos fertig sortiert sind und dieses Internet wieder reibungslos funktioniert.
Bis dahin kann ich nur sagen, offenbar siegt Frechheit, auch wenn das in diesem Fall ganz unbewußt geschah.