Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:13
Kameel, ja richtig gelesen, das schöne Lokal im ersten Bezirk in der Bognergasse schreibt sich tatsächlich mit zwei E. Der Name leitet sich von einem früheren Besitzer, Johann Baptist Cameel, ab, der das Haus Anfang des 17. Jahrhunderts übernahm. Heuer feiert das Schwarze Kameel sein 400 Jahr Jubiläum und wird in zweiter Generation von der Familie Friese geführt.
Ich kenne das Kameel schon seit weit über dreißig Jahre, weil meine seligen Schwiegereltern in der Naglergasse, dort wo sich auch die Rückseite des Lokales befindet, ein Modegeschäft führten. Mein Schwiegerpapa war bis zu seinem frühen Tod 1992 mit allen Unternehmern im Umkreis von 500m bekannt. Viele Geschäfte sind in den letzten Jahren verschwunden, das Kameel ist zum glück immer noch sehr präsent.
Erinnerungen an meinen Schwiegerpapa
Oftmals war ich bei meinen Wienbesuchen mit meinem Schwiegerpapa im schwarzen Kameel. Dort traf man ganz Wien, die Reichen, die Schönen und die Wichtigen und jene, die glaubten reich, schön und wichtig zu sein. Ich erinnere mich vor allem an die große Auswahl an belegten Brötchen, die es auch heute noch gibt. Für mich ja leider kein Thema mehr, trotzdem kamen bei dem Anblick der Vitrine viele Erinnerungen hoch.
Während meines Wien Wochenendes Ende April war ich mit Mama und Schwester zum Frühstück im Schwarzen Kameel. Leider war es noch ein wenig zu frisch, um im Schanigarten Platz nehmen. Schanigarten ist übrigens ein typischer österreichischer Ausdruck für Gastgarten. Aber die Räumlichkeiten des Restaurants, in die auch Verkaufstresen integriert sind, sprechen für sich. Das Interieur stammt aus dem Jahr 1901. wer Jugendstil liebt, der fühlt sich dort sofort zuhause.
Wiener Gabelfrühstück im Schwarzen Kameel
Geboten wird ein umfangreiche Frühstückskarte. Unter der Woche von 8-11 Uhr und am Sonntag bis 12 Uhr. Man wählt aus verschiedenen Komplettangeboten oder aus Einzelpositionen. Ich habe mich für ein Beef Tartar und ein weiches Ei entschieden. Wobei die beiden Gerichte eigentlich ein Bestandteil des Wiener Gabelfrühstückes sind. Meine beiden Begleiterinnen haben jeweils das vegetarische Frühstück gewählt, das in einer Etagere serviert wird. Der Kaffee stammt aus einer Eigenröstung und hat ein bekömmliches Aroma.
Zum Schwarzen Kameel
Bognergasse 5, A-1010 Wien
+43 1 / 533 81 25
info@kameel.at