Zuletzt aktualisiert am 19. November 2023 um 14:56
Die Salzburger Festspiele prägen sechs Wochen im Sommer die gesamte Stadt. Auch wir Einheimischen können uns dem Treiben kaum entziehen, es sei denn, man meidet die Altstadt zur Gänze. Ich gehe seit vielen Jahren sehr gerne am Eröffnungstag zu diversen Veranstaltungen, die im ganzen Stadtgebiet gratis angeboten werden. Zahlreiche Darbietungen finden im Freien statt, einige in geschlossenen Räumen. Dafür benötigt man kostenlose Zählkarten, auf die ich heuer schlicht vergessen habe. Es bleiben trotzdem immer noch genügend Gelegenheiten, um den Eröffnungsfeierlichkeiten beizuwohnen. Meist sind es musikalische oder Theaterstücke, die an verschiedenen Plätzen aufgeführt werden. Es gibt auch Lesungen und Führungen.
FACKELTANZ AM RESIDENZPLATZ
Heuer bin ich aufgrund der hohen Temperaturen erst am späten Nachmittag losgezogen, ohne große Planung und wollte eigentlich bis zum spät angesetzten Fackeltanz am Residenzplatz bleiben, der immer der krönende Abschluss des Eröffnungstages ist. Der Abend verlief sehr außergewöhnlich und wegen des kurzen Regens habe ich den Abschluss des Festes der Festspieleröffnung wieder nicht miterlebt.
Mein Rundgang führte mich über den malerischen Friedhof von Sankt Peter, vorbei am Dom und einem kleinen Konzert in der Wolf Dietrichsruh zum Residenzplatz. Dort fand ein Tanz um den Brunnen statt. Dargeboten von einer Vielzahl an Trachtengruppen.
BARRIEREFREI SPEISEN IM GASTHOF GOLDGASSE
Danach spazierte ich in den Hof des Franziskanerklosters, indem abseits der Festspieleröffnung der Lilientag abgehalten wurde. Es ist wirklich erstaunlich, welche Pflanzenvielfalt dort hinter hohen Klostermauern gegenüber vom Haus von Mozart gedeiht. Leider hatte ich zu spät erkannt, dass es dort auch Kaffee und Kuchen gab und so machte ich mich auf den Weg zu meiner Verabredung im Gasthof Goldgasse, das zu meinen absoluten Lieblingslokalen in der Altstadt zählt. Dort bin ich mit meinen Essproblemen bestens aufgehoben, und der Herr in der Küche, der sympathische Phillipe Sommersperger zaubert mir immer passende barrierefreie Speisen. Dieses Mal einen sommerlichen Frischkäse mit lauwarmen, geschmolzenen Tomaten. Davor gab es eine leicht geräucherte Seeforelle, die besonders zart und weich war.
Als unerwarteter Höhepunkt erwiesen sich 5 fesche Musiker aus Werfen, die mit ihren Alphörnern die schmale Goldgasse entlang kamen und ihre Musikinstrumente genau vor dem kleinen Schanigarten aufbauten und ein Stück zum Besten gaben. Die zahlreichen Touristen kamen nicht mehr aus dem Staunen heraus. Auch für uns Salzburger war das ein sehr außergewöhnliches Erlebnis.
Bevor ich mich wegen der aufziehenden Regenwolken auf den Heimweg machte, ging es noch schnell am Rathaus vorbei, wo sich die Bürgergarde sammelte, um sich auf die Reverenz am Residenzplatz vorzubereiten. Nächstes Jahr starte ich dann wieder einen Versuch, um doch noch bis zum Fackeltanz zu bleiben.
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