Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:09
Wenn du diese Zeilen liest, dann sitze ich gerade im Zug von Salzburg nach Venedig. Ich freue mich auf drei Tage in der Serenissima, wie die Lagunenstadt im Veneto liebevoll genannt wird. Es ist nicht mein erster Venedig Besuch. Früher, als ich beruflich häufig nach Bologna reiste, habe ich öfter einen Abstecher nach Venedig gemacht. Manchmal für eine paar Stunden, einen Stadtbummel, ein Abendessen oder auch ein paar Tage. Die Stadt war mir sehr vertraut. Und nun ist es auf den Tag genau sagenhafte 19 Jahre her, dass ich das letzte Mal mit dem Taxiboot von der Piazzale Roma zum Markusplatz gefahren bin. Ich weiß das deshalb so genau, weil ich meinen 40. Geburtstag mit zahlreichen Freunden mitunter in Venedig gefeiert habe.
Zum 40er in der Harrys Bar
Geplant war damals ein kleiner Lunch in der Harrys Bar. Aus dem Mittagessen wurde ein langer Nachmittag, der damit endete, dass wir vor dem Abendgeschäft gebeten wurden, die reservierten Plätze freizumachen. Über die Zeche möchte ich heute nicht mehr nachdenken, dabei haben wir vorwiegend Vino da Tavola getrunken, aber selbst der war kostspielig. Egal, es waren andere Zeiten. Viel hat sich in meinem Leben seither verändert.
Ein Blick auf das vergangene Jahr
Würde ich hier auf diese 19 Jahre zurückblicken, dann würde ein ganzes Buch daraus werden. So beschränke ich mich darauf einen kleinen Blick auf das letzte Jahr zu werfen, das trotz dieser eigenartigen Pandemie für mich sehr glücklich verlief. Da gibt es wenig bis nichts zu bemängeln. Auch wenn der Jänner für mich mit 10 Tagen Quarantäne begann. Mein Zahnarzt war leider an Covid erkrankt und da ich eine Stunde in Behandlung war, musste ich Zuhause bleiben. Ein beklemmendes Gefühl.
In den ersten Monaten war ich vorwiegend mit unserem Umzug beschäftigt. Man kann sich kaum vorstellen, was für ein großer Aufwand das war, den Inhalt unserer alten Wohnung auf die Hälfte zu schrumpfen. Teils sehr schmerzhaft, aber im Endeffekt ein großer Befreiungsschlag.
Umzug und eine kleine Hochzeit
Im Juni war es so weit, innerhalb eines Tages war alles von A nach B gebracht. Ich kann nach fünf Monaten sagen, dass wir zu 100 % sehr gut angekommen sind, auch wenn da und dort noch eine Kleinigkeit fehlt. Die endgültige Badezimmereinrichtung muss noch warten, weil ich immer noch planlos bin.
Während dieses ganzen Umzugschaos hat meine jüngere Tochter geheiratet. Genau am letzten Lockdown-Tag, weil sie aufgrund der schweren Erkrankung der Schwiegermutter nicht länger zuwarten wollten. So gab es statt eines großen Festes, eine sehr schöne Familieneinfeier im allerengsten Kreis. Gartenfest hieß das Motto, da konnten die gesetzlichen Besstimmungen eingehalten werden.
Gesundheit versus Buchprojekt
Im Frühling habe ich dann noch einen wichtigen Schritt für mich gesetzt. Ich habe mein drittes Buchprojekt abgebrochen, obwohl ich mehr als die Hälfte schon abgearbeitet hatte. Das Drumherum hatte mich so sehr belastet, dass ich die Reißleine ziehen musste. Für mich und meine Gesundheit. Obwohl es sich um ein Herzensprojekt, ein Salzburg Stadtführer, handelt, habe ich es ziehen lassen. Und die Entscheidung war vollkommen richtig. Die Arbeit ist ja nicht verloren, und wird irgendwann seinen Platz finden.
Reisen und Festspiele
Nach der Siedlerei konnte ich dann auch endlich wieder reisen. Ein paar schöne Kurzurlaube in ebenso schönen Hotels haben Juni und Juli versüßt. August hatte ich gezielt nichts geplant. Ich wollte endlich wieder einen Festspielsommer erleben und habe mehrere Aufführungen besucht, darunter den großartigen Jedermann mit Verena Altenberger und Lars Eidinger. Und ich habe wieder hinter diverse Bühnen geblickt.
Ein drittes Enkelkind, Emma ist da!
Das August Highlight war allerdings mein drittes Enkelkind. Zu Louis und Marlene, die im Osten Österreichs leben, hat sich nun Emma gesellt, die im nahen Oberösterreich aufwachsen wird.
Der September war gefüllt mit Reisen. Unter anderem hat es mich in die Metropolregion Hamburg verschlagen. Im Oktober bin ich nach Leipzig gereist und noch immer ganz von der Nachwirkung der schönen Tage elektrisiert.
10 Jahre nach der Krebsdiagnose und viel Dankbarkeit
Das wichtigste seit meiner Krebsdiagnose vor mehr als 10 Jahren, ja ich habe im Sommer heftig das 10 jährige Jubiläum gefeiert!: Ich bin gesund. Dafür bin ich täglich unendlich dankbar. Im März war ich einige Tage in der Klinik, weil mein Gesichtsdefizit ausgeglichen wurde. Gut, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt, da geht es nämlich nicht nur um das Aussehen.
Und nun als Start in mein 60. Lebensjahr, oh Gott, wie sich das liest!, endlich wieder einmal Venedig. Ich bin gespannt wie sich die Stadt verändert hat.
Worauf ich mich in Venedig freue
Das ist relativ schnell erzählt. Ich freue mich auf die Stadt selbst, auf eine tolles Hotel, das Bauer Palazzo, samt einem vermutlich fulminanten Geburtstagsdinner. Und als Draufgabe, zwei Freundinnen zu treffen. Susi von Texterella und Martina, Still Sparkling sind vor Ort, ich schwöre, das ist wirklich Zufall. Umso schöner.