Zuletzt aktualisiert am 28. Januar 2024 um 16:16

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Gleich vorweg, vier Tage sind eigentlich viel zu kurz, um Leipzig richtig gut und intensiv zu erkunden. Obwohl ich über 50 km zu Fuß gelaufen bin, möchte ich doch behaupten, nur einen Bruchteil der Stadt gesehen zu haben.

Womit verbinden Sie Leipzig?

Trotz guter Vorbereitung, in dem ich mich eingelesen hatte, bin ich ohne jede Vorstellung nach Leipzig gereist. Als mich knapp nach der Ankunft Herr Plate, der beste Stadtführer, den man sich nur vorstellen kann, fragte, was ich mit Leipzig verbinden würde, war ich fast geneigt zu sagen, der Schwestern Fußballclub von Salzburg, den man Rasen Ball Leipzig nennt, weil Firmennamen in Clubnamen in Deutschland nicht gestattet sind. Ich habe mich jedoch kurz besonnen und mir fiel dann gerade noch Johann Sebastian Bach, das Gewandhausorchester, die Nikolaikirche und die Bedeutung als Messestadt ein. Mir war da noch nicht ganz klar, wie vielen bekannten Namen man in der bevölkerungsreichsten Stadt Sachsens begegnen kann.


Tipp:

Bei einem mehrtägigen Aufenthalt zahlt sich die Leipzig Card auf alle Fälle aus.


Hotel Townhouse am Thomaskirchhof

Aber alles ganz von vorne. Fast überraschend hatte die Deutsche Bahn keine Sekunde Verspätung, man muss das ja schon lobend hervorheben. So war ich pünktlich am frühen Nachmittag im Hotel Townhouse Leipzig, das direkt am Thomaskirchhof liegt. Recht viel idealer kann man kaum wohnen. 10 Minuten geht man vom Bahnhof mitten in die Altstadt, sodass man wichtige Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen kann. Und rundherum zahlreiche gastronomische Betriebe. Was will man mehr?


Tipp:

Bei Städtereisen ist es sinnvoll zumindest eine Stadtführung zu machen.


Bach und die Thomaskirche

Kurz das schöne Zimmer, das mehr eine Juniorsuite war, beziehen und schon war Treffpunkt mit Herrn Plate, der mich sogar zwei Tage begleitete. Der Freitagnachmittag war der Innenstadt gewidmet. Und so begann der Spaziergang gleich vor dem Hotel, denn dort befindet sich das Neue Bachdenkmal, das 1908 enthüllt wurde. Es gibt auch ein wesentlich älteres Denkmal, das steht auf einer Grünfläche hinter der Thomaskirche, in der Bach als Kantor wirkte und wo sich auch seit 1949 sein Grab befindet.

Diese Kirche zählt zu den beiden Leipziger Hauptkirchen und ist auch die Wirkstätte des bekannten Thomanerchors. Ein Besuch der Kirche zahlt sich auf alle Fälle aus, auch wegen des Epitaphs Daniel Leichers, das links vom Altar angebracht ist. Beeindruckend die beiden Orgeln, wobei auf der relativ neuen Woehl-Orgel hauptsächlich Werke von Bach gespielt werden.

Das Alte Rathaus

Ein paar Schritte nur und schon steht man am Marktplatz mit dem im Renaissancestil errichteten Alten Rathaus, in dem das Stadtgeschichtliche Museum untergebracht ist. Das Gebäude dient seit 1905 nicht mehr als Rathaus, es wurde vom Neuen Rathaus abgelöst, das architektonisch ein wenig an Disneyland erinnert, so empfand ich es zumindest, als ich am nächsten Tag schon sehr zeitig davorstand.

Goethe am Naschmarkt

Auf der Rückseite des Alten Rathauses, am Naschmarkt, kann man nicht nur das Goethedenkmal bestaunen, sondern auch die Alte Börse, ein Prunkbau aus dem Barock. Und nebenbei erwähnt ein schönes Fotomotiv. Obwohl, davon gibt es in Leipzig eine Vielzahl. Und wo schaut Goethe hin? Erraten, Richtung Auerbachs Keller. Das Weinlokal unter der Mädler-Passage wurde durch Goethes Faust weltberühmt. Noch heute zieht es zahlreiche Besucher der Stadt an. Wie ich hörte gehen auch die Bewohner gerne hin. Ich habe darauf verzichtet, weil schlicht zu wenig Zeit war und das Wetter zu schön, um in einem Keller einzukehren.

Leipzigs Passagen

Und schon komme ich zu einem Punkt, für den Leipzig berühmt ist. Nirgendwo gibt es in einer Stadt so viele Passagen und Durchhäuser. Zurückzuführen sind diese Passagensysteme auf die Tradition als Messestadt. Die wohl bekannteste und auch eleganteste ist die Mädler-Passage. Sie erinnert ein wenig an Mailand. Dort findet man schöne Geschäfte und kleine Lokale. Ich hatte eigentlich vor, dort einen Kaffee zu trinken, aber es war unmöglich einen Platz zu ergattern. Überhaupt hatte ich bei meiner geplanten Kaffeehaustour ein wenig Pech. Viele Cafés sperren nicht vor 10 Uhr auf und es war Wochenende und ich hatte das Gefühl, alle Leipziger würden an diesen Tagen in Kaffeehäusern sitzen.

Nikolaikirche und die Montagsdemonstrationen

Also nichts mit lässigem Herumsitzen, sondern auf zu mehr Kultur und vor allem neuzeitlicher Geschichte. Ich muss jetzt ein Geständnis machen, obwohl ich bei der Deutschen Wende 1989 via Fernsehen praktisch live dabei war, hatte ich es nicht mehr im Gedächtnis, welch große Rolle damals Leipzig spielte, in dem dort die friedlichen Montagsdemonstrationen stattfanden.

Erst als wir die Nikolaikirche besuchten, kamen mir all diese Bilder von damals wieder in den Sinn. Über Wochen haben wir Menschen im Westen, die unblutige Befreiung eines Landes via TV miterlebt. Das ist mir in den Tagen in Leipzig wieder einmal sehr bewusst worden.

Noch mehr verinnerlicht habe ich diese Erinnerungen im Zeitgeschichtlichen Forum, dort kann man die Geschichte der Nachkriegszeit gut verfolgen. Ein sehr spannender Ort. Bei meinem Besuch gab es gerade eine Ausstellung zu Tatort und Polizeiruf 110. Wer noch tiefer in DDR Geschichte eintauchen will, der sollte die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ am Dittrichring besuchen.

Die Nikolaikirche ist sehr sehenswert, weil dort so viele Stilrichtungen aufeinander treffen. Außen, romanisch, gotisch und barock, betritt man das Innere, wird man von einer frühklassizistischen Halle überrascht, um nicht zu sagen überrumpelt. Ich traue es mich beinahe nicht zu sagen, aber dieser Stil ist nicht mein Favorit. Es wäre interessant zu erfahren, wie der Innenraum ursprünglich gestaltet war.

Richard Wagner in der Nikolaischule

Tritt man hinaus auf den Nikolaihof wird man gleich mit den nächsten Berühmtheiten konfrontiert. Neben der Kirche liegt die Alte Nikolaischule, die sowohl vom letzten Universalgenie Gottfried Wilhelm Leibniz, als auch von Richard Wagner besucht wurde. Letzterer erhielt dort Musikunterricht. Heute ist in dem Gebäude ein Gasthaus, ein Wagner Museum und das Antikenmuseum der Universität Leipzig untergebracht.

Universität und Augustusplatz

Und schon bin ich beim nächsten Stichwort. Universität Leipzig oder auch Alma Mater Lipsiensis, die zweitälteste ohne Unterbrechung betriebene Uni auf dem heutigen Gebiet Deutschlands. 2012 wurden das neue Hauptgebäude Augusteum mit dem Paulinum ihrer Bestimmung übergeben, die am Augustusplatz liegen. Der ist übrigens mit 40000qm der größte Stadtplatz in Deutschland. Um diesen Platz reihen sich noch weitere bekannte Gebäude, wie etwa die Leipziger Oper oder das Gewandhaus.

Ausblick über die Stadt vom City-Hochhaus aus

Und wenn man schon auf diesem großen Platz angelangt ist und noch immer nicht genug von der tollen Stadt gesehen hat, dann empfiehlt es sich mit dem Aufzug auf die Aussichtsplattform des City-Hochhauses zu fahren. Aus der 31. Etage hat man einen grandiosen Ausblick auf die Stadt. Bei meinem Besuch war es leider sehr windig, da am Tag zuvor ein schwerer Sturm wütete. Mit viel Mühe und Überwindung und weit ausgestreckten Armen habe ich ein paar schnelle Fotos geknipst, um rasch wieder in die sichere Glaskuppel zurückzukehren.

Blick auf die Altstadt von Leipzig

Du planst eine Reise nach Leipzig?

Am besten informierst du dich auf der Seite von Leipzig Region. Dort erfährst du alles rund um einen Aufenthalt in Leipzig und die umliegende Region.

Wie schon erwähnt, ich bin mit dem Zug ab Salzburg gefahren. Jedoch kann man ab Wien mehrmals wöchentlich mit der AUA in nur 75 Minuten nach Leipzig fliegen.


Mehrere Reiseführer haben mir bei der Planung meiner Reise, die ich im Übrigen auf weiten Strecken gemeinsam mit meiner Bloggerfreundin Viki von Chronic Wanderlust gemacht habe, sehr geholfen.


Transparenzhinweis: Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Leipzig Tourismus und Marketing GmbH. Der Inhalt entspricht wie immer meiner persönlichen Wahrnehmung und ist unbeeinflusst.