Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:12

Noch einmal nehme ich euch mit nach Potsdam. Ich habe so viele Eindrücke von dieser mehrtägigen Reise mitgenommen, dass es gar nicht so einfach war, diese gut zu sortieren und auch für die Leserschaft aufzubereiten. Heute möchte ich euch auf einen kleinen , oder doch längeren Spaziergang durch mehrer Stadtteile von Potsdam mitnehmen. Den größten Teil davon haben wir tatsächlich zu Fuß bewältigt, manche Teilstücke mit der Tram. Potsdam ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut ausgestattet und somit kann man exzellent durch die Stadt kommen. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich meine Tickets über den DB Navigator bestellt habe, der ist nämlich mit VBB, Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg verbunden.

Am Brandenburger Tor in Potsdam
Brandenburger Tor Potsdam

Holländisches Viertel

Ich bin ja bereits einen Tag vor meinen Kolleginnen in Potsdam gelandet. Da der Salzburger Flughafen zur Zeit wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist, hatte ich mich mit dem Zug auf den Weg gemacht und das ist doch eine etwas längere Fahrt. Was mich nicht sonderlich stört, ich fahre gerne mit dem Zug. So hatte ich Gelegenheit mich bereits am Vorabend ein wenig um zu sehen, So bin ich durch die Fussgängerzone bis zum Brandenburger Tor gewandert. Auch im Holländischen Viertel, das praktisch vor der Hoteltüre liegt, war ich unterwegs. Dieses Viertel wurde übrigens unter dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gegründet und sollte nicht nur die Verbundenheit mit dem Hause Oranienburg-Nassau zeigen, sondern tatsächlich Holländer anlocken, die dafür bekannt waren Sümpfe trocken zu legen. Und davon gab es in Potsdam genug. Heute ist das Viertel eine beliebte Wohngegend und beherbergt eine vielfältige Gastro- und Lokalszene.

Holländisches Viertel Potsdam
Typische Backsteinhäuser im Holländischen Viertel in Potsdam.
Holländisches Viertel Potsdam
Backsteinhaus im Holländischen Viertel in Potsdam.

Alexandrowka, russische Kolonie

Ein weiteres Viertel, das einer Volksgruppe gewidmet ist, ist die russische Kolonie Alexandrowka, entstand unter Friedrich Wilhelm III. im 19. Jahrhundert, sollte an die Verbundenheit mit den Romanows erinnern und diente ursprünglich als Kolonie für 12 russische Soldaten, die erst Kriegsgefangene waren und später unter preußischer Flagge als Chorsänger dienten. Der letzte Nachkomme dieser Koloniebewohner verstarb 2008.
Mir stach besonders ins Auge, dass diese beiden Viertel sehr gut erhalten sind.

Alexandrowka
Einfaches Holzhaus in der russische Kolonie Alexandrowka in Potsdam.
Alexandrowka
Allee in der russische Kolonie Alexandrowka in Potsdam.

Russisch-orthodoxe Kirche, jüdischer Friedhof und eine schöne Aussicht

Oberhalb von Alexandrowka befindet sich die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Gedächtniskirche. Das war dann unser Ausgangspunkt unseres Rundganges am ersten Tag.
Der führte dann weiter vorbei am sehr gut erhaltenen , jüdischen Friedhof hinauf zum Belvedere am Pfingstberg. Die Hohenzoller liebten derartige Bauten, die eigentlich nur dazu dienten einen schönen Ausblick auf die Ländereien zu haben. Dass dieses prachtvolle Gebäude im italienischen Stil von König Friedrich IV. beauftragt, heute wieder in diesem Zustand ist, ist einem Förderverein zu verdanken. Denn die Anlage war nach der Wende dem Verfall preisgegeben. Heute kann man dort nicht nur herumflanieren und eine grandiose Aussicht genießen, sondern auch Feste veranstalten. So ist dort etwa die ehemalige Frau des deutschen Tennisstars Boris Becker, Barbara Becker, zum zweiten Mal von den Standesbeamten getreten. Diese Ehe hielt jedoch nicht sehr lange, dafür kann man sie, glaube ich, aktuell bei Let’s Dance sehen. Ich gleite gerade ins Triviale ab, dabei wollte ich hier über Kultur und Geschichte erzählen. Davon gibt es in Potsdam ja mehr als genug.

Russisch -orthodoxe Kirche Potsdam
Russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Gedächtniskirche am Pfingstberg in Potsdam.
jüdischer Friedhof Potsdam
Jüdischer Friedhof am Pfingstberg in Potsdam.
Belvedere am Pfingstberg
Das Belvedere am Pfingstberg in Potsdam bietet einen großartigen Ausblick.
Belvedere am Pfingstberg
Das Belvedere am Pfingstberg in Potsdam. Deckenansicht.
Belvedere am Pfingstberg
Das Belvedere am Pfingstberg in Potsdam. Mosaik.
Belvedere am Pfingstberg
Das Belvedere am Pfingstberg in Potsdam. Aussicht auf das Umland.
Belvedere am Pfingstberg

Zurück in die Innenstadt

Unsere Spazierrunde wurde nach einer kleinen Tramfahrt am Brandenburger Tor fortgeführt. Durch die belebte Brandenburger Straße wanderten wir Richtung Nikolaikirche, jenemSakralbau, den man schon von Weitem sieht. Dort befindet sich nicht nur das Museum Barbarini, sondern auch das Brandenburger Stadtschloss, das man heute in Form eines Nachbaues bewundern kann, es beherbergt den Landtag von Brandenburg. Ganz in der Nähe findet man seit vielen Jahren einen leeren Bauplatz, der darauf wartet endlich mit eine Synagoge bebaut zu werden. Gekennzeichnet ist der Platz mit einem weißen, überdimensionalen Magen David, einem Davidsstern.  Die Finanzierung ist gesichert, alleine es fehlt an der Entscheidung, wer das zukünftige Gebäude verwalten soll.

Potsdam
Potsdam
Nikolaikirche Potsdam
Stadtschloss Potsdam
Stadtschloss Potsdam
Potsdam
Magen David Potsdam

Belvedere am Pfingstberg

Russische Kolonie Alexandrowka

Holländisches Viertel

Dieser Beitrag entstand mit der freundlichen Unterstützung durch Potsdam Tourismus. Der Inhalt entspricht wie immer meiner eigenen Meinung und Wahrnehmung