
Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 20:57
Und wieder einmal Wien!
Ich fahre ja sehr oft in die österreichische Hauptstadt, von uns Provinzlern auch liebevoll Bundeshauptdorf genannt. Meist sind meine Aufenhalte mit einem Besuch bei meiner Tochter verbunden, die etwas außerhalb mit ihrer kleinen Familie lebt. Dieses Mal hat mich eine wirklich schöne und vielfältige Einladung für gut 24 Stunden in den Osten verschlagen.
Nach meiner etwas verspäteten Ankunft traf ich mich zuerst mit einem meiner Bloggerkollegen auf ein viel zu kurzes Brainstorming. Greg Sideris ist vor allem bekannt durch seinen wunderschönen Instagram-Account, der von über 180000 Followern besucht wird. Gregor schreibt auch einen tollen Blog in englischer Sprache, der vor allem Menschen in unserem Alter anspricht.
MAMAMON; THAI EATERY
Danach ging es dann quer durch die Stadt in den achten Bezirk ins Mamamon, Thai Eatery, zu meinem Dinner-Date mit zahlreichen KollegInnen. Manche real bekannt, mit einigen virtuell befreundet und der Rest sympatische Menschen, die auf meinem Radar bleiben werden. Obwohl nichts für mich extra bestellt wurde, gab es unter der fast unübersichtlichen Anzahl an Gängen so einiges, das ganz gut zu essen war. Interessante Gespräche auch mit der Vertreterin des Thailändischen Fremdenverkehrsamts füllten den Abend. Das interessiert mich natürlich ganz besonders, seit sich mein ältester Sohn nach Koh Tao abgesetzt hat. Ja, ständig bin ich am Reise planen und habe immer noch nichts auf die Reihe bekommen. Vielleicht ändert sich das jetzt, weil wir viel an diesem Abend auch viel Hintergrundgeschichten hörten.
DAS CAPRI; FAMILIENGEFÜHRTES HOTEL
Gegen Mitternacht ging es dann nach einem kleinen Zwischenstop in der angesagten Parfümerie weiter in Das Capri. Fesches, trendiges Hotel an der Praterstraße.
Vor gefühlten 100 Jahren war dort der frühere Steuerberater meines Mannes ansässig und ich hatte an das Viertel eher uncharmante Erinnerungen. Leicht grau und wenig ansprechend. Das hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Der zweite Bezirk gilt als aufstrebender Stadtteil. Junge, hippe Lokale und Geschäfte prägen inzwischen das Straßenbild. Das Capri wurde innen zum größten Teil schon neu gestaltet. Die öffentlichen Räumlichkeiten und vor allem die Fassade folgen nun. Das Capri ist ein Teil von Green Pearls, das sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben hat.
NACHHALTIGKEIT IM DAS CAPRI
Man spürt in diesem freundlichen Haus die familiäre Atmosphäre. Jedes Zimmer erzählt eine eigene Wiener G’schicht, davon gibt es 73. Ich hatte bei der Hausführung richtig geraten. Das Gebäude war einmal ein Wohnhaus mit Garconnieren. Noch vor vier Jahren bewohnte mitten im Hotelbetrieb ein Herr eine eigene Wohnung. Nach außen sichtbar, durch einen Türkranz. Man überlegte kurzfristig ein Schild mit der Beschriftung *Hier wohnt ein echter Wiener* anzubringen, verzichtete aber dann aus verständlichen Gründen doch darauf. Schöne großzügige Zimmer mit sehr guter Standardeinrichtung, mit unter steht auch ein Tablet bereit, sorgen für einen angenehmen Aufenhalt. Am Morgen wird man mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet mit heimischen Produkten verwöhnt. Überhaupt wird auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit großen Wert gelegt, was besonders bei dem unaufdringlichen Renovierungsprozess ein großes Thema ist.
SPAZIERGANG DURCH DEN ZWEITEN BEZIRK
Das Capri war dann auch der Ausgangs und Zielpunkt unseres Spazierganges durch einen Teil des 2. Bezirkes, der zwischen dem Donaukanal und der Donau liegt. Wir haben uns auf die Gegend um den Karmelitermarkt, die Mazzesinsel und die Praterstraße konzentriert. Unsere Stadtwanderung , die ebenfalls unter dem Motto Nachhaltigkeit stand, wurde von Martha Tretter von Artemezzo geführt.
Unser erster Anlaufspunkt war die vegane Bäckerei NomNom. Ich muss gestehen, dass ich zu Veganismus kaum Anküpfungspunkte habe, obwohl ich erstaunlicherweise öfter tierfrei esse. Doch die Kostprobe in Form von veganer Schokocreme überzeugte auch mich. Danach durchquerten wir einen Teil des jüdischen Viertels, auch Mazzesinsel genannt, und erreichten den Karmelitermarkt, der an diesem Freitagvormittag, trotz herrlichen Sonnenscheins nicht überlaufen war, zum Glück. Ein kleiner Einkehrschwung zu Kaas am Markt brachte uns viele heimische Lebensmittelhersteller näher.
UPCYCLING UND SECOND HAND
Und gleich wanderten wir weiter in einen Upcycling-Store. Schon seit einigen Jahren macht sich diese Wiederverwertungskultur als Nische bemerkbar. Erstaunlich was hier Ladeninhaber Ulli wieder zu neuem Leben erweckt.
Dann wanderten wir am schnellsten Weg vorbei an der Karmeliterkirche über die Taborstrtaße durch einen der zahlreichen Hofdurchgänge zur Praterstraße.
Bocca Lupo, so hier der nächste Laden, in dem nicht nur ich aus dem Staunen nicht herauskam. Hier bietet Geschäftsinhaberin Ingrid Duc nicht nur ein riesiges Angebot an exzellenter Second-Hand Fashion inklusive Taschen und Schuhen von namhaften Designern, sondern auch noch Teile ihrer unglaublichen Lebensgeschichte. Ich glaube, ich muss die Frau noch einmal besuchen, um noch mehr zu erfahren.
Mein letzter Stop, der Rest der Gruppe zog noch weiter, war dann in der Kaffee Bar Balthasar. Dort wurde uns von Otto nicht nur Kaffeewarenkunde nähergebracht, sondern auch noch ein exzellenter, kalter Kaffee in eisgekühlten Weingläsern serviert. Und ja, ich behaupte, Kaffee kann man durchaus mit gutem Wein vergleichen.
Sabine
Mai 25, 2017Ich suche noch für Ende des Jahres ein Städte-Ziel und auch Wien ist in der Auswahl. Ich war zwar schon einmal in Wien aber viele Bereiche, die du beschreibst habe ich noch nicht gesehen. Danke dir für die vielen Tipps.
Herzliche Grüße
Sabine
Claudia Braunstein
Mai 29, 2017Gerne Sabine, Wien ist so viel mehr, als all das was man so als Tourist zu sehen bekommt. Liebe Grüße, Claudia
Gina
Mai 25, 2017Oh, Wien! Da war ich schon lange nicht mehr. Sehr positiv ist mir das viele köstliche Essen in Erinnerung geblieben. Und nach deinem Bericht hat sich daran ja höchstens was zum noch besseren geändert.
LG
Gina
Claudia Braunstein
Mai 29, 2017Stimmt, essen kann man in Wien sehr gut, liebe Grüße, Claudia
Victoria
Mai 26, 2017Ein toller Ausflug mit so viel verschiedenen Einflüssen. Ich liebe Wien, deine Tipps hierzu werde ich mir gleich merken.
Falls du deinen Sohn in Thailand besuchst, dann schau unbedingt auch bei uns im Norden einmal vorbei. Es ist wahnsinnig schön und hier gibt es auch sehr gute Cafes und besonderes Thai Essen.
Viele Grüße
Victoria
Claudia Braunstein
Mai 27, 2017Hallo Victoria, hach, mein Kind, das morgen Geburtstag feiert, ohne Mama 😉 Ja, mal schauen, ob es sich heuer ausgeht. Er kommt mit seiner Freundin im August auf Heimaturlaub. Liebe Grüße Richtung Osten, Claudia
Daniela
Mai 28, 2017Ich frage mich echt gerade, warum ich noch nie in Wien war. Soweit weg ist es ja nun auch nicht. Vielen Dank für diese Tipps jenseits der üblichen Touri Strecken.
LG Daniela
Claudia Braunstein
Mai 29, 2017Das ist eine berechtigte Frage, liebe Grüße, Claudia
Katja
Mai 29, 2017Liebe Claudia,
ich habe es schon immer gewusst, ich muss nochmal nach Wien.
Die Stadt hat soviele schöne Ecken, de ich dringend noch erkunden muss.
Danke für die tollen Tipps.
Liebe Grüße
Katja
Mario
Mai 29, 2017Hallo Claudia,
ein sehr schöner und kurzweiliger Spaziergang durch den zweiten Bezirk Wiens… 🙂
Gruß Mario
Anita
Mai 29, 2017Hallo Claudia,
dieser Bericht kommt wie gerufen, ich bin Mitte Juni in Wien und dann kann ich mal ein paar andere Stationen abklappern. Danke für die Tipps. LG, Anita
Claudia Braunstein
Mai 29, 2017Wenn du Zeit hast Anita, dann fahr ins Servitenviertel, das liebe ich besonders, liebe Grüße, Claudia
Eva
Mai 29, 2017Immer her mit Wien-Tipps. Du kannst deine Serie gerne erweitern 🙂 Ich liebe die Stadt so sehr und bin immer wieder von Zeit zu Zeit dort. Ich hab in Wien mal ein Jahr gelebt, aber so viel hat sich seitdem verändert, dass es stets wieder Neues zu entdecken gibt.
Claudia Braunstein
Mai 29, 2017Hallo Eva, ich bin oft in Wein, eines meiner Kinder lebt dort. Und ich liebe die Stadt. Liebe Grüße, Claudia
Hartmut
Mai 29, 2017Liebe Claudia,
auch wenn ich schon einige mal in Wien war und dort auch Verwandte habe, war doch eigentlich alles in deinem schönen Bericht neu für mich. Na ja, und ‚Garconnieren‘ musste ich erstmal googeln…
Die vegane Schokolade würde ich auch gerne mal probieren. Schoko geht nämlich eigentlich immer… egal ob mit oder ohne tierische Eiweiße!!
Werde mir deinen Bericht für den nächsten Wienbesuch abspeichern – danke.
LG aus Schweden,
Hartmut