Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:08

Im Juni war hier am Blog nicht sonderlich viel los. Der Grund dafür ist eigentlich schnell erklärt, ich war drei Wochen auf Kur im schönen Kärnten. Genau genommen, heißt dieses Angebot bei der größten österreichischen Gesundheitskasse gar nicht mehr Kur, sondern Gesundheitsvorsorge aktiv.

In Vorsorge investieren

Wenn ich so in unsere Nachbarländer schaue, dann sind wir Österreicher, trotz aller Jammerei was das Gesundheitssystem anbelangt, tatsächlich privilegiert, dazu zählt auch Vorsorge. Auch wenn man auf diesem Sektor noch wesentlich mehr anbieten könnte. Denn Vorsorge und Erhaltung ist meist auch billiger als Behandlung und Pflege im Krankheitsfall. Bis auf einen einkommensabhängigen Selbstbehalt, der sogar bei null liegen kann, werden die Kosten einer Kur zur Gänze übernommen. Wobei der tägliche Höchstsatz ein wenig über 20 € liegt.

Falsche Vorstellung von Kur

Kur, das hat im ersten Moment etwas Antiquiertes. Ich bin ehrlich, ich hatte Vorurteile und eine falsche Vorstellung, die auch teils durch Reaktionen aus meinem Umfeld bekräftigt wurden. Öfter heute ich Einwände wie *Da sind nur alte Leute, das Essen ist sicher schlecht und die Unterbringung wird dir nicht gefallen.*

Privat geführte Gesundheitshotels

Das mag bis vor ein paar Jahren vielleicht noch zugetroffen haben, aber inzwischen wurde nicht nur der Name geändert, sondern auch das Konzept. War man früher in kasseneigenen Kuranstalten untergebracht, oft auch in Zweibettzimmern mit fremden Personen, so hat man heute eine große Auswahl an Gesundheitshotels, die von privaten Anbietern geführt werden. Die empfangen nicht nur Gäste, deren Aufenthalt größtenteils von den Kassen bezahlt wird, sondern auch Privatgäste, was einen gehobenen Standard garantiert. So haben wir unsere Vorsorgewochen in einem frisch renovierten 4 Sterne Hotel in Bad Bleiberg absolviert. Wir, das sind meine Eltern und mein Mann. Es ist offenbar aus der Mode gekommen, alleine auf Kur zu fahren, denn in unserem Hotel waren zum größten Teil Paare und wenige Einzelpersonen.

Auf Kur mit Eltern und Mann

Warum es dazu kam, dass wir zu viert in unsere Gesundheit investiert haben, lag daran, dass meine Mama und ich im vorigen Jahr beschlossen hatten, dass die Männer mehr Bewegung benötigen und ein Kuraufenthalt die perfekte Gegebenheit dazu wäre. Es war uns von vornherein klar, dass das bedeuten würde, dass wir mitfahren müssten. Ganz so wohl war mir aus erwähnten Gründen nicht ganz dabei, aber meine Bedenken sollten sich ganz schnell verflüchtigen.

Schöne Ausstattung

Natürlich ist der Altersschnitt in einem Gesundheitshotel eher höher angesiedelt, ich sorge ja selbst dafür, denn ganz taufrisch bin ich ja auch nicht mehr. Wie schon geschrieben, das Haus wurde im Vorjahr um eine hohe Summe generalüberholt und renoviert. Darum wurde dort ein wunderschöner Therapie- und Wellnessbereich geboten. Auch das Restaurant hatte nichts mit klassischen Speisesälen, wie ich sie von vielen Rehaaufenthalten kannte, zu tun. Das Essensangebot entsprach der Auswahl in einem guten 4 Sterne Hotel. Und für mich wurde ohnedies in diesen drei Wochen extra angerichtet. Das konnte ich gleich am ersten Tag mit der Diätologin klären, in dem wir die Speisepläne durchgingen und für mich anpassten.

Bewegung und Bewusstseinsbildung

Kur bedeute ja nicht nur Essen und schön schlafen, sondern vornehmlich Bewegung und Bewusstseinsbildung für Gesundheit. Mir mangelt es daran nicht wirklich, trotzdem habe ich in diesen Tagen sehr viel zusätzliche Motivation erfahren. Ich bewege mich im Alltag ohnedies sehr viel, aber ich habe viel Anregungen, gerade was Stabilität und Koordination anbelangt, mitgenommen. Zwei wichtige Faktoren, wenn man nicht mehr ganz jugendlich ist. Einige Übungen habe ich bereits in mein tägliches Fitnessprogramm übernommen. Außerdem bin ich in Bad Bleiberg auch noch sehr viel wandern gegangen. Das traumhaft schöne Wetter hat gerade dazu eingeladen.

Vielfältige Behandlungen nach Bedarf

Zusätzlich zu aktiver Bewegung beinhaltet das Gesundheitsangebot auch noch diverse Behandlungen. Massagen, Einzelheilgymnastik, Fangopackungen, Moorpackungen oder Hydrojet. Diese Leistungen werden den persönlichen Bedürfnissen angepasst. Ich habe aufgrund meiner ehemaligen Krebserkrankung massive Probleme am Hals und im Schulterbereich, darum wurden die Behandlungen auf diese Körperregionen konzentriert und das hat spürbar gutgetan.

Was nehme ich für mich mit?

Ich habe nicht nur Input für mein Bewegungsprogramm aus Kärnten mit nach Hause genommen, sondern auch ein wenig an meinem Mindset gearbeitet. Auch wenn es mir nicht zur Gänze gelungen ist, so habe ich in diesen drei Wochen oft das Handy aus der Hand gelegt und sehr wenig Social Media konsumiert. Auch meine beiden Blogs haben mehr oder minder Urlaub gemacht. Lediglich kleine Arbeiten, die meine kleine Agentur anbelangen, habe ich sehr reduziert getätigt. Das meiste hatte ich ohnedies schon vorausgeplant. Ich bin erst eine Woche wieder im Alltag, aber ich versuche trotzdem mehr Ruhe, vor allem in meinem Kopf, gewähren zu lassen. Ich bin ja eine Dauerdenkerin und kann meine Gedanken kaum ausschalten, das habe ich zumindest ein wenig minimiert.

Mein Fazit aus dem Aufenthalt ist ausnahmslos positiv und es wird nicht meine letzte Kur bleiben. Ich sehr diese Maßnahme als absolute Investition in die Gesundheit.