Zuletzt aktualisiert am 10. März 2023 um 8:42

Bela krajina also. Das Ziel am zweiten Tag meiner Slowenien Reise. Und ich muss gleich ein Geständnis machen, denn dieser Teil Europas ist ein weißer Fleck auf meiner persönlichen Landkarte. Oder war es bis zu dieser Rundreise durch das südliche Nachbarland Österreichs.

Birken als Namensgeber

Bela krajina heißt auf Deutsch Weiß Krain. Weiß, weil in dieser Region sehr viele Birken wachsen, habe ich mir sagen lassen. Krain gehörte bis vor gut 100 Jahren zur österreichischen Monarchie und umfasste das gesamte Gebiet des heutigen Sloweniens. Es gibt auch die Theorie, dass die Farbbezeichnung auf die schlichte, weiße Tracht zurückzuführen ist, die auch heute noch bei vielen Gelegenheiten getragen wird.

Früher wurde hier Kohle abgebaut

Ich traue mich zu sagen, dass die Region, die die drei Gemeinden Metlika, Semič und Črnomelj umfasst, wirtschaftlich benachteiligt ist. Lange Zeit wurde Braunkohle und Bauxit abgebaut und teilweise die Umwelt schwer belastet. Doch das liegt schon eine Weile zurück und die Natur ist wieder im Gleichklang.

Naturschönheit Krupa

Die Natur ist einer der Faktoren, um in diese Gegend zu kommen. Ich habe dort unglaubliche Landschaften kennengelernt, etwa den kurzen Fluss Krupa, der aus einer malerischen Quelle entspringt. In den 1980er Jahren noch schwer verschmutzt, steht das Gebiet heute unter Naturschutz und dient als romantische Kulisse für Hochzeiten. In dieser Gegend gibt es viele Wanderwege, die zu langen Spaziergängen einladen.

Wein und tolle Kulinarik

Besonders erstaunt war ich über die Gastfreundschaft und das kulinarische Angebot. Sehr bodenständig und trotzdem sehr raffiniert. Oftmals wird fangfrischer Süßwasserfisch angeboten. Dazu, was der Boden der Region hergibt. Wein gehört dazu. Nun trinke ich ja keinen Alkohol, aber ich habe schon öfter erwähnt, ich mag Winzer, die ihre Geschichten erzählen. Wie etwa Jožef Prus vom gleichnamigen Weingut in Metlika. Bei seinen blumenreichen Ausführungen war ich fast geneigt nicht nur an den Gläsern zu schnuppern, sondern auch zu kosten. Was für eine Leidenschaft da dahintersteckt. Dafür wurde er auch vielfach ausgezeichnet.

Tipps für Essen und Wohnen

Verschlafener Ort -Metlika

Apropos Metlika. Da reicht die Geschichte bis in die Hallstattzeit zurück. Im 14. Jahrhundert wurde das Stadtrecht verliehen und der Ort erlebte eine wechselnde Historie. Unter anderem brannte 1705 die gesamte Stadt nieder. 100 Jahre später stationierte Napoleon ein paar Hundert Soldaten, von denen einige auch blieben. Auch die Habsburger haben viele Spuren hinterlassen. Sehenswert ist auf alle Fälle das Regionalmuseum in der Burg.

Črnomelj -größter Ort in Bela krajina

Črnomelj ist der größte der drei Städte in Bela krajina. Rund 15 000 Einwohner besiedeln den historischen Ort. Dort befindet sich auch das Tourismusbüro der Region, das mit viel Liebe geführt wird. In den Räumlichkeiten kann man sich nicht nur über die touristischen Angebote informieren, sondern auch regionale Produkte kaufen. Wir haben noch einen Abstecher in den Keller des Schlosses gemacht, der zu einem Museum umgebaut wurde. Dort findet man viele Ausstellungsstücke zur Kultur von Bela krajina . Unter anderem besonders schöne Exemplare der traditionellen Ostereier.

Schwarzer Olm -Natursensation

Bevor es dann Richtung Koper weiterging, haben wir einen Abstecher zu einem sehr außergewöhnlichen Ort gemacht. In Bela Kraijna findet man nicht nur weiße Olme, sondern auch den sehr seltenen schwarzen Olm. 1986 wurde in Jelševnik diese ungewöhnliche Amphibienart, die zu den Schwanzlurchen gehört, in zwei Quellen entdeckt. Seitdem gibt es dort eine Beobachtungsstation. Man kann die nicht sonderlichen hübschen Tiere über eine Videokamera verfolgen und erfährt auch viel über ihren Lebensraum.

Mein Fazit zu Bela krajina

Gleich vorweg, ein Tag in dieser landschaftlich sehr schönen und teils sehr unberührten Gegend ist wirklich viel zu kurz. Wer Ruhe sucht, gerne wandert und in der freien Natur ist, abseits der großen Touristenpfade, der ist in Bela krajina genau richtig. Gutes Essen und exzellente Weine und vor allem eine großartige Gastfreundschaft ist garantiert. Man kann auch gut in die lange Geschichte der Region eintauchen und sich auf Spurensuche machen. Wer elitären Luxus und 5-Sterne-Hotels erwartet, der ist verlässlich falsch.


Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise durch Slovenian Tourism Board und Best Press Story. Der Inhalt entspricht wie immer meiner persönlichen Meinung.

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