Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:12

Eigentlich sollte hier nun ein Beitrag über meine tollen Erlebnisse während des Kulinarikfestivals eat&meet hier in Salzburg erscheinen. Einen Kulinarischen Spaziergang habe ich sozusagen im Probegalopp mitgemacht und dann genau eine Veranstaltung besucht.

Für die erste Märzwoche hatte ich zu eat&meet nichts geplant, weil ich da ja eigentlich in Berlin sein wollte. Bekanntermaßen wurde die größte Ferienmesse der Welt, die ITB aber abgesagt.

Auf zwei Veranstaltungen verzichtet

Die beiden Veranstaltungen in dieser Woche fielen für mich aus. Jene im Fachl mit den Brüdern Obauer aus Werfen, war mir zu dicht gedrängt und bei der zweiten, ein Abend bei Miele mit Roland Essl, mussten auf Grund der neuen Verordnungen Besucher reduziert werden. Ich wurde nicht explizit ausgeladen. Aber der Veranstalter war in diesem Fall mein Buch Verlag, in dem eines meiner Kochbücher* erschienen ist und man hat dezent angefragt, ob ich meinen Platz hergeben würde. Um über das vorgestellte Buch von Roland Essl zu erzählen habe ich ja jetzt ohnedies genug Zeit, denn ein Exemplar liegt bereits bei mir.

Eigentlich hätte ich jetzt noch einen prall gefüllten März vor mir. Eigentlich.

Kommende Woche sollte es nach Bad Kleinkirchheim gehen. Ins wunderbare Hotel Ronacher zu den Festspielen der Seele. Mein Mann wäre mitgekommen, denn an einem Abend hätte Paul Chaim Eisenberg, der ehemalige Oberrabbiner von Wien, launige, jiddische Geschichten erzählt. Die beiden kennen sich aus Kindertagen aus Wien.

Ich gestehe, dass ich bis gestern am Abend noch an der Reise festgehalten hatte. Ich schreibe einen Blog mit Schwerpunkt Reisen. Dieser Blog finanziert zum Teil meinen Lebensunterhalt.

Das Hotel hatte mich sogar noch kontaktiert, dass aus hygienischer Sicht übervorsichtige Maßnahmen gesetzt werden. Daran habe ich auch keine Sekunde gezweifelt. In die Sauna selber gehe ich nicht. Aufs Dampfbad kann man verzichten und eine Infrarotkabine ist vermutlich kein Ort mit hoher Infektionsgefahr. Im Ronacher sind die Becken mit Thermalwasser gefüllt, das ständig getauscht wird, auch ohne Coronavirus.

Gründe für den Reisestopp

Ich höre schon die Kritiker! Mit ein Grund weshalb ich die Reise nun abgesagt habe. Ich hätte das gar nicht nach außen transportieren können, denn ich bin mir sehr sicher, dass es unheimlich viel Kritik gehagelt hätte. Letztlich gab es dann gestern am Abend einen echten Anstoß in der Person einer Apothekerin, die mich beim Kauf meines Hustensaftes sehr besorgt nach meinem Wohlbefinden gefragt hat.

Belegte Stimme führt zu Sorgen

Ich muss dazu sagen, ich habe seit meiner Krebserkrankung im Winter oft eine belegte Stimme. Das sind schlicht Spätfolgen der Kopfbestrahlung. Für andere wirkt das aber wie eine starke Verkühlung. Ich denke, ich muss fremden Leuten nicht ungewollt Angst einjagen, auch wenn es keinen Grund dafür gibt. Ich habe es aber vor einigen Tagen erlebt, dass eben genau wegen meiner vermeintlichen Verkühlung zwei Menschen fluchtartig den gemeinsamen Tisch verlassen haben, nicht, ohne verletzende, blöde Bemerkungen fallen zu lassen. Braucht kein Mensch!

Soziale Kontakte stark einschränken

Die Konsequenz für mich, ich werde mich biedermeierlich zurückziehen. Wie auch von öffentlichen Stellen verlangt soziale Kontakte im realen Leben auf ein Mindestmaß reduzieren und es mir vorwiegend zuhause gemütlich machen. Spaziergänge, darauf verzichte ich nicht. Ich muss ja nicht täglich in die Getreidegasse, obwohl dort im Moment eh kaum jemand unterwegs ist.

Keine weiteren Reisen in den kommenden Wochen

Ich hätte nun kommende Woche noch einen Kongress in Wien besuchen wollen, der wurde ohnedies verschoben und eine weitere Hotelkooperation wird auch nicht stattfinden können, weil das wunderbare Hotel Post in Lermoos in Tirol laut gestrigen Beschlüssen vermutlich ab Montag überhaupt zusperren wird müssen, wie alle Beherbungsbetriebe.

Und da komme ich nun zu einem Punkt, der mir sehr am Herzen liegt. Hotels und Gastronomiebetriebe. Mir wird ganz übel, wenn ich diverse herablassende Meinungen höre, wie etwa, da trifft es eh die Richtigen, die großkopfigen Hotelieres mit ihren fetten SUVs. Leute geht’s noch, würde ich da gerne laut schreien.

Das Virus trifft uns alle

Das Virus trifft uns alle, manche jedoch mehr und verstärkt, dazu gehören neben Künstlern und Kulturschaffenden, vermutlich bald auch der Handel, oder eben alle Sparten aus dem Tourismus. Es ist nicht absehbar wie sich diese Branche in den kommenden Wochen entwickeln wird. Ich befürchte, das wird ein Trauerspiel.

Ich kann nur sagen, statt auf andere einzudreschen, sollten wir uns alle ein wenig zurücknehmen, entschleunigen und zusammenhalten. Es wird ein Danach nach Corona geben, daraus sollten wir das Beste machen.

Liebe Leserschaft, es wird auch in der kommenden Zeit hier genug zu lesen geben, nur eben halt keine schönen Reiseberichte und vermutlich auch keine neuen Restaurantempfehlungen, dabei sollten in absehbarer Zeit ein paar neue Lokale in Salzburg eröffnen.

Gesund bleiben!

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