Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:11
Wie lange mag es wohl her sein, dass ich das letzte Mal im Tiroler Seefeld war? Wenn ich so nachdenke, dann zumindest 18 Jahre, denn bei unserem letzten Besuch, hatte sich ein junger Kellner in unsere ältere Tochter, damals 15, verschaut und ist beim Servieren prompt mit einem großen Tablett gegen eine Glastüre gelaufen. Außer Scherben, verschüttetem Essen und einem hochroten Kopf ist zum Glück nicht mehr passiert. Damals haben wir in einem großen Hotel gewohnt, das heute nicht mehr existiert. Aber ich erinnere mich daran, dass wir einmal am Abend im mondänen Klosterbräu zu Abend gespeist haben.
Das Klosterbräu war bekannt für seinen Nightclub
Ja, das Hotel & Spa Klosterbräu hat schon seit Jahrzehnten einen klingenden Namen, nicht nur wegen des Hotels, sondern auch wegen des berühmten Nightclubs Kanne. Dort traten Livebands und bekannte Sänger und Sängerinnen auf und die High Society gab sich die Türklinke in die Hand. Ich glaube, solche elitären Clubs gibt es heute gar nicht mehr, schade eigentlich. Sogar im Klosterbräu wurde das ehemalige Nachtlokal in eine kleine Bar verwandelt. Der Platz wurde vorwiegend für den Wellness Bereich benötigt und Clubs in Hotels sind einfach nicht mehr gefragt.
Heute steht das Klosterbräu für die Marke Younique
Stattdessen fährt man heute ins Klosterbräu, ums sich zu entspannen, zurückzuziehen und auch kulinarisch verwöhnen zu lassen. Younique nennt sich dieses schöne Programm, in dem der Gast natürlich die Hauptrolle spielt. Man spürt immer noch, dass wir in ungewöhnlichen Zeiten leben. Selbst die Hotelbar ist nur wenig frequentiert, da keine Gäste von auswärts eingelassen werden.
Ganz ehrlich, ich fand das bei meinem Aufenhalt besonders angenehm, denn ich habe gerade sehr anstrengende Woche wegen unseres Umzuges hinter mir. Da war faul sein, verwöhnen lassen und schlichtes Nichtstun genau richtig. In einem so schönen Ambiente, wie dem Klosterbräu ist das nicht schwierig. Ich mag ja so geschichtsträchtige Luxus Hotels besonders gerne.
Traumhaftes Wetter verleitet dazu am Pool zu bleiben
Das Wetter war für Mitte Juni fantastisch. Um sieben Uhr schnell in den verlassenen Pool springen, das war täglich meine Guten-Morgen-Routine. Danach habe ich immer einen kleinen Spaziergang in der Nähe des Hauses gemacht. Eigentlich waren für die Vormittage kleine Wanderungen oder E-Bike Touren geplant. Aber die Temperaturen waren einfach zu hoch und mein Ruhebedarf ebenfalls.
Da kam mir nicht nur der schöne Garten rund um das Schwimmbecken sehr entgegen, sondern auch der restliche Wellness und Spa Bereich. Fast unmittelbar nach unserer Ankunft war ich sehr froh, dass ein Massagetermin frei war, der war mehr als notwendig. Beauty Behandlungen werden natürlich auch angeboten, dazu hatte ich jedoch keine Lust.
Für das leibliche Wohl wird perfekt gesorgt
Wer so viel nichts tut benötigt trotzdem eine gute Stärkung. Die kann man sich schon zum Frühstück holen. Falls man zu Mittag hungrig wird, dann bietet sich die Bistro Terrasse fast direkt am Pool an. Aber eigentlich sollte man sich den Hunger nicht verderben, denn am Abend wird man im Restaurant mehr als verwöhnt. Unser Platz war für alle Mahlzeiten in der gemütlichen Stube reserviert. Apropos Essen, auch hier wird auf die Hygiene großer Wert gelegt. Es gibt zwar Buffet, aber nur mit Maske und Einweg-Handschuhen. Die meisten Speisen werden ohnehin serviert.
Leut‘ schauen auf der Bräukeller Terrasse
Keine Lust im Hotel zu essen? Dann geht man einfach eine Etage tiefer und findet im Bräukeller eine tolle Auswahl an Fleisch und Veggie Gerichten. Besonders feine schmecken die Tiroler Tapas. Und hier gibt es das eigene Klosterbräu Bio Bier.
Ich habe sehr bedauert, dass ich seit meiner Krebserkrankung null Alkohol trinke, denn das Champagner Bier hat sehr verführerisch gerochen. Außerdem gibt es dort eine schöne Terrasse und kann auch Leut‘ schauen, ich mache das ja ganz gerne.
Haus mit Geschichte
Das Klosterbräu als Gebäude hat eine lange Geschichte, die bis zu Kaiser Maximilian zurückreicht. Tatsächlich befand sich in dem weitläufigen Haus früher ein Kloster, daher stammen die breiten Gänge, die man heute auch nicht in das exklusivste Hotel einbauen würde. Dort wo man jetzt in großzügigen Zimmern und Suiten residiert, lebten früher Mönche in ihren bescheidenen Zellen. Sukzessive wurden die Räumlichkeiten erweitert, besonders in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts vom Großvater des heutigen Hausherren Alois Seyerling. Das Klosterbräu hat vor nicht allzu langer Zeit seinen 500 sten Geburtstag gefeiert und ist seit rund 200 Jahren in Familienbesitz. Heute arbeiten noch acht Familienmitglieder im Haus, als Gastgeber fungieren Agnes und Alois, auch wenn seine Mutter Cristina noch sehr präsent ist.
Meine Tipps für rundherum
Wie schon erwähnt, meine Hauptaufenthaltsorte waren Pool und Restaurants, aber morgens bin ich unterwegs gewesen. Seefeld ist immer noch mondän. Früher wurde der Ort sehr gerne von Italienern besucht. Heute dominieren Gäste aus Deutschland. Seefeld zeigt sich sportlich, im Winter ein Zentrum für nordische Sportarten und im Sommer ein Wanderparadies. Auch hier sieht man immer mehr E-Bikes durch die Gegend fahren. Wer shoppen möchte, findet eine große Auswahl an bekannten, hochwertigen Marken.
Nicht versäumen: 3 Ausflugsziele im Ortsgebiet
- Der Pfarrhügel, den man von der Kirche aus erreicht und zu kleinen Spazierrunden einlädt. Dort entsteht gerade Sigis Sauhaufen, eine Biolandwitrschaft mit Streichelzoo und weiteren Attraktionen. Übrigens Kirche. Da sollte man einen kleinen Abstecher hinmachen und sich über das Hostienwunder erkundigen.
- Das Seekircherl liegt nur wenige Meter vom Ortszentrum entfernt und ist ein beliebtes Fotomotiv
- Den Wildsee am Ortsrand muss man unbedingt besuchen. Das ist Idylle pur. Leider war bei meinen Fototouren das Strandbad Seeperle noch nicht geöffnet. Dort kann man anscheinend auch sehr gut essen, aber vor allem auch Tretboote ausleihen.
Klosterstraße
6100 Seefeld in Tirol
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit dem Klosterbräu und Lobster Expirience. Der Inhalt des Beitrages entspricht meinen persönlichen Eindrücken.