Zuletzt aktualisiert am 19. November 2023 um 14:25

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Mehrmals war ich nun schon in Hamburg. Teils beruflich, teils privat. Und ja, ich würde sagen, die Hansestadt an der Elbe ist meine Lieblingsstadt im Nachbarland. Allerdings wusste ich bis vor wenigen Wochen noch nicht, dass es eine Metropolregion Hamburg gibt.

Eine der buntesten, schönsten und wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands mit über 1000 Orten, 20 Landkreisen und kreisfreien Städten, vier Ländern, Wirtschaft und Sozialverbände, so lautet die knappe Beschreibung der Metropolregion Hamburg. Gut fünf Tage durfte ich mich auf Erkundungstour durch einen kleinen Teil des Gebietes machen.

Alsterarkaden

Private Stadtteilführung

Mein erster Anlaufpunkt war wieder einmal die Hafenstadt Hamburg. Meine Anreise erfolgte ein wenig holprig, Stichwort Zugverspätung. Davon war ich Jahre verschont, aber dieses Mal waren es gut drei Stunden länger als geplant, inklusive einem Umweg über Berlin. So kam ich dann fast in der Abenddämmerung zum Treffpunkt mit meiner Stadtführerin, Frau Janocha, die mir die Speicherstadt und die Hafencity näher bringen sollte. Es war ja nicht mein erster Besuch und gerade diese Gegend finde ich sehr anziehend und trotzdem war mein Wissen darüber ziemlich rudimentär.

Das Chilehaus, weltberühmter Backsteinimpressionismus

Wir starteten beim Chilehaus im Kontorhausviertel, das aus den 20. Jahren des letzten Jahrhunderts stammt und als Kontorhaus diente und auch heute noch zahlreiche Büros beherbergt. Es hat eine besonders prägnante Architektur im Stile des Backsteinimpressionismus und erinnert an einen Schiffsrumpf. Berühmt wurde es weltweit wohl durch eine Fotografie, die mit einem Spezialobjektiv fotografiert wurde und die Ostspitze des Gebäudes stark überzeichnet.

Speicherstadt und Hafencity

Vom Chilehaus sind es nur wenige Meter zur Speicherstadt. Dort finden sich viele beliebte Fotomotive, und ehrlich, auch in der Dämmerung sind diese roten Backsteinhäuser ein absolutes Highlight. Das Kontorviertel mit dem bereits erwähnten Chilehaus bildet gemeinsam mit der Speicherstadt ein Ensemble, das auf der Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen ist und unter Denkmalschutz steht. Die großen Lagerhäuser entstanden in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts. Um dieses weltgrößte, historische Lagerareal zu erschaffen, mussten rund 20 tausend Menschen ihre Wohnhäuser verlassen, die teils aus dem 16. Jahrhundert stammten. Umsiedlungspläne kannte man damals übrigens keine.

Speicherstadt in der Abenddämmerung

Neuorientierung für die Speicherstadt

Heute gibt es nur mehr ganz wenige Speicherhäuser, die auch tatsächlich als solche genutzt werden, vornehmlich für Teppiche. Mit der Veränderung des Transportwesens hat sich der Warenumschlagplatz in das neue Containerhafengelände verlagert. Auch der Freihandelsstatus der Speicherstadt wurde aufgehoben. Man ist nun seit Jahren dabei, die Bausubstanz behutsam zu renovieren. Wohnzwecke sind dort wegen der möglichen Überflutungen nicht gestattet. Darum findet man heute vorwiegend Büros, Agenturen und Start ups in den ehemaligen Lagerhäusern. Auch Kulturbetriebe und Museen finden dort ihren Platz.


Mein Tipp:

Die Hamburg-Card für freie Fahrt mit Bus, Bahn und Hafenfähren und Rabatt bei über 150 touristischen Angeboten. Auch als App erhältlich.


Wohnen im ehemaligen Hafen

Gleich anschließend befindet sich die Hafencity, die auf dem ehemaligen Hafengelände erbaut wurde und immer noch erweitert wird. Dass dort Wohnungen entstehen konnten, liegt daran, dass dort aufgeschüttet wurde, um von Fluten verschont zu bleiben. Der wohl markanteste Bau ist die Elbphilharmonie, die auf den Kaispeicher A aufgesetzt wurde. Elphi, wie das 2016 fertiggestellte Gebäude liebevoll genannt wird, kam vor allem durch die horrende Baukostenüberschreitung ins Gerede. Ich wollte eigentlich nach der Führung noch hinauf auf die Elbphilharmonie Plaza, allerdings war ich dann schlicht zu müde. Ein Grund, um bald wieder nach Hamburg zu reisen.

Den Abend habe ich schließlich in der Brasserie Carls, unmittelbar neben Elphi ausklingen lassen. Bei Austern und mariniertem Lachs. Sehr empfehlenswert auch für alleinreisende Frauen. Selten bin ich so zuvorkommend und rücksichtsvoll bedient worden.

Hafenrundfahrt

Nachdem ausgiebigen Spaziergang durch die Viertel am Hafen lag es auf der Hand am kommenden Tag eine Hafenrundfahrt zu machen. Bislang habe ich mich standhaft geweigert an so einem touristischen Spektakel teilzunehmen und bin stets mit dem Linienschiff nach Övelgönne gefahren. Dort befindet sich unter anderem die wunderbare Strandperle, ein kleines Lokal direkt am Elbstrand mit feinem Essen und schönen Menschen.

Ich bereue es fast, dass ich so viele Male in Hamburg war und nie zuvor durch den Hafen geschippert bin, denn die vielen Infos, die man auf der Fahrt durch den Hafen und den Containerhafen erhält, haben es in sich. Einmal zwischen diesen riesigen Containerpötten durchzufahren, lässt den Atem stocken, da fühlt man sich sehr, sehr klein. Man merkt auf der Fahrt durchaus, dass die Pandemie noch nicht abgeklungen ist, denn am Kreuzfahrt Terminal liegt nicht ein einziges Schiff. Dort stehen sonst zahlreiche Ozeanriesen und warten auf Gäste. Auch die Aussichtsboote selbst sind im Moment nicht wirklich überfüllt. Übrigens lagen gerade zwei bekannte Yachten in den Docks. Jene von Wladimir Putin, die aber neben der Gigayacht NORD, die dem Mehrheitsaktionär von TUI gehört, fast ein wenig klein ausfällt. Fast.


Mein Tipp:

Die Hafenrundfahrt startet bei den Landungsbrücken. Dort kann man am Schalter der Elbreederei Abicht direkt Tickets erwerben. Onlinebuchungen sind ebenfalls möglich.


Auf der Alster schippern

Wer auf der Elbe herumfährt, der sollte natürlich auch auf der Alster schippern. Bedauerlicherweise war uns der Wettergott nicht hold und an diesem Vormittag hat es leider geregnet, also kein ideales Fotowetter. Ziemlich grau in grau. Ich habe diese oder ähnliche Touren schon mehrfach absolviert, und zwar zu allen Jahreszeiten, es ist immer wieder schön, Hamburg aus dieser Perspektive zu sehen, auch bei Regen. Und zu sehen gibt es genug. Bekannte Hotels, wie das Atlantic, in dem seit Jahrzehnten Udo Lindenberg seine Zelte aufgeschlagen hat. Oder eines der bekanntesten Häuser der Welt, das Vier Jahreszeiten und seit 2018 The Fontenay, ein 5 Stern Superior Haus der Superlative.

An der Außenalster befinden sich zahlreiche Wassersportclubs. Hier wird vor allem gesegelt und gerudert. Im Schulbootshaus am Langen Zug erlernen Hamburger Schüler aus 54 Schulen das Rudern.


Mein Tipp:

Die Abfahrt der Alsterschiffe zu den verschiedenen Rundfahrten erfolgt am Jungfernsteg. Dort kann man auch Tickets bei Alstertouristik erwerben. Buchung im Internet möglich.


Schön und zentral nächtigen

Geschlafen habe ich dieses Mal am Bahnhof, im eleganten Hotel Reichshof. Das Haus liegt nicht nur besonders zentral, es zeichnet sich auch durch sein schönes Ambiente aus. Vieles erinnert noch an die Zeit der Erbauung im frühen 19. Jahrhundert. Art Deco begleitet den Gast durch das ganze Haus. Vor allem die Lobby und der Restaurantbereich sind richtige Hingucker. Von dauert aus lassen sich viele Spaziergänge zu Sehenswürdigkeiten starten. Es gibt auch zahlreiche Restaurants und Gaststätten für den schnellen Hunger. Auch im Hotel gibt es ein schönes Restaurant. Bei meinem Besuch konnte man sogar noch auf der Terrasse des Bistros sitzen.

Transparenzhinweis. Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit der Metropolregion Hamburg und Feuer & Flamme. Die Agentur. Der Inhalt des Beitrages entspricht wie immer meiner eigenen Wahrnehmung und ist unbeeinflusst.