
Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 20:58
Mehrmals habe ich es schon erwähnt, dass ich Ende Jänner eine weite Reise angetreten habe. Ich war in Singapur. Dies war für mich nach meiner schweren Krebserkrankung im Jahr 2011 die erste Reise außerhalb von Europa. Allein der lange Flug stellte wegen meiner Esseinschränkung eine Herausforderung dar. Dank SingaporeAir und den Sondermahlzeiten überstand ich die jeweils fast 13 Stunden Flugzeit unbeschadet. Ich hatte ja bereits im Vorfeld gemeinsam mit der Vertretung von Yoursingapore im deutschsprachigen Raum alles vorbereitet. Dazu zählte vor allem, dass alle besuchten Restaurants auf meine Einschränkung eingestellt waren und ich deshalb überall wunderbare Menüs serviert bekam.
ESSEN IN SINGAPUR; HAWKER-CENTER AN ALLEN ECKEN
Singapur bietet ja ein unglaubliches Angebot an verschiedenen Speisen, da im Stadtstaat mehrere Ethnien friedlich miteinander leben. Da findet man an jeder Ecke die beliebten Hawker-Center mit dutzenden Imbiss-Ständen, die indische, malaische, chinesische und auch westliche Speisen feilbieten. Vor allem findet man dort viel Gebackenes und Knuspriges. Diese Center spiegeln den Alltag wieder, man hat das Gefühl, die Einheimischen würden nur auswärts essen und essen wäre überhaupt eine Dauerbeschäftigung. Der krasse Gegensatz sind die vielen Restaurants, von denen sich eine große Anzahl in den zahlreichen Luxushotels befinden. Es gibt vermutlich keine große, internationale Hotelkette, die nicht in Singapur vertreten wäre. Wir waren in den kurzen vier Tagen im Shangri-La, im Marina Madarin, im Grand Hyatt und im Raffles, dem wohl bekanntesten Hotel in Singapur. Dort wurde übrigens 1925 der bekannte Singapore Sling erfunden.
GROSSE HOTELS PRÄGEN DAS STADTBILD VON SINGAPUR
Mein Kurzbesuch war von so vielen Eindrücken geprägt, dass ich all dieseErlebnisse gar nicht in einen Artikel packen kann. Deshalb möchte ich zu aller erst ein wenig über die besuchten Hotels erzählen. Singapur in der heutigen Staatsform besteht ja erst seit 1965, davor gab es eine sehr wechselhafte Geschichte, die auch heute noch das gesamte Stadtbild prägt. Alle imposanten Gebäude, und dazu zählt auch ein Großteil der Hotelkomplexe, sind erst in den letzten Jahrzehnten entstanden. Singapur, die Löwenstadt ist nicht nur sehr sauber, sondern strebt auch den Titel einer grünen Stadt an. Darum müssen neue Gebäude auch mit einem Grünanteil in Höhe der Grundfläche ausgestattet werden, oft werden die Grünflächen an den Hausmauern vertikal gepflanzt. Das macht die ohnedies sehr markante Architektur noch spannender.
RAFFLES UND MARINA MANDARIN
Das wohl bekannteste Gebäude in Singapur ist das Marina Sands Bay, auf dessen Dach ein großer Pool drohnt. Das Hotel liegt am Rand der großen Bucht direkt neben den Gardens by the Bay und dem nach weit hin sichtbaren Singapur Flyer, dem zweitgrößten Riesenrad der Welt. Genau diese drei Attraktionen habe ich nur von außen gesehen, was ein Grund wäre wieder einmal nach Singapur zu reisen.
Dafür war ich im berühmten Raffles an der langen Bar und konnte auch durch einen großen Teil des Gebäudes schlendern. An manchen ecken fühlt man sich in die britische Kolonialzeit zurückversetzt. Einer Einladung zum 5 Uhr Tee konnte ich leider nicht folgen, da der neuerliche Zwischenstop zu kurz ausfiel. Das nächste Mal dann.
Wirklich schöne Erinnerungen habe ich aus dem Marina Mandarin mitgenommen. Nicht nur, dass wir auf den Küchenchef und Kochbuchautor Tony Khoo trafen, wir durften auch mit ihm kochen. Übrigens ein Gericht, dass auch für mich bestens geeignet ist und bald auf meinem Foodblog Einzug halten wird. Besonders fulminant empfand ich das Gebäude an sich. Man erreicht durch die Lobby einen gigantischen Innenhof der großes Staunen hervorruft. Der Architekt John Portman ist bekannt für seine Atriumbauten.
Sehr schön auch die Terrassen, die sich am Hotel entlang ziehen und einen wunderbaren Blick über die Bay gewähren. Das Haus würde durchaus zu einer Wiederkehr einladen. Der Hoteldirektor ist übrigens aus Tirol, das vermittelt beinahe Heimatgefühle.
GRAND HYATT UND DAS SHANGRI-LA
Imposant auch das Grand Hyatt, in dem wir am ersten Abend zum Street Food Buffet@Straits Kitchen eingeladen waren. Auch hier fanden wir eine unüberschaubare Auswahl vor.
Ein ganz persönliches Highlight war das Abendessen im Shangri-La, dort kochte Küchenchef Vincent Wong nur für mich ein barrierefreies Menü, das seinesgleichen suchen muss. Auch in diesem Haus ist alles von unglaublicher Größe, die Eingangshalle, der Poolbereich und die Restaurants. Vermutlich auch die Zimmer.
HOTEL RENDEZVOUS; MEIN KURZWOHNSITZ IN SINGAPUR
Gewohnt haben wir übrigens am Ende der Orchard Road, der großen Einkaufstraße in Singapur, an der man sich dem Shopping-Wahn hingeben kann, falls man das Bedürfnis hat. Dort reiht sich eine bekannte Marke an die andere. Das Hotel Rendezvous ist somit der richtige Ausgangspunkt für Ausflüge in der nahen Umgebung und man kann viele Hotspots fußläufig erreichen. Das 4 Sternhaus biete auch einen Pool im dritten Stock, der zeitig am Morgen zum schwimmen einlädt, oder nach einer ausgedehnten Stadttour. Im Innenhof finde man diverse Lokale und das hauseigene restaurant bietet nicht nur ein grandioses Frühstücksbuffet, sondern auch tagsüber eine große Auswahl an regionalen Speisen. Ich habe dort übrigens Durian, bekannt als Stinkfrucht probiert. Nicht umsonst ist der Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln verboten. Der Geruch ist gewöhnungsbedürftig. Den Geschmack mag man oder man findet ihn abstoßend, ich tendiere zu ersterem.
Ich habe diese Reise übrigens als Jurypreis beim Food Blog Award 2015 gewonnen.
Singaporeair
Hotel Shangri-La
Hotel Grand Hyatt
Hotel Marina Mandarin
alex
Februar 19, 2016Hallo Claudia, genialer Artikel, wir haben gleich wieder Lust auf Singapur bekommen! Tolle Hotels, und damals sind wir übrigens auch einmal mit der SIA geflogen, war top! Und ein Singapore Sling im Innenhof des Raffles geht immer 🙂 Die ideale Destination für Foodies und ein Beispiel dafür, dass verschiedene Kulturen friedlich zusammen leben können. Das Tor zu Asien! warst Du auch in Kampong Glam, dem spannenden malayisch-arabischen Viertel?! Ach, es gibt in Singapur noch so viel zu entdecken!
LG Alex & Birgitta
Claudia Braunstein
Februar 19, 2016Hallo ihr Zwei, ja, ich war auch in Kampong Glam und noch an vielen anderen Orten, ich werde noch darüber berichten. Ich habe jetzt schon wieder Fernweh, nachdem mir der supernette Küchenchef vom Shangri-La, Vincent Wong so ein nettes Mail gesendet hat. Wer weiß, vielleicht geht es sich wieder einmal aus. Wäre schön. Liebe Grüße Claudia
Clarissa
Februar 22, 2016Hallo Claudia,
danke für den schönen Artikel, ich bin schon sehr gespannt auf den Rest des Reiseberichtes – ich finde es interessant, dass du schreibst, das meiste Essen wäre Gebacken oder Knusprig, ich hatte vor zwei Jahren dort eher das Gefühl, alles wäre glitschig-wabbelig 😀 (was ja nicht heißt, dass man es nicht kauen muss – an diesen Bohnenmus-Bällchen kann man sogar ersticken, wenn man sie nicht gründlich kaut). Ohne Zweifel ist es aber ein Paradies für Menschen, die gutes und vielseitiges Essen lieben – danke für diese schöne Erinnerung!
Liebe Grüße
Clarissa
PS: Hast du süße Suppen probiert? Das war für mich ein ganz einschneidendes und total leckeres Ess-Erlebnis!
Claudia Braunstein
Februar 22, 2016Liebe Clarissa, danke für deinen netten Kommentar. Glitschig-wabbelig, da gebe ich dir Recht, das ist mir auch untergekommen, in Form von Congee, Poriddge, in dutzenden Varianten. Ich habe fälschlicherweise einmal ein Porridge mit Frosch gegessen und habe es erst bei der Fotodurchsicht bemerkt. Es hatte fad nach zerkochter Hühnersuppe geschmeckt, Frosch hätte ich ehrlich nicht von vornherein bestellt. Vielleicht weil wir Europäer, das gerne mit Froschschenkel assoziieren. Es hat mir wirklich ein paar mal leid getan, dass ich so sehr beim Essen eingeschränkt bin, denn für einen Genussmenschen ist Singapur ein wahres Eldorado. Ich fand es unglaublich toll, wie sehr man mir da unterstützend behilflich war und in allen Restaurants gab es wunderbare Speisen nur für mich. Ich glaube, so manchem Küchenchef hat das auch Spaß gemacht.Süße suppe habe ich jetzt keine in Erinnerung. Ich würde jedenfalls gerne wieder einmal hin. Liebe Grüße aus Salzburg, Claudia
Frank
Februar 27, 2016Guten Tag,
na das ist doch mal ein toller Gewinn, wie ich gerade lese!
Als Food- und Reisebloggerin hast Du so die Möglichkeit zwei Fliegen mit einer Klappe zu erschlagen. Habe mich gerade auch ein wenig auf der Webseite vom „Foodblog Award 2015“ umgesehen und selbiges ist schon ein gewisses Event … Da Du in beiden Bereichen aktiv bist – gibt es sowas in der Reiseblogger-Szene auch?
VG
Claudia Braunstein
Februar 27, 2016Hallo Frank, danke für deinen netten Kommentar, ja du hast Recht, ich decke zwei Sparten ab, wobei der Travelblog aus meinem Foodblog entstanden ist. Das Thema auf meinem Foodblog Geschmeidige Köstlichkeiten ist zu komplex um dort auch noch eine Reiserubrik einzuführen. Es ist übrigens einfacher mit Reisen Kooperationen zu erhalten, als im Foodbereich. Ich bin wirklich überfragt, ob es einen Award, wie den Food Blog Award auch für Reiseblogger gibt.Mir hat der Preis nicht nur eine tolle Reise gebracht, sondern viele neue Freundschaften und auch einige sehr nachhaltige Kooperationen die zu meinem sehr schwierigen Thema passen. Das hat sinn gemacht. Ich hatte mich dafür übrigens nicht beworben, die Jury hatte mich sozusagen gefunden. Liebe Grüße, Claudia
Melanie
Februar 27, 2016Liebe Claudia, ein toller Artikel und tolle Einblicke in eine für mich noch unbekannte Stadt. Und nochmals herzlichen Glückwunsch zu deinem tollen Erfolg! LG, Meli
Claudia Braunstein
Februar 27, 2016Meli, danke, ja, der Gewinn wirkt auch jetzt noch einem halben Jahr unglaublich nach. es ist wirklich eine große Freude! Leibe Grüße in die Nachbarschaft, Claudia PS: Singapur kann ich dir ganz fest ans Herz legen.
nonsoloamore (Claudia)
Februar 28, 2016Singapur ist eine Stadt, die mich schon seit langem fasziniert. Ich habe es allerdings noch nicht geschafft dorthin zu fliegen. Ist aber definitiv auf meiner „Liste“. Sehr schön geschriebener Artikel! Das macht mir nur noch mehr Lust auf die Reise dorthin. 😉
Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn!!
Claudia Braunstein
Februar 29, 2016Liebe Namenskollegin, Singapur kann ich dir ganz besonders ans Herz legen, asiatisch und doch so westlich. Eine Stadt mit vielen verschiedenen Gesichtern, einfach toll. Liebe Grüße, Claudia
Trixi
März 1, 2016Wow nicht schlecht! Gratuliere zum Food Blogger Award 2015! Tolle Leistung! Und der Bericht macht einem Singapur wirklich im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft!
Alles Liebe,
Trixi
Claudia Braunstein
März 1, 2016Hallo Trixi, danke für deinen netten Kommentar. Ja, Singapur kann ich wirklich wärmstens empfehlen. Ich sortiere gerade die restlichen 850 Fotos fertig, damit ich endlich einen weiteren Artikel verfassen kann. Gar nicht so einfach, bei diesen vielen Eindrücken, die wir in den vier Tagen hatten. Liebe Grüße aus Salzburg, Claudia