Zuletzt aktualisiert am 29. Januar 2024 um 12:28
Mehrmals habe ich es schon erwähnt, dass ich Ende Jänner eine weite Reise angetreten habe. Ich war in Singapur. Dies war für mich nach meiner schweren Krebserkrankung im Jahr 2011 die erste Reise außerhalb von Europa. Allein der lange Flug stellte wegen meiner Esseinschränkung eine Herausforderung dar. Dank SingaporeAir und den Sondermahlzeiten überstand ich die jeweils fast 13 Stunden Flugzeit unbeschadet. Ich hatte ja bereits im Vorfeld gemeinsam mit der Vertretung von Yoursingapore im deutschsprachigen Raum alles vorbereitet. Dazu zählte vor allem, dass alle besuchten Restaurants auf meine Einschränkung eingestellt waren und ich deshalb überall wunderbare Menüs serviert bekam.
ESSEN IN SINGAPUR; HAWKER-CENTER AN ALLEN ECKEN
Singapur bietet ja ein unglaubliches Angebot an verschiedenen Speisen, da im Stadtstaat mehrere Ethnien friedlich miteinander leben. Da findet man an jeder Ecke die beliebten Hawker-Center mit dutzenden Imbiss-Ständen, die indische, malaische, chinesische und auch westliche Speisen feilbieten. Vor allem findet man dort viel Gebackenes und Knuspriges. Diese Center spiegeln den Alltag wieder, man hat das Gefühl, die Einheimischen würden nur auswärts essen und essen wäre überhaupt eine Dauerbeschäftigung. Der krasse Gegensatz sind die vielen Restaurants, von denen sich eine große Anzahl in den zahlreichen Luxushotels befinden. Es gibt vermutlich keine große, internationale Hotelkette, die nicht in Singapur vertreten wäre. Wir waren in den kurzen vier Tagen im Shangri-La, im Marina Madarin, im Grand Hyatt und im Raffles, dem wohl bekanntesten Hotel in Singapur. Dort wurde übrigens 1925 der bekannte Singapore Sling erfunden.
GROSSE HOTELS PRÄGEN DAS STADTBILD VON SINGAPUR
Mein Kurzbesuch war von so vielen Eindrücken geprägt, dass ich all dieseErlebnisse gar nicht in einen Artikel packen kann. Deshalb möchte ich zu aller erst ein wenig über die besuchten Hotels erzählen. Singapur in der heutigen Staatsform besteht ja erst seit 1965, davor gab es eine sehr wechselhafte Geschichte, die auch heute noch das gesamte Stadtbild prägt. Alle imposanten Gebäude, und dazu zählt auch ein Großteil der Hotelkomplexe, sind erst in den letzten Jahrzehnten entstanden. Singapur, die Löwenstadt ist nicht nur sehr sauber, sondern strebt auch den Titel einer grünen Stadt an. Darum müssen neue Gebäude auch mit einem Grünanteil in Höhe der Grundfläche ausgestattet werden, oft werden die Grünflächen an den Hausmauern vertikal gepflanzt. Das macht die ohnedies sehr markante Architektur noch spannender.
RAFFLES UND MARINA MANDARIN
Das wohl bekannteste Gebäude in Singapur ist das Marina Sands Bay, auf dessen Dach ein großer Pool drohnt. Das Hotel liegt am Rand der großen Bucht direkt neben den Gardens by the Bay und dem nach weit hin sichtbaren Singapur Flyer, dem zweitgrößten Riesenrad der Welt. Genau diese drei Attraktionen habe ich nur von außen gesehen, was ein Grund wäre wieder einmal nach Singapur zu reisen.
Dafür war ich im berühmten Raffles an der langen Bar und konnte auch durch einen großen Teil des Gebäudes schlendern. An manchen ecken fühlt man sich in die britische Kolonialzeit zurückversetzt. Einer Einladung zum 5 Uhr Tee konnte ich leider nicht folgen, da der neuerliche Zwischenstop zu kurz ausfiel. Das nächste Mal dann.
Wirklich schöne Erinnerungen habe ich aus dem Marina Mandarin mitgenommen. Nicht nur, dass wir auf den Küchenchef und Kochbuchautor Tony Khoo trafen, wir durften auch mit ihm kochen. Übrigens ein Gericht, dass auch für mich bestens geeignet ist und bald auf meinem Foodblog Einzug halten wird. Besonders fulminant empfand ich das Gebäude an sich. Man erreicht durch die Lobby einen gigantischen Innenhof der großes Staunen hervorruft. Der Architekt John Portman ist bekannt für seine Atriumbauten.
Sehr schön auch die Terrassen, die sich am Hotel entlang ziehen und einen wunderbaren Blick über die Bay gewähren. Das Haus würde durchaus zu einer Wiederkehr einladen. Der Hoteldirektor ist übrigens aus Tirol, das vermittelt beinahe Heimatgefühle.
GRAND HYATT UND DAS SHANGRI-LA
Imposant auch das Grand Hyatt, in dem wir am ersten Abend zum Street Food Buffet@Straits Kitchen eingeladen waren. Auch hier fanden wir eine unüberschaubare Auswahl vor.
Ein ganz persönliches Highlight war das Abendessen im Shangri-La, dort kochte Küchenchef Vincent Wong nur für mich ein barrierefreies Menü, das seinesgleichen suchen muss. Auch in diesem Haus ist alles von unglaublicher Größe, die Eingangshalle, der Poolbereich und die Restaurants. Vermutlich auch die Zimmer.
HOTEL RENDEZVOUS; MEIN KURZWOHNSITZ IN SINGAPUR
Gewohnt haben wir übrigens am Ende der Orchard Road, der großen Einkaufstraße in Singapur, an der man sich dem Shopping-Wahn hingeben kann, falls man das Bedürfnis hat. Dort reiht sich eine bekannte Marke an die andere. Das Hotel Rendezvous ist somit der richtige Ausgangspunkt für Ausflüge in der nahen Umgebung und man kann viele Hotspots fußläufig erreichen. Das 4 Sternhaus biete auch einen Pool im dritten Stock, der zeitig am Morgen zum schwimmen einlädt, oder nach einer ausgedehnten Stadttour. Im Innenhof finde man diverse Lokale und das hauseigene restaurant bietet nicht nur ein grandioses Frühstücksbuffet, sondern auch tagsüber eine große Auswahl an regionalen Speisen. Ich habe dort übrigens Durian, bekannt als Stinkfrucht probiert. Nicht umsonst ist der Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln verboten. Der Geruch ist gewöhnungsbedürftig. Den Geschmack mag man oder man findet ihn abstoßend, ich tendiere zu ersterem.
Ich habe diese Reise übrigens als Jurypreis beim Food Blog Award 2015 gewonnen.