Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:11
Eigentlich wollte ich heute mit meinem ersten Beitrag über meine wunderschöne Reise durch die südlichen Gaue meines Heimatlandes Salzburg beginnen. Aber ein Thema brennt mir aktuell sehr unter den Nägeln.
Heute ist es wieder passiert!
Seit über fünf Jahren lebe ich nun in diesem Haus. Ein kleines Haus mit nur vier Wohneinheiten und einem Geschäftslokal. Es gibt für alle Parteien genügend private Parkplätze, die sich rund um unser Haus verteilen. Privatgrund wohlgemerkt. Gekennzeichnet und eindeutig als solcher erkennbar.
Trotzdem schaffen es täglich Kunden des Geschäftes nicht auf der gegenüberliegenden Seite in der Kurzparkzone stehen zu bleiben, sondern vorzugsweise mitten in der Einfahrt. Auch vor der Haustüre, so dass man bein Hinausgehen unvermittelt über fremde Fahrzeuge stolpert.
Fast allen ist eines gemeinsam, sie sind uneinsichtig was ihr Verhalten anbelangt. Natürlich quatsche ich nicht jeden an, der verbotener weise auf unserem Privatgrund steht, aber spätestens wenn ich meinen privaten Parkplatz verlassen will oder auf ihn zu fahren möchte, dann beginnt das Dilemma. Ehrlich, ich sehe nicht ein wirklich ein, weshalb ich ständig in das Geschäftslokal latschen muss, um die Falschparker ausfindig zu machen. Ja, das hat auch soweit geführt, dass sich das Verhältnis zu den Geschäftsbetreibern verschlechtert hatte, was sich zum Glück wieder eingerenkt hat.
Hamms Ihna ned so!
Die Leute, die hier falsch parken sind nämlich in 9 von 10 Fällen uneinsichtig. *Geh, i bin glei fertig* *Wartns hoit 5 Minuten* *Sie wern woi fünf Minten Zeit habn* *Hamms ihna ned so, ich kumm eh glei*, das sind die Standardansagen die ich dann zu hören bekomme. Sehr selten, dass sich jemand entschuldigt und umgehend die Einfahrt mit seinem Vehikel verlässt.
Fast jedesmal bin ich mit Diskussionen konfrontiert, einmal kam es zu Handgreiflichkeiten, in dem mich eine Frau gegen die Hausmauer drückte, ein anders Mal hat mir eine *Dame* ihre Fahrertüre gegen mein Auto geknallt, so dass eine Delle zurückblieb. Kommentar *Bei der alten Kiste ist das eh egal*. Ja, da blieben sogar mir die Worte im Hals stecken.
ICH,ICH,ICH
Manchmal fotografiere ich die verboten abgestellten Fahrzeuge. Nicht nur einmal habe ich da gehört, dass der Gatte oder sonstwer Anwalt wäre und sich eine Anzeige nicht auszahlen würde. Ich habe bis dato noch nie jemanden angezeigt, aber mit jedem Vergehen, dass vor unserem Haus stattfindet, steigt mein Verlangen danach, die Menschen zu belangen. Das macht mich übrigens traurig, ich bin nicht so, dass ich Leute verpetzen will. Das liegt mir ziemlich fern.
Aber all diese unnötigen Aktionen lassen mich an unserer Gesellschaft manchmal zweifeln. Warum nehmen sich so viele so derartig wichtig, dass man sogar Gesetze missachtet, nur um sein Ego zu befriedigen. ICH, ICH, ICH! Alle anderen haben sich danach zu richten.
Und ich befürchte , es wird nicht besser, gerade wird eine Generation von Mini Egomanen herangezogen, denen tagtäglich gesagt wird, wie gscheit, sensibel und hyperbesonders sie sind.
Ich frage mich, wohin soll das führen, wenn wir nur mehr auf uns selbst bedacht sind?