Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:08
Ich hätte diesen Beitrag auch einfach mit WOW betiteln können. Das hätte mein Wochenende in Wien im grandiosen The Leo Grand mit drei Buchstaben kurz und knackig beschrieben. Die werte Leserschaft hätte zwar meine Begeisterung erkannt, aber nicht erfahren, worum es eigentlich ging.
Einladung nach Wien
Ich fange ganz von vorne an. Im letzten Winter ist mir eine Einladung meiner Wiener Freundin Elisabeth in die Mailbox geflattert. Ein Geburtstagsfest in größerem Rahmen in einer besonderen Location wurde avisiert. Und natürlich der Zeitpunkt, nämlich Ende Juli. Da traf es sich nur allzu gut, dass wenig später das neue Hotel am Bauernmarkt im ersten Wiener Bezirk, The Leo Grand, öffnen sollte. Schon bei meinem Besuch im April konnte ich einen kurzen Blick in die Lobby werfen. Da war das Haus gerade eine Woche geöffnet, aber der Gastronomiebereich noch eine Baustelle.
Seit ein paar Wochen ist nun auch das Restaurant durch DOTS bespielt und somit stand einem Besuch des exklusiven 5 Sterne Haus nichts mehr im Weg.
The Leo Grand, ideal für einen Citytrip
Um ehrlich zu sein, für einen Citytrip benötigt man eigentlich kein besonders außergewöhnliches Hotel. Denn zumeist bewegt man sich den ganzen Tag außer Haus. The Leo Grand lädt aber dazu ein, sich auch im Haus aufzuhalten. Und das liegt nicht nur am gastronomischen Angebot, sondern auch an den Zimmern und Suiten, die einfach sehr viel Gemütlichkeit und Flair ausstrahlen. Ich persönlich schaue ja gerne aus dem Fenster und beobachte Passanten und das Treiben auf den Straßen. Wenn man, so wie wir, ein Zimmer mit Blick auf den Stephansdom bucht, dann kann man stundenlang auf den Bauernmarkt schauen.
Stilvolle Einrichtung
Mich hat besonders die Einrichtung und der Stil begeistert. Das geht so weit, dass ich unbedingt die Farbnummer der Wandfarbe aus dem Badezimmer ausfindig machen muss, weil ich zu Hause meinem Badezimmer auch diesen graugrün Ton verpassen möchte. Diese Farbe zieht sich gemeinsam mit einem sanften Rosa durch das gesamte Haus. Sehr geschmackvoll, wie ich meine.
Perfekte Lage mitten in der Stadt
Ein ganz wichtiger Faktor des Hotels ist die Lage. The Leo Grand liegt mitten im ersten Bezirk, fußläufig von Stephansdom, Graben und Kärntnerstraße entfernt. Ideal für Sightseeing und Shopping, sofern man das möchte. Ich bin keine große Shopperin, allerdings befindet sich gegenüber des Hoteleinganges mein Lieblingsfashionshop COS. Dort werde ich normalerweise immer fündig, aus unerfindlichen Gründen bin ich dieses Mal mit leeren Händen aus dem Laden gegangen.
Museumsbesuche im ersten Bezirk
Sisi Museum
Dafür habe ich eine Museumsrunde gedreht. Das ist bei heißem Wetter ideal. Weil Museen meist gut gekühlt sind. Seit ewigen Zeiten wollte ich einmal ganz touristisch das Sisi Museum in der Hofburg besuchen. Es blieb nicht beim Vorhaben. Ich möchte jedoch dazusagen, dass ich mich nicht lange aufhielt. Für meine Bedürfnisse war einfach viel zu viel los und bei Vitrinen anstellen ist nicht mein Ding. Das hole ich einmal in ruhigeren Zeiten nach. Mehr über das Museum kann man im Podcast meiner Freundin Viki finden.
Kapzinergruft
Dafür war die Kapuzinergruft eine Wohltat. Die Grabstätte vieler österreichischer Könige und Kaiser und deren Angehörige ist fast ein Muss für Habsburg Fans, zu denen ich mich auch seit vielen Jahren zähle. Fan ist vielleicht übertrieben, ich interessiere mich einfach für die Geschichte des ehemaligen österreichischen Kaiserhauses und insbesondere für Kaiserin Elisabeth, deren wirkliches Leben sehr wenig mit den Sissi Filmen aus den 50er Jahren zu tun hat.
Jüdisches Museum
Nachdem noch genug Zeit bis zum Abend blieb, bin ich noch schnell ins Jüdische Museum im Judenplatz gegangen. Dort gibt es immer verschiedene Ausstellungen, die aktuelle ist Arabia Kaffee gewidmet. Einen der beiden Museumsstandorte besuche ich eigentlich bei jedem meiner Wien Aufenthalte. Man erhält immer einen guten Einblick in das jüdische Wien vergangener Tage und manchmal auch der Gegenwart.
Und zwischendurch bin ich immer wieder zurück ins The Leo Grand. Um eine Kleinigkeit zu essen oder mich einfach zu erfrischen, weil es extrem heiß war.
Kulinarik im The Leo Grand
Apropos Essen. Ich habe es erwähnt. Der Gastrobereich wird von der bekannten DOTS Gruppe bespielt. Es gibt einen Innenbereich, der seinesgleichen sucht. Das Restaurant ist im ehemaligen Innenhof untergebracht. Bei Schönwetter nimmt man unter einer Stoffwolke Platz, die bei Schlechtwetter und in der Nacht zu einer Stoffüberdachung ausgebreitet wird. Faszinierend, wenn sich diese Wolke ausbreitet und den Innenhof wetter- und wasserdicht abdeckt. Angeblich ist diese Konstruktion weltweit einzigartig. Auf jeden Fall sehr sehenswert.
DOTS The Leo Grand
Die Küche in den DOTS Lokalen hat schon seit Jahren einen sehr guten Ruf. Urban und modern, Fusion Kitchen gemischt mit heimischen Elementen. Auch für meine Bedürfnisse wurden Speisen unkompliziert angepasst. Zum Frühstück wird eine Etagere serviert. Es gibt jedoch auch diverse Gerichte, die man extra ordern kann. Das DOTS The Leo Grand steht auch Gästen von auswärts offen. Unbedingt reservieren, egal ob Brunch oder Dinner. Im Sommer gibt es zusätzlich noch einen Schanigarten, dort haben wir den ersten Abend ausklingen lassen. Dort konnte ich wieder einmal meiner Lieblingsbeschäftigung, Leut‘ schauen, nachgehen.
Renovierte Pawlatschen
Ein paar Eindrücke zum Hotel möchte ich noch da lassen. Es ist die Liebe zum Detail, die dieses Haus, das sich im Familienbesitz befindet, ausmacht. Gut vier Jahre dauerte der Umbau des Gebäudes. Viele historische Elemente blieben erhalten, so etwa die Pawlatschen im Innenhof. Pawlatsche ist ein Wiener Begriff für die Holzzugänge zu den Wohnungen, die im Innenhof liegen und über eine Außentreppe erreicht werden.
Außergewöhnlicher Dachausbau
Bemerkenswert ist auch der Aufbau der obersten Etage, die auf das Dachgeschoss aufgesetzt wurde. Jedoch wurden die Balkenkonstruktionen erhalten und befinden sich teilweise mitten in den hohen Räumlichkeiten. Gut sichtbar ist diese architektonische Besonderheit in der Hochzeitssuite, geläufig als Leopold Suite. Die verfügt über einen offenen Badezimmerbereich mit direktem Blick auf den Turm des Stephansdom.
Sehenswerte Lobby
Ein weiteres Highlight ist die Lobby mit der Rezeption. Zwei Tische laden die neuen Gäste ein, um alle Formalitäten abzuwickeln. In Wien herrscht eklatanter Parkplatzmangel. Dem wirkt das Hotel entgegen, in dem man das Auto gegen Gebühr in einer umliegenden Garage parken lassen kann. Zeitgerecht zur Abreise steht es dann wieder vor dem Hotel.
In der Lobby gibt es auch schöne Aufenthaltsmöglichkeiten. Die Tische sind alle mit Spielbrettern versehen. So kann man sich die Zeit mit Schach oder Back Gammon verkürzen. Die Wände in diesem Bereich sind mit Tierszenen bemalt, die von einer italienischen Künstlerin stammen. Ich habe gehört, dass oft Passanten in die Lobby kommen, um das schöne Ambiente zu bewundern.
Namensgeber Kaiser Leopold
Natürlich habe ich mich gefragt, wie es zu diesem Namen kam, The Leo Grand. Ehrlicherweise habe ich an einen Löwen gedacht, ein solches Bildnis findet man nämlich in der Malerei im Eingangsbereich. Doch weit gefehlt. Leo ist die Abkürzung von Leopold, einem Habsburger Kaiser aus dem 17. Jahrhundert, der einen exzentrischen Lifestyle führte und sich für Theater, Musik und Kunst begeisterte. Seine große Vorliebe galt der Exotik. Er gilt als Vorbild für die Stilumsetzung im Haus.
Mein Fazit
The Leo Grand am Bauernmarkt ist ideal für genussvolle Tage in Österreichs Bundeshauptstadt Wien. Egal welche Interessen man hat, Kulinarik, Shopping, Kunst oder Sightseeing allgemein, hier ist man perfekt aufgehoben. Alle wichtigen Highlights der Innenstadt sind perfekt zu Fuß zu erreichen. Es gibt sechs Zimmer bzw. Suitenkategorien. Alle sind bestens geeignet für einen mehrtägigen Aufenthalt. Gerade Wien-Neuligen lege ich ans Herz zumindest drei Nächte zu bleiben und auch das ist schon reichlich kurz für diese großartige Stadt.
The Leo Grand
Bauernmarkt 1
1010 Wien
T: +43 1 90 606
E: reception@theleogrand.com
Disclaimer: Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit The Leo Grand Hotel und Lobster Expirience. Der Inhalt des Beitrages entspricht meinen persönlichen Eindrücken.