Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:10

Fast hat es mir den Atem geraubt, als ich im Frühling erfuhr, dass ich im Rahmen einer Pressereise an den Bodensee auch auf die Insel Mainau kommen würde. Mainau, da schlägt wahrscheinlich fast jedes Blumenliebhaberherz gleich ein wenig schneller. Schon seit Jahrzehnten hatte ich den Wunsch einmal auf dieser Blumeninsel zu Gast sein zu dürfen.

Ich wollte schon ewig auf die Mainau

Ja, ich gestehe, mir war Mainau vor allem aus der Yellow Press bekannt. Graf Bernadotte war einfach ein Begriff, wenn man beim Friseur oder Arzt, oder bei der Oma eine Illustrierte mit Adels und Promi News in der Hand hielt. Herr Bernadotte und seine Familiengeschichte interessierte mich eher weniger, obwohl sie eigentlich abseits des Boulevards sehr spannend ist, wie ich dann vor Ort erfahren konnte. Vielmehr begeisterte mich immer schon die Blumen und Pflanzenpracht auf Mainau.

Ja, dort wollte ich schon lange hin. Es gab für mich zwei Gründe, die dies verhinderten. Vorrangig die Distanz zu meiner Heimat Salzburg und in zweiter Linie die vielen Besucher auf der Insel. Gefühlt waren dort immer Millionen Menschen gleichzeitig vor Ort. Ich komme aus einer Region mit zu viel Tourismus, da begebe ich mich ungern an Orte, wo das auch der Fall ist.

Weniger Besucher durch die Pandemie

Und heuer ist eben alles anders. Das wenige Gute an der Pandemie sind die wenigen Touristen an beliebten Orten. Schön für Besucher, weniger gut für Betreiber und Gastgeber. Es wäre mir zwar nicht aufgefallen, aber auf der Mainau werden nun nicht täglich die Wege gekehrt, sondern nur jeden zweiten Tag, weil man an Personal sparen muss. Immer wieder erstaunlich was Corona an Folgen mit sich bringt.

Wie gesagt, ich hätte nicht bemerkt, dass weniger gereinigt wird, Mainau sieht wie rund um die Uhr frisch gepinselt aus. Ich war im Juni dort, zur Hochzeit der Rosenblüte. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus und möchte eigentlich ständig nur Freudenrufe von sich geben.

Ein Tagesausflug ist fast zu wenig

Mainau ist zumindest einen Tagesausflug wert. Eigentlich benötigt man aber wesentlich mehr Zeit, um all die Schönheiten der Insel kennenzulernen. Es sind ja nicht nur üppig blühende Rosen, die zu bestaunen sind. Der alte Baumbestand und exotische Pflanzen haben ebenso ihren Reiz. Das Schmetterlingshaus ist ein großer Anziehungspunkt. Ich durfte sogar die Gärtnerei besuchen und einen eigenen Blumenkasten bepflanzen. Nach strenger Vorlage, denn angeblich wurde der dann für eine anstehende Veranstaltung zu Dekozwecken verwendet.

Die schönste Anfahrt ist mit dem Schiff

Ich finde, die schönste Anfahrt ist eindeutig mit dem Schiff. Ich liebe es ja in Ausflugs- und gerne auch Linienschiffen auf Seen herumzufahren, da ist die Fahrt von Überlingen genau das Richtige für mich gewesen. Vor allem bei strahlend schönem Wetter. Verlassen haben wir Mainau dann mit einem privaten Kleinbus über die Brücke Richtung Konstanz. Wie schon erwähnt, heuer ist vieles anders, so fährt etwa der Inselbus nicht. Auch das Programm *Für einen Tag Mainau Gärtner* wird nicht durchgeführt. Darum empfiehlt es sich vor einen Ausflug unbedingt die aktuellen Informationen zu lesen.

Die Mainau, das Lebenswerk von Lennart Graf Bernadotte

Achja, hab‘ ich nicht gesagt, dass mich die Bernadottes eigentlich nicht so sehr interessieren? Das möchte ich ein wenig revidieren, denn ich hatte ein kurzes, aber beeindruckendes Date mit Bettina Gräfin Bernadotte af Wisborg, wie die Geschäftsführerin der Mainau GmbH mit vollem Namen heißt. Beeindruckend deshalb, weil die Gräfin so bodenständig, natürlich und unheimlich sympathisch wirkt. Sie ist übrigens die Ältest von fünf Geschwistern aus zweiter Ehe von Lennart Graf Bernadotte, der 2004 95-jährig verstarb. Er verlor bei seiner ersten Eheschließung mit einer Bürgerlichen den Titel und sämtliche Erbansprüche an das schwedische Königshaus und zog sich damals auf die Mainau zurück. Die Mainau gilt als sein Lebenswerk.

Die Insel Mainau zählt zu den Bodenseegärten, die sich über vier Länder verteilen.

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Transparenzhinweis. Dieser Beitrag entstand aufgrund einer Einladung der Bodenseegärten zu einer Pressereise. Der Inhalt entspricht meiner persönlichen Wahrnehmung.