Zuletzt aktualisiert am 24. Januar 2024 um 15:53

Speyer also. Man kennt die Stadt vermutlich im Zusammenhang mit dem Dom. Vor allem, wenn man in der Schule gut aufgepasst hat, dann weiß man, dass dieser Bau als Kaiser – und Mariendom bekannt ist und als Grabstätte der salischen Könige und Kaiser diente. Er gilt zudem als größte, erhaltene romanische Kirchen der Welt.

Mit der VIVA Moments nach Speyer

Nach Speyer wäre ich vermutlich nie gekommen, wäre ich nicht vor geraumer Zeit wieder einmal auf Flusskreuzfahrt gewesen. Im Rahmen einer Main-Rhein-Tour ging es mit der VIVA Moments auch für einen Tag nach Speyer. Ich war ein wenig halbherzig vorbereitet und zu meinem Glück wies mich meine Kollegin Barbara von Barbaralicious auf die bedeutende jüdische Geschichte der Stadt hin. So hatte ich neben dem Dom gleich eine zweite Anlaufstelle für meinen persönlichen Stadtrundgang.

Ich finde es immer sehr spannend, wenn man am Wasserweg in einer Stadt ankommt. In Speyer bleiben die Flusskreuzfahrtschiffe nicht direkt im Zentrum liegen. Man muss rund 15 Minuten für einen Fußmarsch entlang des Rheinufers einberechnen oder man nimmt einen öffentlichen Bus, der unmittelbar bei den Anlegestellen hält.

Die VIVA Moments am Anleger in Speyer
Strandabschnitt am Rhein bei Speyer
Rheinstrand in Speyer

Vom Anleger entlang des Rheins zum Speyrer Dom

Vorbei bei einem Sommerlokal, das im Februar natürlich geschlossen hatte, gelangt man schließlich zum Fahnenmast und von dort biegt man links ab, spaziert die Rheinallee entlang und schon hat man den Dom im Blickwinkel. Ist der riesig, war mein erster Gedanke. Dabei sieht man vom Ufer aus ja nur die Schmalseite mit seinen beiden hohen Türmen. Das wahre Ausmaß wird erst sichtbar, wenn man direkt davor steht.

So gigantisch das Äußere ist, vor allem wegen der überdimensionalen Größe, so wenig hat mich der Innenraum begeistert. Zugegeben, ich komme aus einer Stadt mit Barocküberfluss und war die Woche davor in Ravenna, das vor Mosaiken geradezu überfüllt ist. Trotzdem steht man natürlich staunend in diesem hohen Kirchenschiff und spürt die lange und wichtige Geschichte des Sakralbaus.

Größter romanischer Dom der Welt, Kaiser – und Mariendom in Speyer

Unesco Weltkulturerbe und SchuHM Stadt

Verlässt man den Dom, findet man sich auf einem großzügigen Platz wieder, an dem sich Bauten reihen, die eindeutig auf eine französische Vergangenheit schließen lassen. Tatsächlich hatten die Franzosen von 1792 bis 1814 die Stadt besetzt. Gleich am Eck zur Maximilianstraße sprang mir ein großes Gebäude ins Auge. Das Rathaus, wie sich herausstellte. Es war beflaggt mit großen pinken Flaggen, die auf das UNESCO-Weltkulturerbe hinwiesen. Interessiert erspähte ich dort hebräische Buchstaben, was mich dazu veranlasste, die berühmte Suchmaschine zu aktivieren. Und schon tat sich eine große Wissenslücke auf. Denn nie zuvor hatte ich von SchuHM Städten gehört. Das ist ein Verbund aus Speyer, Worms und Mainz, der schon im Mittelalter bestand und die damals starken jüdischen Gemeinden bezeichnete. Auch heute noch findet man in allen drei Orten bedeutende Überreste aus jener Hochzeit des Judentums in Mitteleuropa.

Jüdisches Speyer

In Speyer findet man jene Spuren im sogenannten Judenhof, in einer Parallelgasse zur Maximilianstraße. Neben einem Museum SchPIRA kann man dort die Überreste einer Synagoge besichtigen und vor allem die sehr gut erhaltene Mikwe. Das ist ein rituelles Badehaus, das üblicherweise von Grundwasser gespeist wird. Noch heute besuchen orthodoxe Juden zu vielen Anlässen eine Mikwe.

Wie in anderen Städten durchlebte auch die jüdische Gemeinde von Speyer sehr wechselhafte Zeiten. Die SchuHM Städte gelten übrigens als Wiege der aschkenasischen Kultur.

Der Judenhof in Speyer
Überdachte Mikwe im Judenhof in Speyer

Historische Altstadt

Ich hatte ja nicht allzu viel Zeit an diesem Tag. So hieß es dann schnell weiterziehen, um noch ein wenig mehr von dieser spannenden Stadt mitzunehmen. In Speyer gibt es nämlich noch eine sehr hübsche historische Altstadt mit schönen Fachwerkhäusern. Vom Dom aus geht man über die Sonnenbrücke und schlendert durch dieses nette Viertel.

Historische Fachwerkhäuser in Speyer

Technisches Museum

Für mich hieß es jedoch schön langsam wieder zurück zum Schiff zu spazieren. Am Weg dorthin entdeckte ich ein Lufthansa-Flugzeug kann über den Hausdächern schweben. Ich hatte schon erwähnt, dass ich mich nicht wirklich gut eingelesen hatte, sonst hätte ich gewusst, dass es in Speyer ein Technisches Museum gibt, wo auch Flugzeuge eine große Rolle spielen. Ich bin zwar hin, aber nicht hineingegangen.

Drei weitere Sehenswürdigkeiten, die nicht in meinen Zeitplan passten, möchte ich noch erwähnen, obwohl es vermutlich noch wesentlich mehr gibt. Das wäre das Historische Museum, das sich unmittelbar am Dom befindet. Am Ende der Maximilianstraße steht eines der ältesten und höchsten Stadttore Deutschlands, das Altpörtel. Von dort solle einen tollen Ausblick auf die Stadt geben. Und Speyer ist bekannt für das Sea Life, in dem man allerlei Meeresgetier beobachten kann.

Historisches Museum in Speyer

Mein Fazit

Mein Fazit zu wenigen Stunden Speyer. Schön, dass ich überhaupt in diese großartige Stadt kam, aber viel zu kurz, um sich intensiver mit ihr zu beschäftigen. Ein Grund, um sich über eine Reise durch die SchuHM Städte nachzudenken, obwohl ich schon in Mainz war.

Und wieder einmal habe ich festgestellt, welche Möglichkeiten eine Flusskreuzfahrt bietet. Geballte Kultur in wenigen Tagen und das Hotel reist mit. Für mich eine Reiseform, die ich vielleicht zu spät für mich entdeckt habe, aber sicher noch intensivieren möchte.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Bloggerreise mit VIVA Cruises. Der Inhalt entspricht meiner persönlichen Wahrnehmung und ist nicht beeinflusst.