Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 20:56
Paradiese gibt es wohl viele auf dieser Erde. Es muss nicht immer türkisfarbenes Meer sein, das mein Herz höher schlagen lässt. Ich mag auch sattes Grün und hügelige Landschaften.
ARAKSA TEE PLANTAGE IM NORDEN THAILANDS
Und in so einem Paradies war ich nun im Norden Thailands. Gut eine Autostunde entfernt von Chiang Mai erreicht man das Siedlungsgebiet des Lisu Bergvolkes, das hauptsächlich in China beheimatet ist. Nicht einmal eine Million Menschen gehören dieser Volksgruppe an.
Seit dem letzten Jahrhundert hat man in dieser Gegend begonnen Tee anzupflanzen. Genauer gesagt Asam Tee. Nicht im großen, industriellen Stil, sondern als qualitativ, hochwertige Handarbeit. So nachhaltig wie möglich, ohne Einsatz von Pestiziden und vor allem unter Mitwirkung der dort lebenden Bevölkerung.
TEE PFLÜCKEN IST MEDITATIV
Und seit geraumer Zeit kann man als Tourist auch selber Hand anlegen. Nicht nur während der Einführung in die Arbeit rund um den Teeanbau, sondern sogar als Praktikant habe ich mir sagen lassen. Tee pflücken ist tatsächlich eine meditative Angelegenheit und ich verspürte wirklich kurzfristig den Wunsch, dort länger zu verweilen. Der wurde dann später während des Besuches der Lisu Lodge noch ziemlich verstärkt.
Durchaus interessant was uns in den paar Stunden über Teeanbau vermittelt wurde. So weiß ich nun, wie viele Blätter man für weißen, grünen oder schwarzen Tee von den Zweigen pflücken muss. Für weißen Tee darf man lediglich die beiden obersten , zarten Blättchen abknipsen, darum ist sein Preis auch so hoch.
In der Araksa Tee Plantage konnten wir auch die weiteren Schritte der Verarbeitung live miterleben. Da wird geröstet, gerollt und getrocknet. Und das alles von Hand.
Spätestens seit der Verkostung verschiedener Sorten, weiß ich, dass ich in Zukunft keinen industriellen Tee mehr trinken möchte.
LISU LODGE
Nach Tee und Reiskeksen und einen Blick auf eine unglaubliche Berglandschaft, fuhren wir weiter in die nahe gelegene Lisu Lodge. Eigentlich kann man diesen Resort kaum mit Worten beschreiben. In eine grüne, üppig bepflanzte Umgebung wurden vier Holzvillen mit jeweils vier Gästeunterkünften eingebettet. Beim Betreten des Gelände kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Würde ich einen Roman schreiben wollen, dann wäre das vermutlich der richtige Rückzugsort. Kein Fernsehen, keine laute Gästeberieselung. Ruhe, Stille und Gegend.
Trotzdem wird sehr viel geboten. Vor allem sehr gutes heimisches Essen. Bunt und farbenfroh. Für mich wurden einige Speisen extra zubereitet, so dass ich mich durch verschiedenen Aromen kosten konnte. Gegessen haben wird am Boden in bequemen Liegemöbeln.
Wer dort länger bleiben möchte, der findet schöne, einfache, aber komfortable Zimmer mit gut ausgestatteten Nassräumen. Es gibt auch elektrischen Strom.
Außer nichts tun, chillen und herumhängen, oder ein Buch schreiben, kann man ausgedehnt wandern und Trekking oder Rafting Touren absolvieren. Oder man besucht ein nahes Dorf und lässt sich über die Arbeit des Schamanen aufklären. Das Lisu Volk ist größtenteils Anhänger einer animistischen Naturreligion. Da werden schon einmal Hühnerknochen zu wichtigen Themen befragt. Bei unserem Spaziergang durch das Dorf, aus dem die Mitarbeiter der Lodge stammen, konnte man auch die große Wichtigkeit der Familie spüren. Das Leben ist einfach. Junge Lisu gehen oft zum Studium in eine Großstadt, kehren aber meist wieder retour in die Dörfer.
Der Besuch der Teeplantage und der Lodge kann als Ausflug gebucht werden.
Meine Reise nach Thailand fand in freundlicher Zusammenarbeit mit Green Pearls und dem Thailändischen Fremdenverkehrsamt statt. Der Inhalt des Artikels entspricht meiner persönlichen Meinung.