Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:12

Sanssouci also. Sanssouci  kommt aus dem Französischen und bedeutet schlicht, ohne Sorgen. Diesen Wunsch hatte Friedrich der Große, vulgo Friedrich der Zweite, im Volksmund auch der Alte Fritz genannt. Ich muss jetzt gleich bemerken, dass mich die Ahnenfolge der Hohenzollern immer wieder vor eine große Herausforderung stellt. Wir Österreicher sind ja mit den Habsburgern da wesentlich besser gestellt, die waren in der Geschichte einfach wesentlich beständiger, herrschten über Jahrhunderte und waren mit der Namensgebung kreativer.

Während am heutigen Staatsgebiet der Bundesrepublik ständig wechselnde Herrscherhäuser in verschiedenen Konstellationen anzutreffen waren. Welfen, Hohenzoller, Sachsen, Wittelsbacher und was weiß ich noch wer. Und die waren dann auch noch Kurfürsten, Könige oder Kaiser. Wer soll sich da noch auskennen. Noch komplizierter wird das Ganze bezüglich der Namensgebung. Irgendwie hießen alle Hohenzoller Friedrich, Wilhelm oder Friedrich Wilhelm.

Friedrich Wilhelm IV.
Charlottenhof
Charlottenhof
Charlottenhof
Charlottenhof

Friedrich Wilhelm IV., Italien Liebhaber

Wer mir auf dem ausgedehnten Spaziergang besonders oft begegnete, war allerdings Friedrich Wilhelm IV. Der war mit mit Elisabeth Ludovika von Bayern verheiratet. Die wiederum war eine Tante von unserem Kaiser Franz Josef und auch von dessen Frau, Elisabeth, besser bekannt als Kaiserin Sisi. Der halbe europäische Hochadel ist ja bekannterweise miteinander verwandt, weil ja Ehen unter Cousins durchaus üblich waren.

König Friedrich Wilhelm war auch für seine große Italien Liebe bekannt. Italien galt als Sehnsuchtsort der gebildeten Oberschicht. Noch als Kronprinz ließ er vom bekannten Architekten und Bühnenbildner Karl Friedrich Schinkel seinen privaten Rückzugsort Charlottenhof im Park von Sanssouci im italienischen Stil erbauen. Erst 1828 bereiste er Italien persönlich. Charlottenhof erstaunt vor allem durch seine eher schlichte, bürgerliche Ausstattung. Wenig erinnert an die hohe Stellung der Bewohner.

Charlottenhof
Charlottenhof
Charlottenhof

Das Orangerieschloss in Sanssouci

Ein weitere Bau im Park von Sanssouci, für den sich Friedrich Wilhelm IV. verantwortlich zeigte, ist das Orangerieschloss. Dieses Schloss diente tatsächlich vor allem der Unterbringung sämtlicher Pflanzen aus dem Schlosspark, die nicht winterfest waren. Dazu zählten Zitrusbäume und Palmen. Noch heute überwintern in diesem Gebäude unzählige Topfpflanzen. Es gibt auch Wohnräume im Orangerieschloss, die jedoch lediglich als Gästezimmer dienten und sehr opulent ausgestattet sind. Besonders imposant ist der im Mittelgebäude liegende Raffael-Saal, in dem sich nicht weniger als 50 Kopien des bekannten italienischen Renaissance Malers befinden.

Orangerieschloss Sansouci
Orangerieschloss Sansouci
Orangerieschloss Sansouci
Orangerieschloss Sansouci
Orangerieschloss Sansouci
Raffaelsaal Orangerieschloss
Orangerieschloss Sansouci

Historischer Park lädt zu Spaziergängen ein

Es gäbe historisch noch unheimlich viel zu erzählen, aber dazu kann man an anderen Orten mehr als genug nachlesen.
Ich kann nur empfehlen, wer schon in Berlin ist, der sollte unbedingt zumindest einen Tag für Sanssouci einplanen. Wir waren mehr als einen halben Tag unterwegs und ich habe weder das Neue Palais, noch Schloss Sanssouci gesehen, beide Gebäude genießen große Bekanntheit. Alleine deshalb möchte ich irgendwann wieder einmal nach Potsdam zurückkehren.
Der Schlosspark biete eigentlich für jeden etwas, es gibt einige Gastronomiebetriebe, die zur Einkehr einladen. Und es gibt unzählige Wege für ausgedehnte Spaziergänge. Erstaunlich fand ich auch die Anlage des Parks. Da wurden künstlich Unebenheiten geschaffen, um möglichst viel Natürlichkeit wiederzugeben. Übrigens werden die Wiesen dort teilweise gar nicht gemäht, was zur Folge hat, dass im Park viele alte Pflanzengattungen überleben konnten.

Park von Sanssouci
Park von Sanssouci
Park von Sanssouci
Park von Sanssouci
Windmühle Sanssouci
Orangerieschloss

Italien in Potsdam

Schloss Charlottenhof

Orangerieschloss in Sanscouci

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Bloggereise, organisiert durch Potsdam Tourismus. Auch einen herzlichen Dank an die Stiftung preussische Schlösser und Gärten für die schöne Begleitung durch Sanssouci.