Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:09
Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, dass ich im Oktober in Leipzig war. Aber die Erinnerungen an die Tage in der größten Stadt Sachsens sind zum Glück noch sehr präsent. Ich habe nicht nur die Stadt mit all seinen Facetten erkundet, sondern bin mit meiner Freundin und Bloggerkollegin Viki von Chronic Wanderlust auch einen Tag hinaus aufs Land gefahren.
Mit dem Mietwagen hinaus aufs Land
Geplant war ursprünglich, dass wir mit den Öffis einen von mehreren vorgeschlagenen Orten in der Umgebung von Leipzig besuchen. Wir haben allerdings sehr kurzfristig umgeplant und einen kleinen Mietwagen gebucht, um wirklich unabhängig zu sein und vor allem auch mehrere Ziele anpeilen zu können. Wenn man nur einen der Orte besuchen möchte, dann ist man mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln sehr gut bedient.
Für eine Fahrt ins Umland ist die Leipzig Regio Card empfehlenswert.
Naherholungsgebiet Cospudener See
Unser erster Weg führte uns hinaus aus der Stadt Richtung Süden an den Cospudener See, der auch liebevoll Cossi genannt wird. Ich habe vor einiger Zeit eine Doku über diesen künstlichen See im Fernsehen gesehen, was den großen Wunsch hervorbrachte dort einmal hinzufahren. Damals erschien mir das eher als Wunschtraum, denn das Leipziger Naherholungsgebiet ist ja nicht gerade ums Eck, wenn man in Salzburg lebt. Umso schöner, dass ich im Rahmen meiner Städtereise dieses schöne Gebiet besuchen konnte. Ende Oktober ist dort faktisch nichts los. Wenige Wanderer und Radfahrer und ein paar Leute, die ihre Boote für den Winter vorbereiteten. Wir hatten Glück, das Wetter war herbstlich schön und lud zu einem kleinen Spaziergang entlang des Ufers ein. Man kann sich gut vorstellen, wie es in der warmen Jahreszeit hier wurlt. Der See ist ein beliebtes Ausflugsziel vor allem für Leipziger.
Sommersport am Cossi
Es gibt viele Sportangebote, wie Kitesurfen, Segeln oder Paddeln. Sogar ein Golfplatz wurde am Seeufer angelegt. Auch für Taucher ist der See interessant. Ich vermute, dass man noch Reste vom Bergbau sehen kann. Das Gastronomieangebot scheint recht ansprechend zu sein. So gibt es dort eine Niederlassung der bekannten Leipziger Konditorei Kandler. Bei unserem Beesuch war leider noch alles geschlossen, manche Betriebe gehen auch in eine Wintersperre. Mir ist auch eine Sauna am Seeufer ins Auge gestochen. Die war natürlich am Montagmorgen um 9 Uhr noch nicht eingeheizt.
Das Leiziger Neuseenland war früher Braunkohle Tagebau
Was mich seit dem TV-Bericht so am Cospudener See fasziniert, ist die Entstehungsgeschichte. Denn bis 1992 wurde auf diesem Gebiet noch Braunkohle im Tagebau abgebaut. Es dauerte dann bis 2000 bis die Fläche mit neutralem Wasser gefüllt war und der Cospudener See als erster See des Leipziger Neuseenlandes seiner Nachnutzungsbestimmung übergeben wurde.
Nach gut einer Stunde hieß es Abschied nehmen von der beschaulichen Herbstlandschaft. Eigentlich wollten wir noch einen Abstecher zum Aussichtsturm Bistumshöhe am Südufer machen, aber wir haben wegen der Zeitknappheit den Plan wieder fallen lassen.
Auf nach Torgau
Auch wenn ich dereinst in Geografie mit Sehr Gut maturiert habe, man möge mir verzeihen, aber Torgau war mir kein Begriff. Aber historische Altstadt und interessante Architektur sind für mich immer verlockend. Ich konnte ja nicht ahnen, was mich dort erwarten würde. Vor allem die schön renovierten Renaissance Häuser sind schon einen Tagesausflug wert. Besonders beeindruckend war für mich der Besuch von Schloss Hartenfels, das fast am Ufer der Elbe liegt. Dort befinden sich auch die Reste einer gesprengten Elbbrücke. Lediglich eine kleine Plattform erinnert an diese Brücke. Ein neuer Flussübergang wurde in unmittelbarer Nähe errichtet.
Schloss Hartenfels, prachtvoller Renaissancebau
Das prachtvolle Renaissanceschloss kann besichtigt werden, wir hatten für eine Führung zu wenig Zeit und haben uns mit dem traumhaften Innenhof begnügt. Ein besonderes Highlight ist der frei begehbare offene Treppenturm. Es zahlt sich aus, ein paar Stufen die Wendeltreppe hinaufzugehen. Und dann kam es noch zu einer überraschenden Begegnung, denn im Burggraben leben tatsächlich drei Braunbären. Diese Tradition gab es bereits von 1425 bis 1760 und in den 1950er Jahren wurden nach fast 200 Jahren wieder Bären in den Graben geholt. Eine echte Attraktion, zumal man das Gefühl hat, dass sich die Tiere dort auch wohlfühlen.
Torgauer Altstadt
Ein kleiner Spaziergang führte uns noch durch die Altstadt, wo wir in der kleinen Rösterei Arabica einkehrten. Sehenswert ist auch der Marktplatz, um den sich zahlreiche historische Gebäude reihen. Bemerkenswert ist dort das Rathaus, das ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert stammt. Das sollte man ein besonderes Augenmerk auf den Eckerker werfen.
Vielleicht noch ein kleiner Hinweis an dieser Stelle. In Torgau werden Geschirrsammler glücklich, denn es gibt ein Outlet von Villeroy und Boch. Ein wahres Eldorado für Tassen und Tellerliebhaber.
Das Barockschloss in Delitzsch
Von Torgau aus fährt man rund 50 Minuten bis nach Delitzsch. Eine Strecke, die sich unbedingt auszahlt. Wir hatten eigentlich vor, das Barockschloss Delitzsch zu besuchen, das Viki bei der Recherche ins Auge stach. Bedauerlicherweise war es an diesem Montag für Besucher verschlossen. Aber alleine die schönen Außenanlagen haben alles wett gemacht. Das schönste Damenschloss in Sachsen wird der Barockbau auch genannt. Unter einem Damenschloss versteht man einen Witwensitz. Der ursprüngliche Bau entstand bereits im 14. Jahrhundert. Das Gebäude hatte eine wechselhafte Geschichte, so wurde es im ausgehenden 19. Jahrhundert auch als Frauenzuchthaus verwendet. Von 1974 bis 1993 musste das Schloss dann wegen Baufälligkeit sogar gesperrt werden. Nach umfassenden Renovierungen diente es unter anderem als Standesamt und als Unterkunft der Touristinformation. Heute finden dort hauptsächlich Veranstaltungen statt.
Weitere Informationen über die Region Leipzig findest du unter www.region.leipzig.travel.
Stadtspaziergang durch Delitzsch
Bevor es zurück nach Leipzig ging, sind wir noch durch die Altstadt von Delitzsch flaniert. Vom Schloss weg ging es entlang des Wallgraben und bis zur Evangelischen Stadtkirche St. Peter und Paul. Gerne wäre ich dort noch hineingegangen, aber wie so oft war die Kirche versperrt. So haben wir uns weitertreiben lassen zurück zum Parkplatz beim Schloss. Erwähnenswert sind noch die großen Wachtürme, die das Stadtbild prägen. Ein Unikat stellen die privaten Gärten im Zwingerbereich dar. Da sollte man unbedingt einen Fotostopp einlegen.
Nach unzähligen Eindrücken von drei sehr unterschiedlichen Ausflugszielen rund um die Stadt Leipzig haben wir uns auf den Weg retour in die Stadt gemacht. Jeder der drei Orte wäre auch einen eigenen Ausflug wert, wir haben bei weitem nicht alles gesehen, was geboten wird.
Hier findest du Delitzsch Tipps von meiner Bloggerkollegin Romy.
Du planst eine Reise nach Leipzig?
Am besten informierst du dich auf der Seite von Leipzig Region. Dort erfährst du alles rund um einen Aufenthalt in Leipzig und die umliegende Region.
Wie schon erwähnt, ich bin mit dem Zug ab Salzburg gefahren. Jedoch kann man ab Wien mehrmals wöchentlich mit der AUA in nur 75 Minuten nach Leipzig fliegen.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Leipzig Tourismus und Marketing GmbH. Der Inhalt entspricht wie immer meiner persönlichen Wahrnehmung und ist unbeeinflusst.