Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:16

Eigentlich bereite ich gerade meinen nächsten Thailand Beitrag vor und durchforste immer noch unzählige Fotos, und wollte diesen heute veröffenlichen.
Und eigentlich ist es nicht mein großes Anliegen meine Leser mit Interna aus der Blogosphäre zu belästigen. Es gibt zu diversen Bloggerthemen, die eigentlich nur Blogger interessieren, unüberschaubar viele Blogposts. Über Influencer und Kennzeichnungspflicht, über störrische Leser und gemeine Kollegen, über Neid und Missgunst oder über untragbare Kooperationen. Ja, das gibt es alles, das kann man nicht leugnen, man muss es aber nicht seinen Lesern unter die Nase reiben.

ALS BLOGGER GELD VERDIENEN

Es ist, so denke ich, inzwischen hinlänglich bekannt, dass man als Blogger nicht nur Einladungen erhält, sondern auch Geld verdienen kann, und zwar soviel, dass man davon auch leben kann. Ich lebe nicht davon, kann mir aber ein Taschengeld zu meiner Berufsunfähigkeitspension lukrieren. Hätte ich nicht all diese gesundheitlichen Einschränkungen, dann könnte ich mir durchaus vorstellen, meine Blogaktivitäten als Fulltime-Job zu forcieren.
Das lässt meine körperliche Verfassung jedoch nicht mehr zu, auch wenn die werte Leserschaft, das so nicht wirklich erkennen wird. Meine beiden Blogs sind für mich viel mehr meine Tagesstruktur und meine sozialen Anknüpfungspunkte. Ja, es ist tatsächlich so, dass Bloggen meinen Alltag bestimmt und ich ihn auch danach richte. Mit dem großen Vorteil, dass ich jederzeit Auszeit nehmen kann, was ich leider oft genug benötige. In einem normalen Berufsalltag wäre dies nicht möglich, darum bin ich auch überaus froh, dass wir in unseren Breitengraden die Möglichkeit haben, auf Grund gesundheitlicher Probleme frühzeitig in Pension zu gehen. Auch wenn der Weg dorthin mit zahlreichen Hürden gepflastert ist.

WERBEAGENTUR ALS KLEINUNTERNEHMEN

Oft werde ich gefragt, wie man denn als Blogger Geld verdient. Es gibt dazu unzählige Modelle, die ich hier nicht näher erläutern möchte. Eines davon ist jedoch, dass man für die Erwähnung eines Produktes, egal ob ein Hotel oder ein Reiseziel, ein Lebensmittel oder einer Bekleidungsmarke, ein Honorar erhält. Das ist für mich eine mögliche Art der Monetarisiereung.
Daraus hat sich  ergeben, dass ich neben meiner Pension seit längerem ein Kleinunternehmen in Form einer Werbeagentur betreibe. Dieses Unternehmen ist selbstverständlich Kammermitglied. Und ich bin natürlich auch bei der SVA gemeldet und muss eine Steuererklärung abgeben. Viele meiner KollegInnen handhaben das so. Und ich bin mir sicher, es wird auch hier, wie überall schwarze Schafe geben. Das soll aber nicht mein Problem sein.

Was ich aber gestern auf einer PR-Veranstaltung, auf der auch viele Bloggerinnen vertreten waren, hörte, das hat bislang vernommene eigenartige Meinungen über Blogger in den Schatten gestellt. Ich sass an einer langen Tafel, neben mir eine Gruppe junger Menschen, die irgendwann erwähnten, dass da ja so viel von diesen *sogenannten Bloggern* da wären. Ich setze nun nicht voraus, dass jeder durchschnittliche Mitteleuropäer weiß, was Blogger sind und was sie machen, aber generell die Behauptung aufzustellen, dass *diese Blogger eh alles schwarz kassieren* und keiner von denen Steuern zahlt, das ist wohl ziemlich dreist. Natürlich kamen auch der Sätze wie *Bloggen ist keine Arbeit*, *Die machen nur Selfies* und *Wer bloggt, hat nix gescheits glernt*.

ES LEBE DAS VORURTEIL!

Man kennt das ja, je mehr man sich darauf konzentriert, einem Gespräch, in das man nicht involviert ist, nicht zu folgen, desto intensiver hört man zu. Ja, ich war nahe daran, mich einzumischen, weil ich wenig Verständnis für unqualifizierte, dumme Äußerungen habe.
Um mir den wunderbaren Abend nicht zu versauen, habe ich es vorgezogen, den Tisch zu verlassen, um mich lieber ein paar Meter entfernt, Gesprächen mit guten Inhalten zu widmen.