Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:12

Oft ist es gar nicht so einfach die Eindrücke einer intensiven Pressereise wiederzugeben. 4 Tage Oberschwaben haben eigentlich Stoff für eine ganzes Buch über Barock geliefert. Doch das überlasse ich lieber jenen Menschen, die mit mir diese wunderbare Reise unternommen haben. Nicht nur die Reiseleiterin Monika Küble als Kunsthistorikern wies sich als absolute Kennerin aus, auch alle Journalisten waren Fachleute für dieses Gebiet. Gar nicht so einfach als Bauchladen Bloggerin und Spezialistin für alles und nix da Schritt zu halten.
Auch wenn ich kulturell und kunsthistorisch sehr interessiert bin, ja ich habe tatsächlich zwei Semester Kunstgeschichte studiert, aber eher weil es damals halt so schick war, so konnte ich von dieser Reise unglaublich viel an Wissen und Informationen mitnehmen. Wahrscheinlich so viel, dass ich einen Großteil schon wieder vergessen habe. Ich gestehe, ich schreibe unterwegs nicht mit und rufe meine Erinnerungen mittels der geknipsten Fotos ab. Und ich sehe mich auch keinesfalls als Journalistin, sondern als Bloggerin, die Erlebtes wiedergibt.

Fruchtkasten Weingarten

Abtei Weingarten

Gang in der Abtei Weingarten

Claudia Braunstein

Kloster Weingarten und die St.Martin Basilika

Die oberschwäbische Barockstraße ist zweifelsohne für Barockfans ein echtes Eldorado. Mein heutiger Beitrag handelt von den beiden Juwelen Weingarten und Birnau. Eines schöner als das andere. Am Beginn unserer Ausflüge stand eine sehr hochwertige Expertise über die Barock Epoche im allgemeinen und in Oberschwaben im Detail. Monika Küble, die übrigens auch eine bekannte Krimiautorin ist, hat in einem kurzen Vortrag in einem der Seminarräume im Kloster Weingarten, das heute eine Hochschule beherbergt, uns Zuhörern viel Wissenswertes näher gebracht. Weingarten wurde übrigens von den Welfen gegründet und ist der Geburtsort von Friedrich Barbarossa. Noch heute zeugt ein Altar und eine Gruft in der Basilika St. Martin von der langen Herrschaft dieses Adelshauses in Oberschwaben. Die Basilika ist die längste Barockkirche in Deutschland und wurde im Maßstab 1:2 dem Petersdom in Rom nachempfunden. Sehr spannend fand ich auch das Thema Blut-Relique. Überhaupt ist das in Oberschwaben sehr präsent. Im roten Altar in der Basilika kann man mit einem Respektabstand ein goldenes Kreuz mit gläsernem Kern besichtigen. Darin befindet sich angeblich ein Tropfen Blut von Jesus.

Basilika St. Martin

Kirchenbank Weingarten

Kuppel Basilika St. Martin Weingarten

Blut Altar Weingarten

Welfengruft Weingarten

Wallfahrstkirche Birnau

Ein weiteres Ziel unserer Reise war die Birnau am Bodensee. Betrüblicherweise hat das Wetter nicht so mitgespielt, ich hatte mich so sehr auf einen lauschigen Platz in einem Gastgarten direkt am See gefreut. Die Besichtigung der Wallfahrtskirche Birnau hat das Regenwetter dreifach wett gemacht. Die Basilika ist ein typischer Rokokobau, der einen mit seinem Überschwang an ausufernden Details den Mund offen stehen lässt. Der Schritt zum Kitsch ist hier nicht mehr sehr weit. Bekannt ist hier der Honigschlecker, ein Putto von Joseph Anton Feuchtmayer. Sehr interessant war der einblick in die Barock Zeit aus kirchlicher Sicht. Es ist erstaunlich welchen Einfluss Religion auf die einfachen Menschen hatte. Kirchen muteten fast wie Theater an, die vom kärglichen Leben ablenkten. aus heutiger Sicht ist dieser protzige Auftritt von Kirche und Adel kaum realistisch zu betrachten.

Wallfahrtskirche Birnau

Wallfahrtskirche Birnau

Honigschlecker Birnau

Kanzel Birnau

Info für die werte Leserschaft

Oberschwaben Tourismus

Vom 11. bis zum 18. August findet in der Region die Barockwoche statt.

Ich bedanke mich für die wunderbare Einladung. Der Inhalt dieses Beitrages entspricht wie immer meiner persönlichen Wahrnehmung und Meinung und ist unbeeinflusst.