Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:10
Ich sollte es nicht wirklich laut sagen, aber ich war bis vor wenigen Tagen tatsächlich noch nie am Schafberg, einem der bekanntesten Berge im Salzkammergut. Es hat mich allerdings überrascht, dass es offenbar viele Einheimische gibt, die ebenfalls noch nie in den Genuss dieses Bergerlebnisses gekommen sind. Mehrfach habe ich gehört, dass vor allem die Touristenmassen der letzten Jahre ein Grund gewesen sind, um den Berg am Wolfgangsee zu meiden. Wie schade!
Das Salzkammergut ist perfekt für Sommerfrische
2020 ist vieles anders, darum können Touristenmassen kein Grund mehr sein, beliebte Ziele nicht anzupeilen. Urlaub daheim heißt es für viele, das kann ich nur befürworten, denn nicht nur Salzburg, sondern auch das wunderbare Salzkammergut ist für Ausflüge und Kurzurlaube bestens geeignet.
Ich habe mich wieder einmal auf den Weg an Wolfgangsee gemacht. Dieses mal in einer kleinen Gruppe von Touristikern. Sehr spannend einmal hinter die Kulissen von Reiseveranstaltern blicken zu können.
Mit der Kaiser Franz Josef über den Wolfgangsee
Von Sankt Gilgen aus brachte uns die historische Kaiser Franz Josef direkt nach Sankt Wolfgang, das war eine Sonderfahrt und entspricht nicht der Route des regulären Linienverkehrs. Wer mit dem Linienschiff fahren möchte, sollte eventuell den Parkplatz in Geschwendt benützen, dort sind mehr Stellflächen vorhanden. Man kann natürlich auch von Salzburg aus mit dem Lininbus fahren, das ist richtig nostalgisch und entspricht dem Sommerfrische Gedanken.
Seit 1893 fährt die Schafbergbahn
Von Sankt Wolfgang aus wandert man ein paar Minuten zur Talstation der Schafbergbahn. Für ganz Gehfaule gibt es aber auch eine Anlegestation direkt bei der Talstation. Rund eine halbe Stunde dauert die Fahrt mit einer der ältesten Zahnradbahnen der Welt und der steilsten in Österreich. Seit 1893 tuckert sie auf den Berg und natürlich wurde sie auch von Kaiser Franz Josef benützt, der ja die Sommermonate im nahen Bad Ischl verbrachte. Ob seine Gemahlin Sisi, eine begeisterte Berggeherin, jemals mit der Schafbergbahn fuhr ist nicht belegt.
Atemberaubender Ausblick
Mir fehlen beinahe die Worte, um diese Fahrt zu beschreiben. Atemberaubend , das kommt gut hin. Ich bin ja für schöne Landschaften und großartige Ausblicke sehr zu begeistern. So sehr, dass mir auch die Tränen gekommen sind, weil auch das Wetter eine unglaubliche Kulisse geschaffen hatte. Von Sonnenschein über aufziehende Gewitterwolken bis aufsteigenden Nebel wurde alles geboten. Gewitter kam dann keines, dafür blieb der Nebel bis am Vormittag und hat uns den Sonnenaufgang vorenthalten.
Sonnenaufgang? Ja, wir haben am Berg geschlafen. Im Hotel Schafbergspitze kann man wunderbar übernachten. Nicht luxuriös, aber sauber und ordentlich und der Blick hinunter ins Tal ist ohnedies Luxus pur und durch nichts zu ersetzen.
Loktaufe in der Talstation
Am nächsten Tag brachte uns die Schafbergbahn wieder hinunter ins Tal. Man könnte natürlich auch zu Fuß den Abstieg machen. Oder bis zur Mittelstation spazieren und von dort aus weiter mit der Bahn fahren. Bei der Ankunft in der Talstation, die übrigens in den kommenden Monaten neu gebaut wird, konnten wir noch die Feierlichkeiten zur Taufe von zwei neuen Loks miterleben. Die Landeshauptleute der Bundesländer Salzburg und Oberösterreich fungierten als Paten und die beiden neuen sparsamen Zugmaschinen tragen nun auch die Namen der Bundesländer, in den der Schafberg liegt.
Ein kurzer Besuch in der Remise gewährte Einblick in die täglich Arbeit bei der Schafbergbahn. Die fährt übrigens nicht nur in den Sommermonaten, sondern auch auf einem Teilstück zur Adventzeit.
Mit dem Linienschiff nach Fürberg
Zum Abschluss dieses Ausfluges ging es nochmals über den Wolfgangsee. Vorbei an idyllischen Villen, der Schule in Ried und der mächtigen Felswand, von der sich die Klippenspringer stürzen. Bis nach Fürberg, der letzten Station vor Sankt Gilgen. In Fürberg sollte man unbedingt aussteigen und im gleichnamigen Gasthaus einkehren. Wir haben das gemacht und neben guten Fisch auch fantastisches Wild gegessen.
Von dort könnte man auch die Strecke zu Fuß zurücklegen, aber nach einem opulenten Mahl ist die Schifffahrt sehr einladend.
Ich bedanke mich für die freundliche Einladung bei SchafbergBahn und WolfgangseeSchifffahrt. Der Inhalt des Beitrages entspricht wie immer meiner persönlichen Meinung.