Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:10

Eigentlich bin ich jemand, der ständig Bewegung und Action rundherum benötigt. Das mag auch mit meiner ehemaligen Krebserkrankung zusammenhängen. Die hat mir das Gefühl hinterlassen, jede Sekunde ausnützen zu müssen, denn es kann ja alles sehr schnell vorbei sein. Wer allerdings so intensiv lebt, der benötigt dann auch echte Erholungsphasen. Zuhause werke ich meist auf meinem Terrassengarten oder gehe lange spazieren. Hirn auslüften nenne ich das gerne. Ich wandere auch leidenschaftlich in den Bergen herum. Eher neu ist die Erfahrung, dass mich sanfte Landschaften begeistern. Das habe ich gerade in den letzten Tagen im Friedensreichen Hügelwiesenland, genau gesagt in der Gegend rund um Bad Blumau bemerkt.


Storchennest in Bad Blumau

Hier findest du mehr Informationen zu Bad Blumau und das Friedensreiche Hügelwiesenland


Unterwegs mit dem E-Bike rund um Bad Blumau

Schon voriges Jahr war ich im Rogner Bad Blumau, da habe ich mich jedoch nicht wirklich aus der Anlage hinausbewegt. Doch jetzt, bei meinem zweiten Besuch, habe ich auch die schöne Gegend rund um den beschaulichen Ort Bad Blumau erforscht. Oder zumindest einen Teil davon. Das geht am besten mit einem Fahrrad. Das kann man sich bequem im Rogner Bad Blumau ausborgen. Wir haben uns für E-Bikes entschieden, weil wir uns eventuell auch welche anschaffen möchten. Das war sozusagen auch gleich ein Test. Wie erwartet, war die Begeisterung groß und mein Mann wäre vermutlich noch viel weiter gefahren, als die Runde von gut 20 km.

Wie aus der Zeit gefallen

Ein Teil davon führte entlang des Radweges R12 und der hat uns direkt zum Gasthaus Extrazug gebracht. Da kamen bei mir viele Kindheitserinnerungen hoch. Meine Omi stammt aus dem Bezirk Deutschlandsberg und der hat viel Ähnlichkeit mit dem Hügelwiesenland. Das Gasthaus Extrazug wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen und das macht es so besonders charmant. Ich muss erwähnen, dass wir nur auf ein Getränk eingekehrt sind. Aber die Speisen an den Nachbartischen sahen vielversprechend aus.

Kürbis, Mais und prachtvolle Gärten

Von dort aus sind wir quer über kleine Straßen mitten in großen Getreide und Maisfelder geradelt. Nicht zu vergessen der allgegenwärtige Kürbis, aus dessen Kernen das schwarze Gold der Steiermark, das berühmte Kürbiskernöl produziert wird. Das mag man, oder man mag es überhaupt nicht. Wagenschmiere kommt mir nicht auf den Salat, pflegte mein seliger Opa zu sagen, wenn meine Omi wieder eine Ladung Öl aus der ehemaligen Heimat erhielt.

Der Ort Bad Blumau ist klein und überschaubar. Was gleich ins Auge springt, ist ein großes Storchennest auf einem Haus gegenüber der Kirche. Und der allgegenwärtige Blumenschmuck! Überhaupt laden die vielen prachtvollen Gärten zum Staunen ein. Das sind nicht nur Blumengärten sondern auch Gemüse- und Kräutergärten in üppigen Ausmaßen.

1000 jährige Eiche und Waldgrotte Maria Brunn

Zwei Ausflugsziele möchte ich nicht vorenthalten. Das ist die älteste Eiche Europas, die sich am Weg nach Loimeth befindet. Der Weg dorthin ist gut beschildert. Man erreicht das Naturdenkmal gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Ganz Faule können auch mit dem Auto zufahren. Ein schöner Ort für ein Picknick.

Des Weiteren ist die Waldgrotte in Maria Brunn einen Abstecher wert. Trotz guter Beschilderung sind wir vorbeigefahren und erst nach dem Hinweis einer Einheimischen fanden wir den Zugang. Mitten in einer kleinen Waldlichtung befinden sich dort ein Marienaltar über einer Quelle und einige Sitzbänke. Dem Quellwasser wird übrigens Heilkraft nachgesagt. Jedenfalls ein Ort für innere Einkehr.

Zukunft Spazierendenken

Wer gerne wandert, dem wird das neue Konzept Zukunft Spazierendenken gut gefallen. Das ist ein Natur- und Kulturerlebnisweg der besonderen Art mit 12 verschiedenen Stationen. Den behalte ich mir für meinen nächsten Besuch auf.

Bad Blumau und das Umland ist viel mehr als das Rogner Bad Blumau, das wegen der Architektur von Friedensreich Hundertwassers weit über die Region bekannt ist.

Entschleunigen, die Tage laufen lassen und viele schöne Eindrücke sammeln, so habe ich meinen Kurzaufenthalt erlebt.