
Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 20:59
Anfang Oktober hat im Salzburger Nonntal ein neues Restaurant seine Pforten geöffnet. Die Ceconi Villa in der Fürstenallee hat schon in den letzten Jahren ein Lokal der gehobenen Preisklasse beherbergt, aber leider im heurigen Frühjahr seine Küche geschlossen. Über den Sommer wurden die Räume nochmals optisch verändert und am 1. Oktober war es soweit. Thomas M. Walkensteiner und Ulli Griesser heißen die neuen Gastgeber im Fürstenallee Fünf, das nach seiner Adresse benannt wurde. Thomas Walkensteiner ist mir aus dem Schloss Fuschl bekannt und von einem Abend bei seinem letzten Arbeitgeber, einem Gewürzhersteller aus Salzburg. Außerdem besitze ich eines seiner wunderbaren Kochbücher, Die neue Aromaküche. Ulli Griesser war mir bis zu meinem Besuch nicht bekannt.
FÜRSTENALLEE FÜNF, KÜRBISMOUSSE UND LACHSTATAR
Viel wurde in den Tagen seit der Eröffnung bereits über das Fürstenallee Fünf berichtet, so war es fast ein Muss dem Restaurant, das fußläufig für mich erreichbar ist, zu besuchen. Wer meinen Foodblog Geschmeidige Köstlichkeiten kennt, der weiß, dass ich dort über barrierefreies Essen berichte und auch Empfehlungen für gastronomische Betriebe abgebe. Das war auch der ursprüngliche Hintergrund meines Besuches.
Mein Mann, der ein ausgewiesener Rindfleisch-Spezialist ist, hat mich an diesem Abend begleitet.
Begonnen hat der Abend mit einem wunderbaren Gespräch mit Herrn Walkensteiner, mit dem ich mich bestens über meine besondere Ernährungsform unterhalten konnte und der für mein Anliegen ein großes Interesse zeigte. Darüber möchte ich aber ein einem anderen Ort mehr berichten. Ich konnte jedenfalls zwei wunderbare Gänge genießen, die kaum abgeändert werden mussten. Als Vorspeise gab es ein flaumiges Kürbismousse mit Nussöl-Vinaigrette und als Hauptspeise wurde ein geschmacklich hervorragendes, lauwarmes Lachs-Tatar mit Olivenöl-Emulsion serviert.
DER FLEISCHFERNSEHER
Mein Mann erfreute sich an einer Schaumsuppe von der roten Rübe und Boskop-Äpfeln mit einem Tascherl mit Gänsebrust. Ich bin keine große Liebhaberin von roten Rüben, aber diese Kombination regt auch zum Nachkochen an.
Und dann kam wohl der Höhepunkt des Abends, der Fleischfernseher. So nennen die Gastgeber den großen Glaskühlschrank der sich gut sichtbar im Gastraum vor der Küche befindet. Für Fleischliebhaber ein wahres Eldorado. Dort befinden sich diverse, ausgewählte Stücke vom Rind, die von der Metzgerei Fuchs aus Grödig geliefert werden. Die ursprüngliche Wahl eines Entrecôtes wurde schnell verworfen, nachdem Herr Walkensteiner meinem Gatten ein *richtiges Männerstück*, in Form eines Mastercuts, schmackhaft machte. Dieses wurde am Lavagrill zubereitet, aromatisiert mit frischen Kräutern und mit etwas Meersalz serviert. Herr Mitterer, der Restaurantleiter, war für die Endzubereitung bei Tisch zuständig. Dazu wurden Saucen nach Wahl und Kartoffel gereicht. Ich bedauerte sehr, dass mir ein derartiger Genuss nicht mehr möglich ist.
Auf der Karte finden sich neben den Fleischspezialitäten, als zweite Besonderheit Currys in verschiedenen Varianten, aber auch österreichische Traditionsspeisen, wie Rindsbackerl oder Wiener Schnitzel vom gesurten Jungschwein.
Zu einer Nachspeise hat der Hunger leider nicht gereicht, aber das kann man bei weiteren Besuchen nachholen.
FÜRSTENALLEE FÜNF, ESSEN AUCH AM NACHMITTAG
Besonders zu erwähnen sind die Öffnungszeiten. Es gibt in Salzburg sehr wenige Lokale der gehobenen Klasse, die eine durchgehende Küche bieten. Das Fürstenallee Fünf offeriert die gesamte Karte auch nachmittags. Zu Mittag gibt es jeweils ein günstiges Mittagsmenü, da gibt es schon einmal auch Eiernockerl oder Szegediner Gulasch.
Hervorheben möchte ich neben der exzellenten Küche, den sehr netten und kompetenten Service, allen voran Maître Mitterer und das wohnzimmerartige Ambiente. Ein Ort zum Wohlfühlen , an dem ich sicher gerne wieder zurückkehren werde.
Ich bedanke mich bei meinen Gastgebern für die wunderbare Einladung.