
Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:10
Unlängst war ich zu einer Geschäftseröffnung eingeladen. Das ist jetzt nicht besonders ungewöhnlich, weil ich als Bloggerin und auch als Privatperson häufig zu solchen Events geladen werde. Die Gastgeber freuen sich dann meistens, wenn ich ein paar Fotos in meinen nicht gerade sehr großartigen Instagram Kanal spüle. Oft lade ich noch ein paar Bilder auf Facebook, aber das war es dann auch schon.



Gehmacher am Alten Markt, nun mit zwei Standorten
Doch bei der Einladung der Familie Gehmacher in ihren neuen Store, da war das dann ganz anders. Ja, die Eröffnungsreden der Familienmitglieder, das sind die Eltern Helmut und Heidi Gehmacher und ihre Tochter Julia, haben mich total bewegt. Zum Einen, weil Julia als einziges Kind und mit Anfang 20 nun als fünfte Generation in das Familienunternehmen eingestiegen ist. Ich habe davor sehr großen Respekt, weil sie sich eine große Verantwortung aufbürdet.
Traditionsgeschäft gegen Markenläden
Und imposant fand ich auch, dass Heidi Gehmacher erzählte, dass sie sich als Familie bewusst dafür entschieden haben, dass große Stammhaus nicht an ein internationales Unternehmen um sehr gutes Geld zu verpachten und statt dessen sogar einen zweiten Store eröffnet haben. Und zwar in einer Lage, für die es gut 200 Interessenten gab, darunter namhafte, bekannte Marken.
Ich hatte in diesen Augenblicken gerade vor mir, wie viele Geschäfte und Händler in den letzten Jahren in der Salzburger Altstadt einfach verschwunden sind. Alleine am Alten Markt, dem Standort von Gehmacher, sind diverse Traditionsbetriebe gegen große Modemarken ausgetauscht worden. Ja aus wirtschaftlichen Gründen kann man die Hauseigentümer, die ja oft selber Geschäfte betrieben haben,durchaus verstehen. Aber, ob das für eine Stadt gesund ist, das sei dahin gestellt.



Luxus Shops gegen eingesessene Händler
Viele bekannte Marken findet man in vielen Groß- und mittlerweile auch Kleinstädten. Ja, Salzburg ist durchaus eine Kleinstadt mit lediglich 150000 Einwohnern. Es sind rund 15 bis 20 Marken, die sich jeweils immer dichtgedrängt in einem Viertel befinden. Auch wir haben inzwischen so ein Goldenes Quartier mit Luxus Shops. Das hat durchaus seine Berechtigung, macht eine Stadt auch interessant und gibt ihr internationalen Flair. Aber! das darf nicht Überhand nehmen.
Vom Teppich- und Vorhanghändler zum Lifestyle Store
Warum mir Gehmacher auch persönlich so nahe geht, hat seine Gründe. So hat meine Mama in den 60er Jahren für den Betrieb Grafiken gestaltet. Damals war das Geschäft noch unter Teppich Gehmacher bekannt, weil hauptsächlich Teppiche verkauft wurden.
Wir haben Anfang der 90er Jahre unser damals frisch erbautes Haus mit Weißwaren, Bettwäsche und Handtüchern von Gehmacher ausgestattet. Da fuhr ein eigener Transportwagen vor, so viel Zeug war das.
Heute backe ich kleiner Brötchen. Ich gehe oft in das große Altstadthaus und schlendere durch die Etagen, weil es einfach so viel Inspiration gibt. Augenschamus, kann man das ruhig nennen. Manchmal wandert dann ein Kleinkram in meine Handtasche, den findet man dann auf meinem Food Blog wieder.





Die Wichtigkeit der Familienbetriebe
Der Gehmacher braucht meine Werbung nicht, aber er ist für mich ein wunderbares Beispiel, dass solche Betriebe ihre große Daseinsberechtigung haben. Für uns Bewohner und natürlich auch für Besucher. So ein Geschäft macht die Stadt bunter und individueller. Und so etwas suchen ja auch die meisten Touristen, wenn sie in fremde Städte fahren.
Zumindest war der Eröffnungsabend für mich ein Anstoß am Blog vermehrt Traditionsbetriebe vorzustellen, am liebsten solche, die noch von den Eigentümern geführt werden.
GEHMACHER Home & Clothing
Alter Markt 2 + 3
5020 Salzburg
+43 662 8455060
Dieser Beitrag wurde weder beauftragt, noch honoriert und entspricht zur gänze meiner persönlichen Meinung.
Tina von Tinaspinkfriday
August 16, 2019Richtig toll finde ich solche Händler mit Geschichte. Die Städte werden immer langweiliger. Schön dass es auch anders geht. Dort würde ich mich auf jeden Fall sehr gerne umsehen. 🙂
Liebe Grüße Tina
Heidi
August 16, 2019Dieser Laden würde mir auch gefallen . Gar keine Frage. Ich mag solche Individualen Geschäfte sehr. Klasse statt Masse :))
Danke für´s zeigen. Schade das er so weit weg ist .
LG Heidi
Constance
August 16, 2019Super symphatischer Artikel und du sprichst mir sehr aus der Seele.
Martina
September 12, 2019Hallo Claudia,
vielen Dank, dass du dieses wichtige Thema hier in deinem Blog aufgreifst. Genauso sehe ich das auch. Es ist einfach schade, wenn man in jeder Stadt die selben Geschäfte vorfindet. Erst im Sommer habe ich bei meinem Besuch in Salzburg daran gedacht, dass in meiner Erinnerung vom letzten Besuch vor einigen Jahren vieles an heimischen Geschäften verloren gegangen ist.
Natürlich ist das Ganze wie immer eine Frage des Geldes. Hinter den großen Marken steht einfach mehr Kapital, sodass sie zum einen höhere Mieten zahlen können und zum anderen manchmal auch günstiger sind als der Traditionsladen. Dennoch kaufe ich lieber beim alteingesessenen Unternehmen ein und mache dies auch so oft wie möglich.
Liebe Grüße nach Salzburg
Martina
Claudia Braunstein
September 12, 2019Danke Martina für dein Feedback, da sind wir wohl gleicher Meinung. Liebe Grüße, Claudia
Wolfgang Niederreiter
September 12, 2020Ich habe bei Teppich Gehmacher gelernt war die schönste Zeit in meiner Jugend danke an die Familie Gehmacher . Diese Familie hat noch Werte
Viele Grüße
Wolfgang Niederreiter
Claudia Braunstein
September 24, 2020Oh, das ist schön! Herzliche Grüße, Claudia
Wolfgang Niederreiter
September 12, 2020Ich habe bei Teppich Gehmacher gelernt war die schönste Zeit in meiner Jugend danke an die Familie Gehmacher . Diese Familie hat noch Werte
Viele Grüße
Wolfgang Niederreiter
Claudia Braunstein
Oktober 27, 2020Das klingt wirklich sehr nach einer schönen Zeit, liebe Grüße, Claudia