Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 19:16

Man kann es sich kaum vorstellen, dass noch vor gar nicht langer Zeit mit einer Krebsdiagnose gleichzeitig auch ein Sportverbot ausgesprochen wurde. Nach früheren medizinischen Meinungen vermutete man, dass Sport und Bewegung Krebszellen noch mehr vermehren würde. Zum Glück hat sich diese Vermutung inzwischen zerschlagen. Heute weiß man, dass gerade Menschen mit onkologischen Erkrankungen eine gute Fitness benötigen. Es geht hier nicht um Hochleitungssport, sondern um moderate Bewegung. Wer vor seiner Erkrankung überhaupt keinen Sport ausgeübt hat, der sollte nun nicht unbedingt binnen kurzer Zeit einen Marathon anstreben.

LEISTUNGSSPORT IN DER JUGEND

Ich komme ursprünglich aus dem Leistungssport, auch wenn das schon mehr als ein paar Jahre zurückliegt. Aber Geräteturnen und rhythmische Sportgymnastik war über fast eine ganze Dekade mein ständiger Begleiter. Unter der Woche drei bis vier Mal Training und an zahlreichen Wochenenden Wettkämpfe, so sah damals in den 70ern meine Freizeit aus. Ich habe auch danach immer mehr oder weniger Sport betrieben. Tennis, Squash, Mountainbike und im Winter natürlich Schi fahren. Ich gestehe, in den Jahren vor meiner Erkrankung war das Thema Sport nicht mehr sehr präsent, da haben leider andere Prioritäten meinen Alltag bestimmt.

LANGSAMER EINSTIEG NACH DEN THERAPIEN

Im Jahr nach der Diagnose und den leidvollen Therapien war ich ja auch bettlägrig und mein Wunsch nach Bewegung hast sich damals massiv manifestiert. Ich erinnere mich noch gut daran, als mir während meiner zweiten Reha der Besuch des Gerätebereiches im gut ausgestatteten Fitness-Center der Reha-Klinik verboten wurde, weil ich damals keine 50 Kilo wog und jeglicher Kalorienverbrauch unerwünscht war. Erst nach knapp einem Jahr konnte ich wieder an sportliche Betätigungen denken. Damals habe ich zu laufen begonnen, konnte mich aber nicht langfristig damit anfreunden. Auch heute starte ich hin und wieder Versuche, aber Laufen ist auf Grund meiner Atemprobleme leider sehr Kräfte raubend, da kommt wenig Spaß auf. Rad fahren ist auch ein wenig kompliziert geworden, weil mein Gleichgewicht, dank der Bestrahlung, nicht mehr richtig funktioniert. Ich wandere gerne, Kilometer weit. Als Sport würde ich das nicht bezeichnen, aber als Bewegung.

RÜCKSCHLAG DURCH ATEMPROBLEME

Seit über drei Jahren bin ich wieder Mitglied in einem Fitness-Club, den ich auch brav frequentiert habe, bis im Frühjahr meine massiven Atemprobleme auftraten. Da verging mir die Lust auf Ausdauer und Gerätesport. Ja, der berühmte innere Schweinehund hatte Oberwasser bekommen. Zudem durfte ich wieder einen Ärztemarathon durchlaufen, bis endlich irgendeine, wenn auch keine befriedigende Erklärung gefunden wurde. Wieder einmal haben sich späte Therapieschäden eingeschlichen.

KLEINGRUPPE IM BEWEGUNGSZENTRUM

In dieser Zeit kam mir aber zu Gute, dass in unmittelbarer Nachbarschaft, meine Sporttrainerin aus der Onko-Reha-Klinik Sonnberghof in Bad Sauerbrunn, die Leitung eines kleinen, feinen Bewegungszentrums übernahm. Das hat nun mehrere Vorteile. Ich gehe keine 30 Meter zum Ort des Geschehens. Ich arbeite dort in einer ganz kleinen Gruppe mit sehr persönlicher Anleitung von Mag. Karin Österreicher an meiner Beweglichkeit. Auch wenn es mir an der nicht mangelt, so ist es doch sehr erstaunlich, wo es überall noch mehr zu erreichen gibt. Ein wichtiger Punkt ist auch Training für Bewegungen im Alltag. Ich sage nur, Gegenstände aufheben, ohne die Gelenke übermäßig zu strapazieren. All dies hat so gar nichts mit dem üblichen Training im Fitness-Center zu tun, das ich aber trotzdem nicht ganz aus den Augen verlieren möchte.
Training im Bewegunszentrum finde ich gerade auch für Menschen nach einer Onko-Reha sehr ideal, weil es unter sportwissenschaftlicher Anleitung stattfindet. Die Schwerpunkte sind hier eindeutig auf Atmung, Balance, Kraft und Funktionalität gesetzt. Trainiert wird ohne Geräte, allerdings werden therapeutische Hilfsmittel wie, Faszienrollen, Hanteln oder Igelbälle eingesetzt.
Wer lieber in kleinen, persönlichen Gruppen seine Beweglichkeit trainieren will, der ist im Bewegungszentrum perfekt aufgehoben.

Info für die werte Leserschaft
Das Bewegungszentrum der PKS Salzburg

PKS Privatklinik Salzburg GmbH & Co KG

Sinnhubstraße 2
5020 Salzburg

Telefon: +43 662 82 90 33 0
Mail: info@dasbewegungszentrum.at

Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit dem Bewegungszentrum.  Der Inhalt des Artikels entspricht jedoch meiner persönlichen Meinung.