Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 20:57

Jetzt bin ich Wiederholungstäterin. Innerhalb von 5 Monaten habe ich mich zweimal auf Flusskreuzfahrt begeben. Dieses Mal ging es mit der AROSA Brava von Köln den Rhein entlang nach Amsterdam, Rotterdam und zurück über  Nijmegen. Noch vor einem halben Jahr habe ich bei der Erwähnung von Flusskreuzfahrten die Augen gerollt. Zu sehr hatte ich ein Klischee vor mir. Lauter alte Leute, das bringt man gerne damit in Verbindung. Das finde ich inzwischen ganz schön vermessen, immerhin ereilt mich heuer der 55er und somit gehöre ich ja auch nicht mehr ganz so zur Jugend. Außerdem, was bedeute schon alt? Manche Menschen sind das schon mit 20. Der Altersdurchschnitt auf den beiden AROSA-Schiffen war bei weitem nicht so hoch, wie erwartet. Auf dieser Fahrt traf ich auf viele Mütter-Töchter-Gespanne. Vielleicht fiel mir das auch nur deshalb auf, weil ich selber meine Mama im Schlepptau hatte. Die feierte nämlich im Jänner ihren 75. Geburtstag und wir beide fahren sehr gerne mit Schiffen aller Art. Interessanterweise war das unser erster Urlaub, den wir in Zweisamkeit verbrachten. Wir verreisen zwar öfter gemeinsam weg, aber dann meist mit meiner Schwester.

MIT DER AROSA BRAVA DEN RHEIN ENTLANG

Die AROSA Brava unterscheidet sich in der Bauweise kaum von der AROSA Stella mit der ich im Herbst die Rhône erkundete. Der Standard und der Service, sind da wie dort, einfach hervorragend. Am ersten Abend sprach mich tatsächlich ein Herr im Restaurant an, der sich als Maître der AROSA Stella, Hubert Olbrich entpuppte und mit dem ich letztes Jahr so manches, schönes Gespräch führte. Schön, wenn man wieder erkannt wird.
Gereist sind wir beiden Damen in einer Kabine mit französischem Balkon und ja, ich gebe zu, wir haben einige Zeit damit verbracht einfach auf die vorbeiziehende Landschaft zu schauen. Für uns als Alpenlandbewohnerinnen kann flaches Land nämlich sehr spannend sein. Das haben wir ja nicht täglich.

AUF NACH AMSTERDAM

Also Amsterdam. Es war mein erster Besuch überhaupt in Holland, meine Mama war schon dort. Das Schiff lag direkt am Hauptbahnhof, also ein perfekter Ausgangspunkt für Stadtbesichtigungen. Auf AROSA Kreuzfahrten wird ja immer ein sehr umfangreiches Ausflugsprogramm geboten und es war kein Fehler, dass wir uns am Vormittag für eine Busrundfahrt entschieden, die uns schon einen großen Teil der Stadt näher brachte. So wussten wird dann ganz gut, wo wir Nachmittags nach dem Essen an Bord, herumspazieren wollten.

Ein Spaziergang nach der Busfahrt führt uns noch gemeinsam mit anderen Passagieren durch ein ehemaliges Waisenhaus, weiter durch den Begijnhof und über den Blumenmarkt. Der hat uns am wenigsten begeistert.

ROTLICHTVIERTEL UND OUDE KERK

Dass unsere Auflug letztlich ein wenig anders verlief ist eine andere Geschichte. Wir wollten eigentlich das berühmte Rotlichtviertel meiden, weil es uns zu touristisch erschien. Doch genau dort sind wir dann gelandet und waren ziemlich erstaunt. Vor allem über die Oude Kerk, die sich dort zwischen Tattoo-Shops und Damen in Schaufenstern befindet. 10€ mit Kartenzahlung wollte man pro Person von uns für die Besichtigung der Kirche haben. Ich habe dann anhand von Behindertenausweis und dem fortgeschrittenen Alter meiner Mutter, sorry Mami, einen wesentlich günstigeren Eintrittspreis aushandeln können. Und es hat sich ausgezahlt. Dort fand nämlich gerade eine wirklich sehenswerte Ausstellung von Marinus Boezem statt. Ganz Mutige, so wie ich eben, konnten mit der Hebebühne bis zum Dach des hölzernen Kirchenschiffes hochfahren.
Dann verließen wir das Rotlichtviertel, statteten dem bekanntesten Kaufhaus Amsterdams , De Bijenkorf, einen Besuch ab. Ich hielt meine Kreditkarte ganz fest in der Hand um sie gut zu beschützen. Auch durch ein zweites Kaufhaus schlenderten wir noch kurz. Das Magna Plaza ist architektonisch sehenswert, wirkt aber irgendwie nicht zeitgemäß.

ANNE FRANK HAUS

Mein Anlaufpunkt hieß Anne Frank Haus. Mit 12 Jahren hat mich das Tagebuch dieses jüdischen Mädchen gefesselt und lange nicht losgelassen. Ich wusste damals nicht, dass diese Thematik durch die Familie meines Mannes einmal in mein Leben einziehen würde. Schon in den 70ern des letzten Jahrhunderts war es mein Wunsch einmal die Prinsengracht 263 zu besuchen. Und nun war ich dem Ort ganz nah. Mit offenem Mund und großem Erstaunen musste ich feststellen, dass man dieses Haus nicht einfach wie andere Museen besuchen kann. Sondern, dass man, wie ich später recherchierte, eine Karte schon Monate vorher im Internet bestellen muss oder sich in eine hunderte Meter lange Schlange stellt. Das wollte ich dann doch nicht.

ABENDLICHE FAHRT DURCH DIE GRACHTEN

Also wanderten wir gemütlich über Grachten und kleine Gässchen durch die Innenstadt zurück zu unserem Schiff.
Nach dem Abendessen ging es dann zur nahen Anlegestelle der Ausflugsboote für Grachtenfahrten. So eine nächtlich Fahrt ist wirklich wunderbar. Am besten gefiel mir, nein, ich bin ja überhaupt nicht neugierig, der Umstand, dass Holländer gerne ihre Vorhänge offen lassen, auch abends und nachts. Das hatte den großen Vorteil, dass wir während unserer Fahrt in unzählige Hausboote schauen k und so an holländischen Familienleben teilhaben konnten. Auch in so manche pompöse Wohnung konnte man blicken.
Das war ein schöner Abschluss eines sehr ereignisreichen Tages.


AROSA Flusskreuzfahrten
Amsterdam
Oude Kerk
Begijnhof
De Beijenkorf
Anne Frank Haus

Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit AROSA Flusskreuzfahrten. Der Inhalt entspricht meiner persönlichen Meinung und ist unbeeinflusst.