Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2023 um 21:00

Meine berufliche Laufbahn hat mich in den Neunzigern  bis in die erste Hälfte des neuen Jahrtausends unzählige Male nach Paris gebracht. Oft bestieg ich einmal wöchentlich den Flieger, um meine Geschäftskontakte zu pflegen. Es waren noch andere Zeiten, das Internet als Arbeitstool war noch nicht präsent und als Händler hat man seine Waren noch vor Ort bestellt. Trotz dieser vielen Paris-Trips hatte ich ganz selten die Möglichkeit auch einmal privat in der Stadt unterwegs zu sein. Wenn es doch einmal der Fall war, dann handelte es sich meist um Restaurant- und Nightclub-Besuche oder um schnelle Shoppingtouren.

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Freundinnentag

Meine beste Freundin aus Kindertagen und Schulzeiten lebt seit 30 Jahren in Paris und so war es endlich an der Zeit, wieder einmal in die französische Hauptstadt zu fahren. Und zwar ganz privat und ein wenig als Touristin. Leider gibt es schon länger keine Direktflüge mehr ab Salzburg, somit wählte ich eine günstige Variante ab München, und zu Anfahrt diente der Flixbus, der mir bis dahin völlig unbekannt war.

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Besuch im Marais

Den ersten Tag verbrachte ich mit meiner Freundin im Marais, ein Viertel, das ich schon irgendwann einmal besucht hatte, weil viele meiner Lieferanten dort lebten, beziehungsweise immer noch leben, denn ich traf tatsächlich vollkommen unverhofft in einem Bistro auf einen früheren Geschäftspartner.

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Trendviertel Marais für Fashionliebhaber

Der Marais war früher eine Hochburg des Adels, später wurde es zum Zentrum jüdischen Lebens. Bei meinem letzten Besuch war das Viertel bei weitem nicht so schön herausgeputzt wie jetzt im vergangenen Juni. Vieles hat sich verändert. Ein große Anzahl von Geschäften, die früher im Sentier, dem Textilviertel ihren Großhandel betrieben, findet man heute als Trendstores im Marais. Der Stadtteil ist richtig hip, kaum eine angesagte Textilkette, die hier nicht vertreten ist. Und dazwischen gibt es immer noch viele kleine, individuelle Geschäfte. Typisch auch die kleinen Bistros die sich in den engen Straßen aneinander Reihen. Ich fühlte mich sehr zurückversetzt in früher Zeiten, denn die Speisekarten sind beinahe unverändert. Wir nahmen auch in einem der austauschbaren Lokalen Platz und haben uns eine Weile das Treiben auf den Straßen angesehen. Auf einer Standardkarte ist auch für meine Esseinschränkungen genug zu finden, wie zum Beispiel Gänseleber, die nicht gestopft wurde und trotzdem zart und weich war.

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Place des Vosges

Nach dem kleinen Mittagssnack wanderten wir noch ziellos durch die kleinen Gässchen, vorbei an der berühmten Place des Vosges, deren umliegenden Gebäude lange Zeit ausschließlich von Adeligen bewohnt wurden. An diesem sonnigen Tag wurde der großzügige, parkähnliche Platz von unzähligen jungen Menschen bevölkert, die gemütlich in den Rasenflächen lagen. Übrigens soll es im Café Pouchkine die besten Macarons der ganzen Welt geben, sagen zumindest die Pariser.

Café Poushkine

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